Evang. Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik

Newsletter 02/2022

EIBOR Newsletter 02/2022

Evangelisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik

Erscheinungsdatum 26.09.2022

 

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Heute erhalten Sie die zweite Ausgabe im Jahr 2022 mit Neuigkeiten aus dem EIBOR. Wir berichten vor allem über vier Projekte, zwei neue Publikation sowie über drei Fortbildungen.

 

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen für das ganze EIBOR-Team

Anne Krasel

 

Aktuelles

Abschlussvorlesung von Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schweitzer

Am Freitag, den 22.07.2022 erschienen zahlreiche Gäste um 18:15 Uhr im Theologicum der Universität Tübingen für die Abschlussvorlesung von Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schweitzer. Zu Beginn der Veranstaltung richtete die Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät Prof. Dr. Birgit Weyel Grußworte an die Gäste aus. In ihrer Rede berichtete sie wertschätzend von dem beruflichen Werdegang von Herrn Schweitzer, der seit 1995 Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie/ Religionspädagogik an der Universität Tübingen war. Sie betonte insbesondere seine internationale Ausrichtung sowie die Kooperationen zu den anderen Fakultäten, wie u. a. der katholischen und islamischen. Herr Schweitzer, der nicht nur die religiöse Bildung an Schulen vorantrieb, leitete vierzehn Jahre lang das EIBOR.

Der Titel der Abschlussvorlesung von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schweitzer lautete „Von der konfessionellen zur interreligiösen Kooperation – Wege der Religionspädagogik in 30 Jahren“. Der Titel war Programm. Herr Schweitzer stellte zunächst den Kooperativ-Interreligiösen Forschungsverbund für Religiöse Bildung der Universität Tübingen vor, der die drei Lehrstühle bzw. religionspädagogischen Abteilungen im Bereich der Evangelisch-theologischen und der Katholisch-theologischen Fakultäten und der des Zentrums für Islamische Theologie umfasst. Herr Schweitzer stellte in seiner Vorlesung klar, dass die Kooperationen nicht immer leicht waren, Verschleißprobleme und Grenzen aufweisen und Voraussetzungen haben, jedoch eine Zukunft des Religionsunterrichts seien. Seine Abschlussfolie mit dem Inhalt: „Nur ein qualitätsvoller kooperativer Religionsunterricht hat Zukunft“, rundete die Abschlussvorlesung ab.

Im Anschluss an die Abschlussvorlesung dankte ihm sein Lehrstuhl, vertreten durch Dr. Sara Haen und Dr. Evelyn Krimmer, für sein jahrelanges Engagement. Beide Mitarbeiterinnen würdigten nicht nur die wissenschaftliche, kooperative und soziale Arbeit von Herrn Schweitzer, sondern auch sein enormes Zeitmanagement. Sie sprachen aber auch seiner Familie ihren wertschätzenden Dank aus.

Das EIBOR wurde von den Institutsmitarbeiterinnen Christina Krause und Mirjam Rutkowski vertreten. Ihr Grußwort war dialogisch in Form eines Quiz gestaltet. Herr Schweitzer antwortete auf die Fragen der Moderatorinnen nach seinem besten Bestreben und immer richtig.

Wir möchten Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schweitzer noch einmal von dem gesamten EIBOR-Team für seine rausragende Arbeit danken und wünschen Ihm nur das Beste für seinen weiteren Weg.

 

Wechsel im Team des EIBOR

Kathrin Sauer ist seit September 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am EIBOR und ist Nachfolgerin von Christina Krause. Frau Sauer studierte Evangelische Theologie an der Hochschule Neuendettelsau und an der Universität Tübingen. 2017 erfolgte die Promotion in der Praktischen Theologie bei Prof. Dr. Birgit Weyel im EKD-Forschungsprojekt „Gemeinde auf Zeit“ mit Schwerpunkt Freizeit- und Tourismusbereich. Bis August 2022 war Frau Sauer Geschäftsführende Pfarrerin in Oberndorf am Neckar. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr und heißen sie herzlich Willkommen im EIBOR Team.

Zusammen mit Christina Krause endete auch die Abordnung von Cornelie Ayasse. Wir wünschen beiden alles erdenklich Gute auf ihrem weiteren Werdegang und bedanken uns für ihre Zusammenarbeit.

 

Kompetent in (inter)religiöser Bildung in der Kita

Das multimediale Filmprojekt für die Ausbildung Pädagogischer Fachkräfte in der Kita

Die multireligiösen Veränderungen stellen Pädagogische Fachkräfte im Blick auf religiöse und interreligiöse Bildung in noch nie dagewesener Weise vor neue Herausforderungen. Zur Weiterentwicklung ihrer (inter)religiösen Kompetenz wurde dieses multimediale Projekt erarbeitet. Bei der Tagung wird das Filmprojekt präsentiert und im Blick auf religions-didaktische (Unterrichts)Planungen und Einsatzmöglichkeiten dialogisch weiterentwickelt. Anmeldeschluss ist der 01.10.2022.

 

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link.

