Das LUI im Sturmwind von Corona: die Mauern von Türmen und Kalter Herberge stehen fest, im Inneren herrscht reale und virtuelle Betriebsamkeit. Das Institut ist aktuell nur für Mitarbeitende, Prüfungen und Arbeitstreffen offen. Viele wichtige Veranstaltungen wie der Festakt zu Reinhard Johlers 60. Geburtstag im April oder die BA/MA-Tagung im Mai mussten gestrichen werden. Der Lehrbetrieb findet aktuell nur online statt.
„Einschüchtern lassen wir uns davon nicht!“ (O-Ton Institutsdirektor Thomas Thiemeyer). Das kommende Semester wird so gut es geht stattfinden, so dass die Studierenden ihr Studium fortsetzen können. Und für unsere Forschungen ist Corona natürlich hoch interessant. Wann lässt sich schon einmal ein so radikaler Einschnitt im Alltag erleben, der unsere Routinen außer Kraft setzt und die gesellschaftliche Ordnung bedroht? Jan Hinrichsen hat im Tagblatt genauer erläutert, wie das im Einzelnen aussehen kann.
So wird auch das aktuelle Institutskolloquium als Podcast angeboten. Passend zur aktuellen Situation befasst es sich in diesem Semester mit „Technik als kulturwissenschaftlichem Terrain“. In den wöchentlich erscheinenden Folgen kann man die Kolloquiumsgäste mit Thomas Thiemeyer und Helen Ahner über kulturwissenschaftliche Technikforschung, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft sprechen und diskutieren hören. Online und öffentlich für alle Interessierten. Näheres dazu weiter unten.
Auf einen Vortrag am 7. Juli möchten wir vorsorglich und gern an dieser Stelle bereits aufmerksam machen: Jackie Feldman, Professor of Anthropology at the Ben Gurion University of the Negev, Israel und seit einigen Jahren hochgeschätzter Gastprofessor am LUI, hält in Kooperation mit dem dai einen „Talk“ zum Thema: „Witnesses of the Witnesses“: The Holocaust Survivor in a Digital Age. Das Format des Vortrags wird noch bekannt gegeben.
Kooperationsprojekt Virtual Reality in der universitären Ausbildung im Ingenieurswesen (ViRAI): Im Rahmen des interdisziplinären Projekts ViRAI werden Virtual Reality- und Augmented-Reality-Technologien in der Ingenieur*innenausbildung der Universität Stuttgart eingeführt. Das LUI begleitet die Einführung ethnografisch und fragt danach, wie sich das Lernen und die universitäre Lehre durch die neuen Technologien verändern wird. Welche Umgangsweisen etablieren sich mit den und durch die technischen Artefakte? Wie werden sie als soziale Akteure verhandelt und wirksam? Geleitet wird das Projekt von Reinhard Johler und Helen Ahner, bearbeitet von Felix Masarovic. Mit dem Kooperationsprojekt setzt das LUI einen neuen Schwerpunkt in der kulturwissenschaftlichen Erforschung von Wissenschaft, Technik und digitalen Alltagen, der in Zukunft weiter ausgebaut werden soll.
Seit 1.4. ist Konrad Kuhn Vertretungsprofessor am LUI und vertritt in diesem Sommersemester Thomas Thiemeyer, der freigestellt ist, um im SFB „Ressourcenkulturen“ den nächsten Antrag vorzubereiten. Konrad Kuhn bietet, momentan virtuell zugeschaltet, aus seinem breiten Forschungsspektrum vier spannende Lehrveranstaltungen für BA-Studierende an. Herzlich willkommen!
Seit 1.4. ist Felix Masarovic wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt ViRAI. Er hat Erziehungswissenschaft, Geschichte und Philosophie auf Lehramt studiert. Nun übt er den EKW-Blick auf Hochschuldidaktik und digitale wie virtuelle Lehrformate - die Ergebnisse verarbeitet er in einer Doktorarbeit. Herzlich willkommen!
Zum Tag der Arbeit am 1. Mai wird Margrit Stickel als neue Institutssekretärin im LUI beginnen. Sie übernimmt die Stelle von Petra App, die im März ausgeschieden ist. Margrit Stickel war bislang im MWK im Bereich der Mittelverwaltung tätig. Sie hat vielfältige Kompetenzen in Organisations- und Finanzverwaltung und ist zudem durch ein EKW-BA-Studium selbst ekw-affin. Herzlich willkommen!
Technik sei „im Alltag immer nur als Gemengelage greifbar“, schrieb Hermann Bausinger 1981 und in der Kulturwissenschaft daher ein „dubioser Sammelbegriff“. Lange Zeit bewegte sich jene dubiose Gemengelage – obwohl im Zentrum vieler Alltage – am äußersten Rande der fachlichen Aufmerksamkeit der Volkskunde und ihrer Nachfolgedisziplinen. Mit der Neuausrichtung des Faches in den 1960er/70er Jahren änderte sich dieses Forschungsprogramm. Dennoch blieben Arbeiten über Technik im Alltag eine Ausnahme. Noch 1997 erkennt Stefan Beck in seiner Dissertation „Zum Umgang mit Technik“ ein signifikantes Desiderat in der kulturwissenschaftlichen Technikforschung. Viele Forschungslücken sind seither bearbeitet und geschlossen worden. Die Technikscheu der Kulturwissenschaft ist inzwischen einer regelrechten Euphorie gewichen. Trotzdem oder gerade deshalb sind der kulturwissenschaftliche Technikbegriff und das damit verbundene Forschungsprogramm nicht weniger „dubios“ geblieben – ein Grund ihn ins Zentrum des Institutskolloquiums zu rücken und aus verschiedenen Richtungen zu befragen.
