China Centre Tübingen (CCT)

China und seine Nachbarn – Zwischen Kooperation und Konflikt

 
Zur Person

John P. Neelsen, Prof. Dr. phil., Institut für Soziologie, Universität Tübingen.
Forschungsschwerpunkte: Entwicklungssoziologie (Südasien), Nord-Süd-Beziehungen, Politische Ökonomie.

 

Zum Vortrag

Der Aufstieg des globalen Südens, insbesondere der Schwellenländer Asiens, hat zu einer Verlagerung des weltwirtschaftlichen Gravitationszentrums vom Westen und dem Atlantik nach Asien und dem Pazifik geführt. Ebenso verschoben hat sich das geopolitische Kräfteverhältnis. In dessen Gefolge zerfasert auch die regionale Sicherheitsarchitektur mit den USA als Kern, wie sie nach 1945 bzw. der Auflösung der Sowjetunion 1991 etabliert wurde. Sie wird abgelöst von Unsicherheit mit erhöhtem Risikopotential bei verstärkter Militarisierung und neuem Nationalismus. Alte Territorialkonflikte sowie neue Konkurrenzverhältnisse brechen auf, neue Allianzen werden geschlossen.  

Im Mittelpunkt dieses Prozesses steht die Volksrepublik China. Mit Grenzen zu 14 Ländern, umstrittenen Inselzugehörigkeiten im Chinesischen Meer und spezifischen Sicherheitsinteressen wurde der indo-pazifische Raum in eine Krisenregion verwandelt.

Hintergründe, Spezifik und Auswirkungen dieser geopolitischen Verschiebung mit Schwerpunkt auf den Beziehungen der Volksrepublik zu Russland, Indien, Japan und nicht zuletzt den USA -als weiterhin zentraler, wenngleich extra-regionaler Macht- werden genauer betrachtet.