 

Zu "Qualität im Religionsunterricht - Berufliche Schulen (QUIRU-B): Religionsklassen für Schülerbefragung gesucht: 

Für ein Forschungsprojekt zur Qualität im Religionsunterricht in der Teilzeitberufsschule sucht das EIBOR interessierte Kolleginnen und Kollegen, die mit Ihren Schülerinnen und Schülern an einer Online-Befragung teilnehmen. Mit dieser Befragung von Auszubildenden soll erhoben werden, wie Schüler:innen über ihren Religionsunterricht denken, was sie gerne daran mögen und was sie lieber ändern würden, aber auch, ob und in welchen Bereichen etwas dazugelernt werden konnte. Aus diesem Grund füllen die Schüler:innen am Anfang und am Ende des Schuljahres ein Online-Fragebogen aus. Die Umfrage dauert ca. 45 Minuten und die Antworten werden streng vertraulich behandelt. Auch die Lehrkraft bekommt die Angaben der Schüler:innen nicht zu sehen.


Wenn Sie mit Ihrer Klasse an dieser Befragung teilnehmen möchten, bitten wir Sie, sich bis 30. September 2022 über das EIBOR-Sekretariat formlos anzumelden (sekretariat@eibor.uni-tuebingen.de, Betreff: QUIRU-Schülerbefragung).

Nach Anmeldung bekommen Sie weitere Informationen und den Link für den Online-Fragebogen zugesendet. Der erste Befragungszeitraum wird von Anfang bis Ende Oktober sein. Um aussagekräftige Ergebnisse gewinnen zu können sind wir auf Ihre Bereitschaft zur Teilnahme angewiesen. Über Ihre Anmeldung freuen wir uns!

 

Projekte

Interreligiöses Lernen im Religionsunterricht an Beruflichen Gymnasien

Aktueller Stand

Im vergangenen Schuljahr konnten wir die Erhebung im, von EIBOR und KIBOR gemeinsam durchgeführten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten, Projekt "Wirksamkeit interreligiösen Lernens durch Perspektivenübernahme (IRL2)" durchführen und abschließen. Nachdem die Erhebung in den stark von der Pandemie geprägten Schuljahren mehrfach verschoben und angepasst werden musste, sind wir sehr froh, dass nicht nur so viele Lehrpersonen dabei geblieben sind, sondern sogar immer wieder neue dazu kamen, die uns mit unseren Materialien, Fragebögen und Beobachtungen ihren Unterricht in den Eingangsklassen an Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg - die just letztes Schuljahr auch durch den neuen Bildungsplan geprägt waren - in ihren Unterricht gelassen haben und die Studie dadurch ermöglicht und enorm unterstützt haben. Im Namen des gesamten Projektteams auch an dieser Stelle nochmals: Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme - Ihnen und Ihren Schüler:innen!

Jetzt sind nur noch wir dran und müssen die Fragebögen einlesen, Daten bereinigen, die insgesamt im Projekt gewonnenen Rückmeldungen und Daten auswerten und diese zu hoffentlich spannenden Ergebnissen formulieren. Wir hoffen und planen, Mitte 2023 Ergebnisse veröffentlichen zu können.

 

"SchuB digital BW": Schulische Bildung für Digitalität Baden-Württemberg: Evaluation von Fortbildungsangeboten 

Die Institute EIBOR und KIBOR wurden vom ZSL beauftragt, die im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes angebotenen digitale Fortbildungen im Bereich BRU zu evaluieren. Solche digitalen Fortbildungsangebote gibt es seit Schuljahr 2021/2022 beispielsweise auf der Plattform "relilabBRU" (in enger Kooperation der kirchlichen Institute und der staatlichen Fachberatenden). Dazu wurden Fragebögen entwickelt, mit denen die Wirksamkeit digitaler Fortbildungen erhoben werden kann und die die Teilnehmenden am Ende der Fortbildung ausfüllen. EIBOR und KIBOR bieten darüber hinaus selbst eigene Workshops an, in denen an Themen und Fragestellungen von aktuellen Forschungsprojekten angeknüpft wird und Impulse für die Praxis des BRU gegeben werden.  Am Do, 13.10.22 (16-17:30 Uhr, via Zoom) bietet Simone Hiller vom KIBOR einen Workshop zum Thema "Jobsuche 4.0 - Digitalität im Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen" an. Nähere Informationen sowie eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter folgendem Link.

 

IBEA-Projekt: Interreligiöse Bildung in der Erzieherausbildung 

In Kooperation mit evangelischen Fachschulen greift das IBEA-Projekt besondere Fragestellungen auf, inwieweit eine verstärkte Fokussierung interreligiöser und interkultureller Unterrichtsinhalte zu einer Kompetenzförderung bzw. -erweiterung in der Erzieher:innenausbildung führen. Die Interventionsstudie erfolgt dem qualitativen Forschungsansatz und berücksichtigt subjektive Sichtweisen und Interessenslagen sowie Vorkenntnisse und Erfahrungen der Auszubildenden bei der Konzeption der Unterrichtseinheit „Gottesverständnis und Gebet“.

Die Durchführung der Unterrichtseinheit, bestehend aus 12 Unterrichtsstunden, an die sich eine zweimalige Fragebogenerhebung vor- und anschließt, wurde im Schuljahr 2021/22 von den Religionslehrkräften an den Ausbildungsschulen durchgeführt. Erste Ergebnisse der Datenerhebung werden im November vorgestellt.

 

Projekt Weltreligionen: Erstes Paper erschienen

Gemeinsam mit der schwedischen Kollegin Prof. Christina Osbeck (Head of the Department of Pedagogical, Curricular and Professional Studies, Universität Göteborg) und dem finnischen Kollegen Prof. Antti Räsänen (Dean of the Faculty of Theology, Universität Helsinki) wurde ein erstes Paper zur Diskussion des Begriffs „religious literacy“ und religösem Wissen veröffentlicht. Weitere Informationen sowie das Paper finden Sie unter folgendem Link.