Folgende Gespräche im Podcast-Format sind geplant. Ob und wie das jeweils klappt, das wird die Zukunft zeigen. Viel Spaß beim Testen des neuen Formats wünschen Thomas Thiemeyer und Helen Ahner!
23. April 2020
Folge 1: Reinhard Johler und Felix Masarovic (Tübingen) über das Projekt ViRAI
30. April 2020
Folge 2: Christoph Bareither (Berlin) über Medien der Alltäglichkeit und Technik in Covid19-Zeiten
7. Mai 2020
Folge 3: Maximilian Jablonowski (Zürich) über das Anthropozän, Narrativität und Ethik
28. Mai 2020
Folge 4: Julia Fleischhack (Göttingen) über digitale Anthropologie
18. Juni 2020
Folge 5: Anne Dippel (Jena), über das „Leben in Metaphern“ und kulturanthropologische Überlegungen zum Verhältnis von KI und condition humana im digitalen Zeitalter
25. Juni 2020
Folge 6: Martina Heßler (Darmstadt) über ihre Idee einer historischen Technikanthropologie
2. Juli 2020
Folge 7: Ulrike von Luxburg (Tübingen) über Künstliche Intelligenz, das Cyber Valley und die Rolle der Sozialwissenschaften
16. Juli 2020
Folge 8: Resümee Helen Ahner und Thomas Thiemeyer (Tübingen): Technik, Zukunft und das LUI
Jan Hinrichsen, Reinhard Johler, Sandro Ratt (Hg.): Katastrophen/Kultur. Beiträge zu einer interdisziplinären Begriffswerkstatt
2019. 182 Seiten; ISBN: 978-3-932512-85-8
(Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen ; 50)
Preis: 19,00 Euro, TVV-Mitglieder: 12,35 Euro
Verlagsinfo
Katastrophen/Kultur: Antagonismus, Wechselbezug, Kompositum. Im vorliegenden Sammelband wird diesem vielschichtigen Beziehungsgeflecht zunächst aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive nachgegangen. Dabei kristallisieren sich zentrale Begriffe heraus, die in einem zweiten Schritt selbst nach ihrem Gehalt und ihrer Reichweite befragt werden. Die daraus erwachsenen interdisziplinären Begriffsanalysen ermöglichen es, den eröffneten Denkraum zu vermessen, sie weisen zugleich aber über diesen hinaus und lassen sich letztlich auch in einem lexikalischen Sinne als einzelne geschlossene Abhandlungen lesen.
Mit Beiträgen von: Hermann Bausinger, Jan Hinrichsen, Kurt Imhof, Reinhard Johler, Hubert Knoblauch, Patrick Kupper, Günther Prechter, Sandro Ratt, Monique Scheer und Bernhard Tschofen.
Jan Hinrichsen und Monique Scheer (Hg.): Forme[l]n des guten Lebens. Ethnografische Erkundungen alltäglicher Aushandlungen von Glück und Moral
2019. 267 Seiten; ISBN: 978-3-947227-02-0
Preis: 19,00 Euro; TVV-Mitglieder: 12,35 Euro
Verlagsinfo
Das ‚gute Leben‘ ist etwas, das wir tun – das wir stilisieren, miteinander teilen, oder auch wartend verbringen.
Was ist ein gutes Leben? Ein zufriedenes? Oder ein richtiges? Darauf will dieses Buch keine Antwort bieten, sondern Versuche, ein gutes Leben zu führen, nachzeichnen. Wie finden Menschen in ganz verschiedenen Lebenssituationen im Spannungsfeld zwischen Moral und Glück ihre ‚Lebensformel‘? Aus empirisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive wird hier also ein Thema aufgegriffen, das lange von der Philosophie allein besetzt wurde. Studierende der EKW haben mit Menschen, die in ganz verschiedenen Lebenssituationen sind – im Altersheim, in Freundschaften, auf der Straße, mit Familie, am Lebensende – gesprochen und zeigen in ihren Analysen, wie vielfältig, komplex und mithin problematisch Vorstellungen vom ‚guten Leben‘ und deren Verwirklichungsformen sind.
COMING SOON … Jan Hinrichsen, Jan Lange and Raphael Reichel (Eds.): Diversities. Theories & Practices. Festschrift for Reinhard Johler
Aus dem Klappentext:
The concept of diversity eludes a clear and universally viable definition. It is both a theoretical construct – vividly debated in social sciences and humanities – and a universal catchphrase used by various actors to bundle, control and mediate certain dynamics shaped by categories such as origin, religion, gender or class. The contributions in this Festschrift for Reinhard Johler trace this ambiguity in different disciplinary perspectives, spaces and time periods and address different aspects of diversity both as a field of study and a heuristic concept. They investigate how “diversity” can be employed for (historical) ethnographical research on social life.
(deutsche Übersetzung mit „www.DeepL.com/Translator“:) Das Konzept der Vielfalt entzieht sich einer klaren und universell tragfähigen Definition. Es ist sowohl ein theoretisches Konstrukt – das in den Sozial- und Geisteswissenschaften lebhaft diskutiert wird – als auch ein universelles Schlagwort, das von verschiedenen Akteuren benutzt wird, um bestimmte, von Kategorien wie Herkunft, Religion, Geschlecht oder Klasse geprägte Dynamiken zu bündeln, zu kontrollieren und zu vermitteln. Die Beiträge in der Festschrift für Reinhard Johler zeichnen diese Mehrdeutigkeit in unterschiedlichen disziplinären Perspektiven, Räumen und Zeiträumen nach und thematisieren verschiedene Aspekte von Diversität sowohl als Studienfeld als auch als heuristisches Konzept. Sie untersuchen, wie „Vielfalt“ für die (historische) ethnographische Forschung über das soziale Leben genutzt werden kann.
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