2014-2021 Studium der Internationalen Literaturen (M.A.), Französisch und Betriebswirtschaft (B.A.) in Freiburg, St. Denis (La Réunion) und Tübingen.
Promotionsprojekt (seit 05/2021)
Ziméo- und Oronooko-Übersetzungen und -Adaptionen im Kontext von transatlantischer Versklavung und Abolition in der Literatur des 18. Jahrhunderts (AT)
In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich deutschsprachige Ziméo- und Oronooko-Übersetzungen und ‑Adaptionen – zwei zentrale literarische Stoffe europäischer Abolitionsdiskurse und Sklavereidebatten des 17. und 18. Jahrhunderts. Die fiktiven Geschichten der entführten königlichen Sklaven und Schwarzen Widerstandskämpfer Ziméo und Oronooko haben die ambivalente Erzählung transatlantischer Versklavung zum Gegenstand. Über die Integration von ethnographischem und kulturellem Wissen, wie es frühneuzeitliche Reiseberichte und Kompilationen über Afrika und die Karibik vermitteln, wird dabei globales (Welt-)Wissen in den europäischen, und spezifisch deutschen, Kontext übersetzt. Die Ziméo- und Oronooko-Übersetzungen und ‑Adaptionen zeugen damit nicht nur von einer relevanten deutschen Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Debatten und Diskursen um die transatlantische Versklavung und die transnational geführten Abolitionsdebatten in Europa: In ihrer Sensibilität für Fragen von Race, kultureller Differenz und Übersetzung bringen sie – so die These – Vorstellungen und Konfigurationen einer global vernetzten transatlantischen Welt auch selbst mit hervor.
Vorträge
„Autosoziobiographische Ästhetiken des Wissens und Erinnerns in Dualla Misipos Der Junge aus Duala. Ein Regierungsschüler erzählt (1973)“, Workshop zu Der Junge aus Duala, ZfL Berlin, 13.-15.11.2024, zus. mit Timothy Brown.
„Tragetaschen der transatlantischen Welt. Paratexte als Medien und Techniken der Übersetzung: die Oroonoko-, Alzire- und Ziméo-Stoffe“, Jahrestagung der DGEJ: Kunst und Handwerk. Die Techniken des 18. Jahrhunderts, Stuttgart/Marbach, 16.-18. September 2024, zus. mit Sigrid G. Köhler.
„Of ‚True (Hi)stories‘ and ‚True Heroes‘ in the Atlantic World: Translational Paratexts in M. Vischers German Oroonoko-Translation (1709), Arbeitsworkshop „Knowledge & Translation in the early modern Atlantic World“, Tübingen, 9. Februar 2024.
„Eine spekulative (Figuren-)Geschichte: Ada und ihre Schwestern“, Kotzebue-Picknick in Tübingen (07.-08.07.2023), zus. mit Sigrid G. Köhler.
„‚Race‘ in (Radical) Transition. Observations from Popular German Literature around 1800“, German Graduate Student Conference 2023 „Race and Antiracism in the German Cultural Sector“ an der Johns Hopkins University Baltimore (10.-11.03.2023), zus. mit Timothy Brown.
„Geschichte(n) imaginieren. Zugehörigkeit erzählen: Olivia Wenzel und Sharon Dodua Otoo“, Internationaler Workshop „Diversität und Belonging in Literatur, Kultur und Medien der Gegenwart“ im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft der Universität Tübingen und der University of Namibia (21.10-23.10.2021 in Tübingen), zus. mit Sigrid G. Köhler.
Publikationen
„Intersektionale Perspektiven auf Sklaverei und Schwarzen Widerstand in Nesselrode zu Hugenpotts Zamor und Zoraide (1778)“, erscheint in: Toepfer, Regina; Hagedorn, Jennifer (Hrsg.): Translation und Marginalisierung. Intersektionale Perspektiven auf Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit. Berlin/Heidelberg: Metzler (2025).
„Geschichte(n) imaginieren – Zugehörigkeit erzählen. Epistemische Erweiterung des Erzählens bei Olivia Wenzel und Sharon Dodua Otoo“, in: Acta Germanica (51) 2023, S. 201-216, zus. mit Sigrid G. Köhler.
Herausgeberschaften
Mitherausgeberin von F.G. v. Nesselrodes Zamor und Zoraide (1778) und von Wolfgang Heribert von Dalbergs Oronooko, ein Trauerspiel in fünf Handlungen (1786) beim Wehrhahn Verlag zus. mit Sigrid G. Köhler (2024).
Forschungsinteressen
Postkoloniale Theorie / Postkolonialismus, Rassismusforschung und Critical Whiteness, (kulturelle) Übersetzungstheorien, Globalität / das Globale (in) der Literatur, afrodeutsche und frankophone westafrikanische Literatur.