Ein zweites Paper, das dieses Thema von der empirischen Seite bearbeitet, ist aktuell im peer-review-Verfahren.

 

Publikationen

Projekt QUIRU: Fortbildungsband erschienen

Der erste QUIRU-Band zu dem Thema „Fortbildung für den Religionsunterricht“ ist erschienen.

Fortbildung für Lehrer:innen wird zunehmend als Schlüssel für die Qualität und Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht wahrgenommen. Sie gilt als unerlässliche Voraussetzung für „guten Unterricht“. Deshalb rückt sie auch immer mehr in den Fokus der Forschung. Auch für den Religionsunterricht spielt Fortbildung eine wichtige Rolle, aber bislang wurde sie in der religionspädagogischen Forschung und Theoriebildung nur am Rande wahrgenommen.

Die theoretischen Analysen und empirischen Befunde, die in diesem Band vorgestellt werden, stellen die Frage nach dem Fortbildungsbedarf sowie nach der Wirksamkeit von Fortbildungen ins Zentrum. Die empirische Studie wurde in vier Bundesländern durchgeführt (Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), unter Beteiligung von mehr als 2000 Religionslehrkräften aus allen Schularten. Aus den Befunden werden Konsequenzen für die Praxis abgeleitet, und Vorschläge für die Weiterentwicklung der Fortbildung für den Religionsunterricht werden dargestellt.

Berichte zur Fortbildungspraxis aus verschiedenen Landeskirchen geben Einblick in die Vielfalt dieser Fortbildungslandschaft. Ein internationaler Ausblick beschließt den Band.

 

Weitere Informationen zu dem Bd.1 Fortbildungen für den Religionsunterricht in der Reihe QUIRU / Qualität und Qualitätsentwicklung im Religionsunterricht.

 

Tot – und dann?

Vorstellung vom Leben nach dem Tod bei jungen Menschen und als Thema im BRU

Nicht nur Erwachsene, sondern auch junge Menschen befassen sich vielfach mit dem Thema Tod und Sterben. Speziell die Frage nach einem Leben nach dem Tod übt eine besondere Faszination auch auf Jugendliche und junge Erwachsene aus, die mit der Kirche und mit religiösen Traditionen sonst nur wenig anfangen. Um die Vorstellungen und Fragen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, ihre Ungewissheiten und ihre Hoffnungen geht es in diesem Band.

Die Untersuchung, die dabei im Zentrum steht, stellt einen Beitrag zur religionsbezogenen Jugendforschung dar. Sie vertieft Fragen, die noch immer zu wenig ausgeleuchtet sind. Dies geschieht nach den Regeln qualitativer Forschung und in der Absicht, die jungen Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen. Wer die hier dokumentierten Texte auf sich wirken lässt, wird rasch spüren, wie wichtig dieses Thema für die jungen Menschen ist und welche weitreichenden Fragen dabei aufbrechen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten beschrieben, wie das Thema „Leben nach dem Tod“ im Religionsunterricht aufgenommen werden kann. Die Äußerungen der jungen Menschen bieten dafür interessantes Material sowie neue Impulse.

Weitere Informationen zu Bd. 27 Tod – und dann? in der Reihe Glaube – Wertebildung – Interreligiosität.

 

Veranstaltungen

"Jobsuche 4.0 - Digitalität im Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen" am Do, 13.10.22, 16-17:30 Uhr, via Zoom

Was macht es mit uns, wenn ein Algorithmus darüber entscheidet, welchen Support wir für unsere Jobsuche von offizieller Seite herbekommen? Dass in Österreich bei der Arbeitsvermittlung ein Computerprogramm à là 'Chancenermittler' eingesetzt wird, bietet den Anlass, mit Schüler:innen zu hinterfragen, was Algorithmen sind, wie sie unser Leben und Arbeiten beeinflussen und wie wir mit damit umgehen können. Kompetenzorientierte Materialien mit in sich angelegten Möglichkeiten zur Binnendifferenzierungen werden in ihrer Konzeption und mit Blick auf niederschwellig umsetzbare Unterrichtspraxis vorgestellt, um Digitalität in ihrer ethischen und religiösen Dimension im RUabS aufzugreifen.

 

Anmeldung über LFB-Online bis 27.09.2022 (4LGV2, Direktlink: https://lfbo.kultus-bw.de/lfb/termine/4LGV2)

 

Kompetent in (inter)religiöser Bildung in der Kita

Das multimediale Filmprojekt für die Ausbildung Pädagogischer Fachkräfte in der Kita Tagung vom 28. bis 29. November 2022 in Mainz

Die multireligiösen Veränderungen stellen Pädagogische Fachkräfte im Blick auf religiöse und interreligiöse Bildung in noch nie dagewesener Weise vor neue Herausforderungen. Zur Weiterentwicklung ihrer (inter)religiösen Kompetenz wurde dieses multimediale Projekt erarbeitet. Bei der Tagung wird das Filmprojekt präsentiert und im Blick auf religions-didaktische (Unterrichts)Planungen und Einsatzmöglichkeiten dialogisch weiterentwickelt.

 

Nähere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage.

