Elina Nordwald
Anschrift:
Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Burgsteige 11, Schloss Hohentübingen
D-72070 Tübingen
Raum 5c, Schloss Hohentübingen
Forschungsschwerpunkte
> Aurignacien
> Gravettien
> Steintechnologie
> Kerntechnologie
> Use-Wear-Analyse
> Working-Stage-Analyse
Forschungsprojekt
Technofunktionale Anaylsen am lithischen Artefaktinventar des Vogelherds (Lonetal, Schwäbischen Alb) im Zuge des Projekts UNESCO
In der Archäologie der Urgeschichte spielt die Schwäbische Alb mit ihren zahlreichen Fundstellen eine zentrale und bedeutende Rolle. Nicht umsonst wurden 2017 sechs Höhlenfundstellen im Ach- und Lonetal zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. In diesem Forschungsprojekt steht das Steinartefaktinventar des Vogelherds bei Niederstotzingen im Lonetal im Fokus. Heute ist dieser vor allem bekannt durch Funde, wie das aus Elfenbein geschnitzte Wildpferdchen oder das kleine Mammut, die zu den ältesten mobilen Kunstobjekten der Welt zählen.
Ziel dieses Forschungsprojekts ist die technofunktionale Analyse des Steinartefaktinventars, während die morphologische und technologische Aufarbeitung und Auswertung der lithischen Artefakte der Alt- und Neugrabung von Doktorand Benjamin Schürch, M.A. übernommen wird. Von zentralem Interesse ist es, ein Bild des alltäglichen Lebens der anatomisch modernen Menschen auf der schwäbischen Alb zu erstellen. Dabei werden die Steinwerkzeuge auf Spuren untersucht, die auf die Art und Dauer der Benutzung schließen lassen und somit einen Rückschluss auf die Lebensweise der Menschen im Aurignacien Süddeutschlands zulassen. Schwerpunkte sind hierbei verschiedene Materialbearbeitungen, wie Elfenbein-, Fell-, Haut-, Geweih- und Knochenbearbeitung, Jagd- und Schlachtaktivitäten, sowie mögliche Herstellungs- und Nutzungsarten von Schäftungen.
Ziel ist es, zusammen mit der Arbeit von Benjamin Schürch, ein umfassendes Bild der Fundstelle, auch im Vergleich zu den umliegenden Fundstellen im Ach- und Lonetal, sowie ganz Süddeutschland zu erschaffen und den Vogelherd in einen europäischen Kontext zu setzen.
Studium
Seit 1. August 2020 | Doktorandin in der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie am Institut für Ur- & Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Eberhard Karls Universität Tübingen, Projekt UNESCO |
2017 - 2019 | Masterstudium an der Eberhard Karls Universität Tübingen |
2014 – 2017 | Bachelorstudium an der Eberhard Karls Universität Tübingen |
Poster & Präsentationen
2019 | 3rd Conference World of Gravettian Hunters, Kraków 21.-24. Mai 2019: The Gravettian in Southern Burgundy. New results on lithic technology, subsistence, land use and dating. - Präsentation |
2019 | 3rd Conference World of Gravettian Hunters, Kraków 21.-24. Mai 2019: The Gravettian of the open-air site “La Sénétrière” near Mâcon (Saône-et-Loire, France) - Poster |
2019 | 61. Jahrestagung vom 23-27. April 2019 in Erkrath der Hugo Obermaier -Gesellschaft: The Paleolithic open air site „La Sénétrière“ near Mâcon (Saône-et-Loire, France) - Poster |
2017 | Tag der offenen Höhle 10. September 2017: Grundlagen zum Welterbe und zum Geißenklösterle - Präsentation |
Publikationen und Abschlussarbeiten
NORDWALD, E. & FLOSS, H., submitted: The open-air site La Sénétrière and the Gravettian in the southern Burgundy (Saône-et-Loire, France), in Quaternary International.
NORDWALD, E., FRICK, J. A., FLOSS, H., submitted: Le site gravettien de la Sénétrière. In: PCR, ed. By Floss, H.
