Marcus Rockoff
Member of the research training group 'Bioethics'
E-Mail: marcus.rockoffspam prevention@izew.uni-tuebingen.de
PhD-Project
Körperutopien. Die Bedeutung des literarischen Diskurses für Debatten der Bioethik um die technische Selbstgestaltung des Menschen
Im Forschungsvorhaben „Körperutopien“ möchte ich das Zusammenspiel von fiktionaler Literatur und der bioethischen Auseinandersetzung um Fragen der technologischen Selbstgestaltung des Menschen näher beleuchten. Dabei wird sich zunutze gemacht, dass sowohl Befürworter als auch Gegner dieser Selbstgestaltung in gleichem Maße Zuflucht in literarischen Werken der Utopie oder Science Fiction suchen, um ihre Szenarien der Zukunft oder Kritikpunkte auszudeuten oder zu bebildern. Indem die Literatur, anders als der wissenschaftliche Fachtext, nicht im Modus des Zeigens, sondern im Modus des Darstellens operiert, ist es ihr offenbar möglich, die Konsequenzen heutiger bioethischer Kontroversen besser zu illustrieren und beobachtbar zu machen.
Das Forschungsvorhaben ist interdisziplinär angelegt und möchte einen Blick auf ausgewählte, literarische Utopien und Werke der Science Fiction Literatur werfen, die sich auf verschiedene Weise mit Technologien zur Verbesserung des Menschen auseinandersetzen. Im Hintergrund steht die Annahme, dass es auch mit diesem Textkorpus gelingen kann, ein Beitrag für bioethischen Debatten zu leisten, wenn es darum geht, zu ergründen, welchen Platz wir Technologien zur Verbesserung des Menschen in unserer Lebenswelt geben sollen.
Zur Person
Studium der Germanistischen Literaturwissenschaften, Philosophie und Politikwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Abschluss als Magister Artium in den Literaturwissenschaften mit einer Arbeit über Ästhetische Verfahren in Goethes Klassischer Walpurgisnacht und die damit einhergehende poetische Integration von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Denkstrukturen in die mythologisch-literarische Welt des Faust II.
Seit Oktober 2011 DFG-Stipendiat und Mitglied am Graduiertenkolleg „Bioethik“ des IZEW Tübingen.