 

Erlebnispädagogik

EIBOR plant im Juli 2023 einen Workshop zum Thema "Erlebnispädagogik im BRU". Datum und Zugangsmöglichkeit werden noch bekanntgegeben. Weitere Informationen zum Projekt Erlebnispädagogik finden Sie auf unserer Homepage.

 

Kooperationen

KIBOR

Übergänge in der Kita gestalten. Impulse für eine religionssensible und interreligiös reflektierte Praxis

Eine für Kinder bedeutsame Erfahrung von Veränderung stellt die Transition von der Kita in die Grundschule dar. Die Bewältigung von Diskontinuitäten geht mit verschiedenen Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben für Kinder einher. Viele Einrichtungen setzen hierfür auf Rituale oder religiöse Elemente, um Kinder für diese Übergänge zu stärken. In Zeiten religiöser und kultureller Pluralität sind diese Elemente bedeutsam für eine interreligiös sensible Arbeit in der Kita und in der Grundschule. Das für Frühjahr 2023 geplante Buch „Übergänge in der Kita gestalten. Impulse für eine religionssensible und interreligiös reflektierte Praxis“ holt die Perspektive von Kindern, pädagogischen Fachkräften und Lehrpersonen in Übergangssituationen ein und liefert praktische Impulse für eine religionssensible und interreligiöse Gestaltung von Transitionsprozessen.

Die zugehörige Publikation erscheint unter:

Laura Mößle/ Anke Schmitzer/ Reinhold Boschki (Hrg.): Übergänge in der Kita gestalten. Impulse für eine religionssensible und interreligiös reflektierte Praxis, gegen Ende des Jahres.

 

Neuerscheinungen

Das KIBOR führte eine große Studie zu religiöser Vielfalt im konfessionellen Religionsunterricht durch. In verschiedenen Publikationen konnten die Ergebnisse dieser Forschung präsentiert werden.

 

- Matthias Gronover, David Ambiel, Ulrich Riegel, Malte Brügge-Feldhake, Sophia Jumpertz, Maximiliane Krämer & Reinhold Boschki, Subjektive Theorien zu religiöser Vielfalt von katholischen Religionslehrkräften. Eine explorative Studie, in: RpB 45 1 (2022), S. 45−56. https://doi.org/10.20377/rpb-160 

- Ulrich Riegel, David Ambiel, Malte Brügge-Feldhake, Sophia Jumpertz, Maximiliane Krämer & Reinhold Boschki, Die Thematisierung religiöser Vielfalt im katholischen Religionsunterricht. Eine explorative Videostudie, in: Z Erziehungswiss (2021). (https://link.springer.com/article/10.1007/s11618-021-01061-0)

 

Die praktischen Umsetzungen dazu werden derzeit für einen Praxisband erarbeitet, der im Frühjahr 2023 erscheinen soll. 

 

 

Ihre Ansprechpartnerin im EIBOR:

Anne Krasel          

E-Mail: anne.krasel@eibor.uni-tuebingen.de

 

Sekretariat EIBOR

Daniela Vollmer, Simone Jahn,

Evangelisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik (EIBOR)

Universität Tübingen

 

Liebermeisterstr. 12 (Büro: Hölderlinstraße 19, 2. OG)

D-72076 Tübingen

 

Fon: +49 7071/29-77487


Newsletter 01/2022

EIBOR Newsletter 01/2022

Evangelisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik

Erscheinungsdatum 08.02.2022

 

Liebe Leser*innen,

unser erster Newsletter erschien im Jahr 2021 – vielen Dank für alle positiven Rückmeldungen und alles Weitergeben und Werben. Und wie schön, dass Sie sich dafür entschieden haben, unseren Newsletter zu abonnieren!

Gerne dürfen Sie auch dieses Mal den Newsletter weitergeben und dafür werben! Wer sich neu anmelden möchte folgt diesem Link. Selbstverständlich können Sie sich jederzeit vom Newsletter wieder abmelden.

Heute erhalten Sie bereits die erste Ausgabe im Jahr 2022 mit Neuigkeiten aus dem EIBOR. Wir berichten dieses Mal vor allem über vier Projekte, eine neue Publikation sowie über fünf Fortbildungen, die im ersten halben Jahr 2022 stattfinden.

 

Viel Freude beim Lesen wünschen Ihnen für das ganze EIBOR-Team

Anne Krasel und Christina Krause

 

 

Aktuelles

Anmeldehinweis Studientag - Ethik für die digitale Welt

24.02.2022 im digitalen Format von 14:30 bis 17 Uhr

Wir leben in einer digitalisierten Welt. In dieser profitieren wir von einem Mehr an Freiheit, tragen jedoch auch mehr Verantwortung für unser Handeln und jedes einzelne geschriebene Wort und jede unbedachte Äußerung. Wie wir uns in der digitalen Welt verhalten und mit Konflikten umgehen, ist dabei Ausdruck unserer ethischen Haltung. Deshalb ist es nötig, sich darüber zu verständigen, wie ein gutes, gelingendes Leben in der digitalen Welt aussehen soll. Der Vortrag geht dabei der Frage nach wie wir in der digitalen Welt gut miteinander auskommen können und welche möglichen Regeln und Gebote geschaffen werden können um die Würde des Einzelnen, seine Selbstbestimmung und Handlungsfreiheit wertzuschätzen.

