International Center for Ethics in the Sciences and Humanities (IZEW)

Digitalisierung im Dialog – in Baden-Württemberg 2019 - 2022

Die Digitalisierung verändert fast alle Lebensbereiche. Ziel des dreijährigen Forschungsprojektes digilog@bw – Digitalisierung im Dialog war es, die Auswirkungen dieser weitreichenden Transformation zu analysieren, um damit eine Grundlage für eine informierte Gestaltung möglicher Zukünfte zu schaffen.

Digitalisierung durchdringt und verändert nahezu jeden Aspekt unseres Lebens. Das 2019 initiierte Forschungsprojekt digilog@bw, das von sieben baden-württembergischen Universitäten und Forschungsinstituten getragen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Einfluss der Digitalisierung auf Individuen und Gesellschaft zu identifizieren und interdisziplinär zu analysieren. So sollen Grundlagen geschaffen werden, um den digitalen Wandel technisch wie politisch planvoll gestalten zu können. Über 50 Wissenschaftler:innen aus den Geistes-, Sozial-, Rechts-, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften, der Ethik und der Informatik sowie der Technikfolgenabschätzung wirkten an diesem interdisziplinären Forschungsprojekt mit und orientierten sich mit ihren Fragestellungen an den drei Konzepten »Autonomie«, »Wissen« und »Partizipation«. Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe gewährte durch Online-Vorträge und -Gespräche kontinuierlich Einblick in die Arbeit der Wissenschaftler:innen und regte durch begleitende Workshops und Ausstellungen zu einer weiteren Auseinandersetzung an (siehe https://zkm.de/de/veranstaltung/2022/10/digitale-zukuenfte-gestalten).

Das Ethikzentrum war mit Jessica Heesen neben Michael Decker (KIT) und Thomas Fetzer (Konsortialleitung, Universität Mannheim) im Leitungsteam vertreten. Regina Ammicht Quinn war Mitglied des Konsortiums und mitverantwortlich für zwei der Projekte von Seiten des Ethikzentrums. Die Forschung im Rahmen von digilog umfasste insgesamt vier Dissertationsprojekte:

Darüber hinaus war der Standort Tübingen mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) und einem Dissertationsprojekt von Franziska Gaiser (Betreuung: Sonja Utz) beteiligt.

Das abschließende Symposium »Digitale Zukünfte gestalten« im Oktober 2022 gab im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe Einblicke in die Forschungsergebnisse. Die Projektergebnisse liegen in zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen vor (https://digilog-bw.de/publikationen) und werden gleichzeitig bündig in Videostatements vorgestellt, die über die Projektseite abrufbar sind: https://digilog-bw.de/blog

Wichtige Ergebnisse des Projekts waren zum einen die konkreten Forschungen zu Einzelproblemen der Digitalisierung – nur so lassen sich die ethischen Forderungen aus den zahlreichen abstrakten Katalogen für wertorientierte Digitalisierungsstrategien umsetzen. Diese konkreten Problemstellungen wurden sowohl aus dem Bürger:innendialog motiviert, wie auch als Handlungsempfehlungen in adressatengerechten Formaten zurückgespielt. Zum anderen konnte durch das Projekt gezeigt werden, dass ein gelingender Dialog mit der Öffentlichkeit auch unter Coronabedingungen erfolgreich umsetzbar war und insbesondere die Verbindung von künstlerisch geprägten Ausstellungen mit Fragen der Technikfolgenbewertung ein vielversprechender Weg für zukünftige Forschungsaufgaben ist.

Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg aus Mitteln der Landesdigitalisierungsstrategie digital@bw.

Projektwebsite: https://digilog-bw.de/

Jessica Heesen