Lena Schlegel erhält Nachhaltigkeitspreis der Universität
Am 27. November 2019 wurde Lena Schlegel für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Decarbonising the Human – a posthumanist epistemic critique and more-than-human ethics for low-carbon-transitions” mit dem Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten (LINK) der Universität Tübingen ausgezeichnet.
In der interdisziplinären Arbeit dekonstruierte sie aus einer kritisch-posthumanistischen Perspektive die Energiepolitik der Europäischen Union im Kontext des globalen Klimaschutzes, die in der Praxis hinter ihrem Anspruch der Dekarbonisierung und der Verpflichtung zum Klimaschutz zurück bleibt. Lena Schlegel argumentiert in ihrer Arbeit, dass der Transformationsträgheit im Energiesektor eine problematische ontologische Trennung von Mensch und Natur zugrunde liegt, die durch ihre andauernde Legitimierung der Ausbeutung nichtmenschlicher Natur zur Verstetigung institutioneller Pfadabhängigkeiten und existierender Ausbeutungsverhältnisse beiträgt. Sie plädiert daher für ein Umdenken der Beziehung von Mensch, Natur und Technik als relationales und ko-konstitutives Beziehungsgefüge, das durch Prinzipien von „care“ gekennzeichnet ist. Eine solche „Care“-Ethik setzt Impulse für moralische Beziehungen im Anthropozän, die das „more-than-human“ einschließen und so eine radikale Transformation des Verhältnis von Mensch und Gesellschaft zu den Ressourcen, die diese antreiben, ermöglichen. Mit dem Nachhaltigkeitspreis werden Abschlussarbeiten ausgezeichnet, die sich in hervorragender Weise einem Thema Nachhaltiger Entwicklung widmen und im Rahmen der Sustainability Lecture (LINK) verliehen, die dieses Jahr von Shia und Hanno Su zum Thema „Zero Waste – ein Leben ohne Müll“ gehalten wurde.