Was hat das biblisch-christliche Menschenbild dazu zu sagen und welchen Beitrag leistet der Religionsunterricht an beruflichen Schulen in diesem Bereich?

Ein Impulsreferat von Daniel Henrich (Fachreferent Öffentlichkeitsarbeit, Presse und Digitale Medien, Landeszentrale für politische Bildung) gibt grundlegende Einblicke und Reflexionen in den Bereich Digitalethik. Die EIBOR-Mitarbeiterinnen Christina Krause und Anne Krasel ergänzen dies in einem Workshop mit konkreten Ideen für die unterrichtliche Umsetzung im BRU.

Für die Veranstaltung gibt es noch freie Plätze. Bitte melden Sie sich über den Anmeldebutton auf der Homepage an und zusätzlich über LFB online, wenn Sie staatliche Lehrkraft sind.

 

Projekte

Interreligiöses Lernen im Religionsunterricht an Beruflichen Gymnasien

Aktueller Stand

In unserem letzten Newsletter im Herbst 2021 haben wir zur Teilnahme an unserer Interventionsstudie zur Förderung und Entwicklung von interreligiöser Kompetenz aufgerufen. Diese Studie führt EIBOR gemeinsam mit KIBOR durch; sie wird von der DFG gefördert wird.

Wir freuen uns sehr, dass wir trotz pandemiebedingter erschwerter Umstände 84 Lehrpersonen gewinnen konnten, die seit November 2021 im Rahmen der Studie in 100 Klassen an insgesamt 72 Schulen Fragebogenerhebungen und von uns entwickelte Unterrichtseinheiten zum Thema „Mit Fremden leben“ durchführen. Die ersten Daten werden inzwischen eingelesen, sodass bald mit der Datenbereinigung begonnen werden kann.

An dieser Stelle herzlichen Dank für Ihre Teilnahme und Unterstützung!

Magda Bräuer

 

Weitere Informationen finden Sie auch unter: Interreligiöses Lernen II.

 

 

Jenseitsvorstellungen Jugendlicher und Leben nach dem Tod

Dass die Frage, was nach dem Tod „passiert“ auf viele junge Menschen eine besondere Faszination ausübt – auch auf solche, die sonst mit dem Christentum oder dem Glauben nur wenig anfangen können – stellt eine wichtige Erkenntnis der 2018 und 2020 veröffentlichten Bände „Jugend – Glaube – Religion“ dar. Auch anderen Studien wie beispielsweise den Shell-Studien oder dem Religionsmonitor ist zu entnehmen, dass diese Frage für viele junge Menschen eine besonders wichtige darstellt. Tatsächlich ist aber nur wenig darüber bekannt, was die Frage nach dem Danach für junge Menschen heute wirklich bedeutet. Der vorrausichtlich bis Mitte dieses Jahres erscheinende Band „Tot - und dann? Vorstellungen vom Leben nach dem Tod bei jungen Menschen und als Thema im BRU“ zur Studie kann genau hierzu weiterreichende Einblicke bieten.

Den ersten Teil dieses Bandes bildet die von Rebecca Mattes in Zusammenarbeit mit Jonathan Krauter und mit Unterstützung studentischer Mitarbeiter:innen durchgeführte Studie zu Vorstellungen junger Menschen zum Leben nach dem Tod. Sie vertieft Fragen und Aspekte von Religion im Jugendalter, die noch immer zu wenig ausgeleuchtet sind. Dies geschieht nach den Regeln qualitativ-sozialwissenschaftlicher Forschung und darüber hinaus in der Absicht, die jungen Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen und ihren Äußerungen möglichst sorgfältig nachzuspüren. Wer die in diesem Band dokumentierten Texte auf sich wirken lässt, wird rasch spüren, wie wichtig dieses Thema für die jungen Menschen ist und welche sehr weitreichenden Fragen dabei aufbrechen. Obwohl sich die Vielfalt der Äußerungen zumindest nicht im engeren Sinne auf knappem Raum zusammenfassen lassen, wird am Ende dieses ersten Teils des Bandes ein kurzer Überblick zu Schwerpunkten in diesen Äußerungen versucht und diese Schwerpunkte so beleuchtet, dass sie auch für religionspädagogische Perspektive anschlussfähig sind oder jedenfalls religionspädagogisch aufgenommen werden können.

Im zweiten Teil des Bandes stehen religionspädagogischen Fragen im Blick auf das Thema Leben nach dem Tod im Religionsunterricht im Vordergrund. Zunächst wird von einem Tübinger Autor:innenteam die nicht leicht zu beantwortende Frage erörtert, ob und gegebenenfalls in welcher Weise mit dem Thema Leben nach dem Tod im Religionsunterricht umgegangen werden soll. Ein weiterer Beitrag, aus der Feder des in der Hohenheimer Ausbildung für den BRU tätigen Benjamin Bauer beschreibt eigene Unterrichtserfahrungen, die das zuvor stärker theoretisch Dargestellte illustrieren und vertiefen. Dieser Beitrag kann nicht zuletzt zu eigenen Versuchen im Unterricht motivieren und bietet dafür hilfreiche Anregungen.

Noch einen Schritt weiter in Richtung der Praxis des Religionsunterrichts geht der dritte Teil des Bandes. Hier werden erneut Äußerungen aus der in diesem Band dokumentierten Befragung geboten, anders als im ersten Teil des Buches aber nicht im Sinne einer weiteren Interpretation, sondern in einer Auswahl und Anordnung, die aus unterrichtlichen Zwecken erwächst.