NORDWALD, E., 2019: La Sénétrière - Eine prähistorische Freilandfundstelle im südlichen Burgund (Saône-et-Loire, Frankreich. Morphologische und technologische Untersuchung der lithischen Artefaktinventare mit Fokus auf jungpaläolithische Klingenkerne, Masterarbeit, Eberhard Karls Universität Tübingen
NORDWALD, E., 2017: La Sénétrière. Ein gravettienzeitliches Artefaktinventar aus der Sammlung G. Lamercerie, Unpublizierte Bachelorarbeit, Eberhard Karls Universität Tübingen
NORDWALD, E. & BOYSEN, D., 2016: The sites of La Sénétrière and Charbonnières in the Mâconnais and their placement in the field of research at Saône-et-Loire. Analysis of the collection G. Lamercerie, in: Floss, H. (Hrsg.): Projet Collectif de Recherche: Le Paléolithique supérieur ancient en Bourgogne méridionale. Genèse, chronologie et structuration interne, évolution Culturelle et technologique. Rapport annuel 2016, Tübingen 2016.
Berufserfahrung
2019-2020: Mitarbeiterin der Grabungsfirma ArchaeoBW im Bereich der Archäologischen Datenverarbeitung
März 2019: Sammlungstätigkeit und Aufnahme mittelpaläolithischer Steinartefakte aus der Region Saône-et-Loire im Musée Denon in Chalon-sur-Saône im Rahmen des DFG Projekt FR 4015/1-1
Oktober 2018: Sammlungstätigkeit und Aufnahme mittelpaläolithischer Steinartefakte des Abri Musée in Les Eyzies-de-Tayac im Rahmen des DFG Projekt FR 4015/1-1
Seit 2018: Wissenschaftliche Hilfskraft im DFG Projekt FR 4015/1-1
Seit Mai 2017: Mitarbeit im URMU Blaubeuren im Bereich der Museumspädagogik; Aufgabenfelder sind Führungen durchs Museum mit unterschiedlichen Führungsschwerpunkten, Aktionen und Vorführungen, wie Feuermachen, Speerschleudern, Steinzeitliche Messer oder Lederbeutel herstellen, Führungen und Wanderungen zur Brillenhöhle Blaubeuren
2017: Mitarbeit bei der konzeptionellen Ausarbeitung zweier Erlebnis- und Themenpfade zum Sirgenstein und Geißenklösterle in Zusammenhang mit dem UNESCO Weltkulturerbe
2017: Wissenschaftliche Hilfskraft im SFB 1070 Ressourcenkulturen
2015-2017: Studentische und Wissenschaftliche Hilfskraft in der Bibliothek der Abteilung Urgeschichte
Grabungserfahrung
2019: „Hohe Reute“ in Hohenhaslach, Landkreis Ludwigsburg, Magdalénien (geleitet von H. Floss und Landesamt für Denkmalpflege)
2018: „Kleine Scheuer“ in Heubach, Ostalbkreis, Magdalénien (geleitet von H. Floss und Landesamt für Denkmalpflege)
2018: St. Martin-sous-Montaigu und Germolles en Roche, Frankreich, Jungpaläolithikum (geleitet von H. Floss)
2018: Rettungsgrabung in Winnenden-Hertmannsweiler, Jungsteinzeit: Rössener Kultur (Grabungsfirma ArchaeoBW)
2017: Rettungsgrabung in Altbach, Kreis Esslingen, Späte Bronzezeit (Grabungsfirma ArchaeoBW)
2017: Grottes de la Verpillière I und II, Germolles, Frankreich, Mittel- und Jungpaläolithikum (geleitet von H. Floss)
2016: Grottes de la Verpillière I und II, Germolles, Frankreich, Mittel- und Jungpaläolithikum (geleitet von H. Floss)
2016: Al Kashbah (Oman) im Rahmen des IANES Projekt, Bronzezeit: Hafit und Umm an-Nar (geleitet von C. Schmidt)
2015: Grottes de la Verpillière I und II, Germolles, Frankreich, Mittel- und Jungpaläolithikum (geleitet von H. Floss)