Rebecca Mattes

 

Weitere Informationen zum Projekt Jenseitsvorstellungen auf unserer Homepage.

 

 

IBEA-Projekt: Interreligiöse Bildung in der Erzieherausbildung 

Das Evangelische Institut für berufsorientierte Religionspädagogik führt seit vielen Jahren Projekte bzw. Untersuchungen zum Thema „interreligiöse und interkulturelle Bildung in der Kita“ durch. In der laufenden Interventionsstudie liegt der Fokus insbesondere in der Vermittlung interreligiöser und interkultureller Kompetenzen in der Erzieher:innenausbildung.

Das IBEA-Projekt greift aus vorausgegangenen Projekten Forschungsergebnisse auf und geht bei dieser Interventionsstudie insbesondere Fragestellungen nach, inwieweit eine verstärkte Fokussierung interreligiöser und interkultureller Unterrichtsinhalte zu einer Kompetenzförderung bzw. -erweiterung in der Erzieherausbildung führen. Eine enge Zusammenarbeit mit den evangelischen Fachschulen ist notwendig, um Vorkenntnisse und Interessensgebiete der Schüler:innen bei der Konzeption der Unterrichtseinheit „Gottesverständnis und Gebet“ zu berücksichtigen. Sehr erfreulich ist die Zusage vieler Religionslehrer:innen trotz pandemiebedingten Einschränkungen.

Aussagekräftige Ergebnisse verbunden mit neuen Erkenntnissen und didaktischen Impulsen zur Interreligiosität und Interkulturalität in der Erzieher:innenausbildung lassen sich im Rahmen dieser Interventionsstudie realisieren.

Die Themeneinheit besteht aus 12 Unterrichtsstunden, an die sich eine zweimalige Fragebogenerhebung – vor und nach der Unterrichtseinheit – anschließt. Derzeit wird die Unterrichtseinheit an den Fachschulen erprobt. Erste Ergebnisse liegen im Spätjahr vor.

Eva Dubronner

 

 

QUIRU

Welchen Bedarf an Fortbildung haben Religionslehrkräfte?
Welche Fortbildungsformate sind effektiv?

Erste Ergebnisse zur Fortbildung für den ev. Religionsunterricht an beruflichen Schulen und an anderen Schularten geben mögliche Antworten auf die genannten Fragen. Der Band „Fortbildung für den Religionsunterricht“ erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2022 beim Waxmann Verlag.

Mirjam Rutkowski

Weitere Informationen zu dem Projekt auf unserer Homepage.

 

 

 Publikationen

 

Erlebnispädagogik und Religionsunterricht

Erlebnispädagogik – ein schillernder Begriff, der sich gegenwärtig großer Beliebtheit erfreut. Anbieter erlebnispädagogischer Programme werden auch von Schulen immer wieder angefragt und manche solcher Anbieter haben sich sogar auf Programme für Schulen spezialisiert. Doch was genau ist eigentlich unter dem Begriff „Erlebnispädagogik“ zu verstehen? Und wenn Erlebnispädagogik auch an der Schule ihren Platz hat – kann sie speziell im Rahmen des Faches Religion eingesetzt werden?
Diese Fragen werden in der Broschüre "Erlebnispädagogik im Religionsunterricht an beruflichen Schulen? Impulse für eine reflektierte Praxis erlebnis- und erfahrungsorientierten Lernens" aufgenommen und weitergeführt. Im ersten Teil der Arbeit wird zunächst ein Überblick über die Entwicklung und Bedeutung des Begriffs „Erlebnispädagogik“ geboten und religionspädagogische Perspektiven zum Thema eingebracht. Der zweite Teil der Arbeit bietet eine Sammlung von Möglichkeiten der Umsetzung erlebnis- und erfahrungsorientierten Lernens in Schule und Religionsunterricht, die außerdem analysiert und diskutiert werden. Dabei wird auf offene und in der Praxis zu bedenkende Fragen hingewiesen. In einem letzten Teil wird der Blick vor allem auf die Möglichkeiten und Grenzen von erlebnis- und erfahrungsorientiertem Lernen an beruflichen Schulen gerichtet.

Diese Broschüre richtet sich an alle, die sich für religionsbezogenes erlebnispädagogisches Arbeiten interessieren und einen kompakten Überblick über ein solches Arbeiten sowie praktische Ansatzpunkte wünschen. Sie möchte aber auch als Einladung zur Reflexion des eigenen erlebnispädagogischen Handelns verstanden werden und richtet sich damit vor allem auch an Praktiker:innen – dazu können (Religions-)Lehrer:innen genauso gehören wie Mitarbeitende in der Jugendarbeit –, die ihre religionsbezogene erlebnispädagogische Praxis vertiefen und reflektieren möchten.

Rebecca Mattes

 

Den Download der Broschüre finden Sie auf unserer Homepage.

 

 

 

Veranstaltungen

Tagung zur Interreligiösen Kooperation im RU am 8./9. März 2022

Von der konfessionellen zur interreligiösen Kooperation im Religionsunterricht

Von 8. März 2022 (14 Uhr) bis zum 9. März 2022 (ca. 16:15 Uhr) wird eine spannende Tagung zur Weiterentwicklung des RU stattfinden. Die Veranstaltung wird digital per Zoom durchgeführt.

Seit den 1990er Jahren wird verstärkt über Formen der konfessionellen Kooperation im Religionsunterricht nachgedacht. Seither kam es zu verschiedenen Realisierungsformen, doch ist es aus heutiger Sicht notwendig geworden, die Formate der innerchristlichen Kooperation für interreligiöse Kooperationen zu öffnen. In dieser Tagung wird aus christlich- und islamisch-theologischer, rechtlicher, politischer, gesellschaftlicher und (religions-)pädagogischer Sicht diskutiert, welche kooperativen Formate es über das Christentum hinaus bereits gibt, welchen Mehrwert sie haben, welche Herausforderung sie mit sich bringen, wie diese in der Schule genau aussehen können, und wie die interreligiös-kooperativen Formen des Religionsunterrichts stärker institutionalisiert werden können.

Die Tagung markiert gleichzeitig die formelle Eröffnung des kooperativ-interreligiösen Forschungsverbundes der drei Religionspädagogiken an der Universität Tübingen zusammen mit ihren Forschungsinstituten IIRF (Institut für Islamisch-religionspädagogische Forschung), EIBOR (Evangelisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik) und KIBOR (Katholisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik). Die in den vergangenen Jahren etablierte enge Zusammenarbeit der Islamischen, Evangelischen und Katholischen Religionspädagogik in Tübingen wird in diesem Verbund intensiviert. Damit wird ein national und international einmaliger interreligiöser Forschungsverbund für religionspädagogische Forschung errichtet. Der Verbund wird alle religionspädagogischen Praxisfelder unterstützen und qualitativ weiterentwickeln. Nicht zuletzt will er damit einen wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche Zusammenleben leisten.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung auf unserer Homepage.

 

 

„Jobsuche 4.0 - Digitalität im Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen“ (StRin Simone Hiller, KIBOR) am 02.05.2022

Was macht es mit uns, wenn ein Algorithmus darüber entscheidet, welchen Support wir für unsere Jobsuche von offizieller Seite herbekommen? Dass in Österreich bei der Arbeitsvermittlung ein Computerprogramm à la 'Chancenermittler' eingesetzt wird, bietet den Anlass, mit Schülerinnen und Schüler zu hinterfragen, was Algorithmen sind, wie sie unser Leben und Arbeiten beeinflussen und wie wir mit damit umgehen können. Kompetenzorientierte Materialien mit in sich angelegten Möglichkeiten zur Binnendifferenzierungen werden in ihrer Konzeption und mit Blick auf niederschwellig umsetzbare Unterrichtspraxis vorgestellt, um Digitalität in ihrer ethischen und religiösen Dimension im RUabS aufzugreifen.

Ethik: In welchem Verhältnis stehen Rechenmaschine und Mensch bei der Jobsuche?

Didaktik: Niveaudifferenzierung in kompetenzorientierten Lerngängen

Theologie: Chancenermittler oder Talentschmiede – Was braucht der Mensch, um sich zu entfalten?

 

 

Leben nach dem Tod (Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schweitzer und Dr. Hanne Schnabel-Henke, EIBOR) am 12.05.2022

Befunde aus der EIBOR-KIBOR-Studie „Jugend – Glaube – Religion“ zeigen, dass Schülerinnen und Schüler ein hohes Interesse am Thema „Leben nach dem Tod“ haben. In einer EIBOR-Studie wurde dieses Thema durch eine Fragebogenstudie vertieft, mit der Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern vom Leben nach dem Tod erhoben wurden. Auf welche Themen richten sich ihre Interessen in diesem Kontext besonders? Aus welchen Gründen beschäftigt sie die Frage nach dem, was nach dem Tod kommt und wie kann über dieses bei den Schülerinnen und Schülern besonders wichtige Thema im Religionsunterricht aufgenommen werden? Ziel der Studie ist, Anschlussmöglichkeiten für den Religionsunterricht im Sinne einer zeitgemäßen Schüler- und Lebensweltorientierung zu geben.

Im Workshop werden die empirischen Ergebnisse und die darauf bezogenen didaktischen Schlussfolgerungen vorgestellt und diskutiert. Theorie und Praxis werden verknüpft, indem praxisnahe Beispiele zur Umsetzung im Unterricht aufgezeigt werden, wie dem Orientierungsbedarf junger Menschen angesichts der Frage, was nach dem Tod kommt, begegnet werden kann. Damit erfüllt der Workshop die dem Religionsunterricht im Bildungsplan zugewiesene Aufgabe, existentielle Fragen zu thematisieren und bei ihrer Klärung mitzuwirken, gerade angesichts vielfältiger Lebenskonzepte und Jenseitsvorstellungen. Die Formate sind dabei so gewählt, dass sie den Austausch der Teilnehmenden zu dieser komplexen Thematik fördern.

Ethik: Welche Konsequenzen haben unterschiedliche Jenseitsvorstellung auf das Leben „vor dem Tod“?

Didaktik: Wie können junge Menschen angesichts ihrer existentiell bedeutsamen Frage, was nach dem Tod kommt, angemessen begleitet werden?

Theologie: Welche Orientierung bieten christlich-biblische Jenseitsvorstellungen angesichts der Frage, was nach dem Tod kommt?

 

 

Jugend – Glaube – Religion (Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Schweitzer, EIBOR & Prof. Dr. Matthias Gronover, KIBOR) am 23.6.2022

In einer breit angelegten Längsschnittstudie haben EIBOR und KIBOR erhoben, wie Jugendliche und junge Erwachsene heute über Religion denken, welche Fragen und welche Themen sie dabei besonders beschäftigen. Als besonders bedeutsam zeigten sich in den Augen der Jugendlichen die Themen Tod und Jenseits, die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes angesichts von Leid (Theodizee), die scheinbare Unvereinbarkeit von biblischen Aussagen zur Schöpfung der Welt mit naturwissenschaftlichen Theorien zur Weltentstehung, das ambivalente Verhältnis zur Kirche, die Spannung von Offenheit und der gleichzeitig existierenden Skepsis gegenüber anderen Religionen und Kulturen.

Für Religionslehrkräfte sind solche Befunde von großer Bedeutung, weil sie Anschlussmöglichkeiten für einen schülerorientierten Religionsunterricht aufzeigen, der nach Maßgabe des Bildungsplans junge Menschen bei der religiösen Orientierung unterstützt. Hierbei soll insbesondere auch die Frage in den Blick genommen werden, was die Digitalisierung für die Religiosität junger Menschen bedeutet.

Im Workshop wird auf die didaktischen Konsequenzen der Studienergebnisse fokussiert und es werden konkrete didaktische Umsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Lebenspraxis digital sozialisierter Jugendlicher ist der Anknüpfungspunkt für unterrichtspraktische Konkretionen, die für den Austausch der Teilnehmenden zur Diskussion gestellt werden.

Ethik: In welchen Themenbereichen wird der Orientierungsbedarf junger Menschen sichtbar?

Didaktik: Wie kann an Glaubensfragen junger Menschen religionsdidaktisch angeknüpft werden?

Theologie: Welche Antworten liefert die Theologie auf Lebensfragen junger Menschen?

 

 

 

Kooperationen

bibor und KIBOR

Welche Erfahrungen haben evangelische und katholische Religionslehrkräfte in der Pandemie gemacht? Wie gelang in diesen Zeiten religiöse Bildung und vor welchen Herausforderungen standen die Kolleginnen und Kollegen in den beruflichen Schulen?

Die Covid19-Pandemie hat das Schulsystem vor bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt. Um das Infektionsgeschehen einzudämmen und Gefahr für Leib und Leben vieler Bürger:innen abzuwehren, wurde der Schulbetrieb phasenweise eingestellt, hybrider Unterricht eingeführt und Fernunterricht etabliert. Die Erfahrungen mit dem Religionsunterricht in Berufsschulen umfassten dabei eine weite Spanne vom Ausfall dieses Unterrichts bis hin zu seiner Neuentdeckung in Zeiten der Krise. Im Fokus standen dabei von Anfang an die Schüler:innen, die gerade in Krisenzeiten nicht nur ein Recht auf religiöse Bildung haben, sondern auch existenzielle Fragen haben, die es zu begleiten galt. 

Um Erfahrungen von Religionslehrkräften zu erheben und zu analysieren, führten das bibor und KIBOR parallel empirische Studien durch. Die Ergebnisse sind open Accessoires zugänglich:

Hier finden Sie den Link für die bibor-Studie und hier den Link für die KIBOR-Studie.

Matthias Gronover und Andreas Obermann

 

 

KIBOR

Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind in ihrem Unterricht bei Exkursionen schulischen Veranstaltungen besonders engagiert, das Gedenken an die Shoah wachzuhalten. Das gilt auch für den beruflichen Bereich. In einer empirischen Erhebung in Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben dazu erstmals 1200 Lehrkräfte Auskunft über ihre Motivationen zu diesem Thema und berichteten über ihre didaktischen Realisierungen und positiven Erfahrungen. Schwierigkeiten und Widerstände wurden dabei auch thematisiert, sodass die Ambivalenzen dieses Themas gut sichtbar wurden. Das Forschungsprojekt REMEMBER berichtet detailliert über die Ergebnisse der Studie war. Auf der Homepage des KIBOR sind zahlreiche Publikationen dazu gelistet.

Das Projekt "Sinnmuster von Auszubildenden“ geht den Fragen nach dem Sinn des Lebens nach, wie Auszubildende sie sich stellen. In qualitativen Interviews wurden diese dazu befragt, was ihnen Hoffnung in der Berufsausbildung gibt, worin die Freuden des Alltags für sie bestehen und wie – falls dies der Fall ist – sie ihr religiöses Leben gestalten.

Die Publikation "Religiöse Kompetenz als entschiedene Indifferenz. Eine Kritik am Beispiel des Religionsunterrichts an berufsbildenden Schulen“ wird im Frühjahr in der Reihe Glaube-Wertebildung-Interreligiosität als Band 25 erscheinen. Es geht darum, die Unschärfe des Kompetenzbegriffes als Ressource religiöser Bildungsbegriffe zu begreifen. 

 

 

Ihre Ansprechpartnerinnen im EIBOR:

Christina Krause und Anne Krasel     

E-Mail: christina.krause@eibor.uni-tuebingen.de

anne.krasel@eibor.uni-tuebingen.de

 

Sekretariat EIBOR

Simone Jahn, Daniela Vollmer

Evangelisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik (EIBOR)

Universität Tübingen

 

Liebermeisterstr. 12 (Raum 236)

D-72076 Tübingen

 

Fon: +49 7071/29-77487