Co-Creativity and Community: Pragmatic Genres in Early Modern England
Im Zentrum des Projekts stehen pragmatische Texte wie das Rezeptbuch von Elizabeth Okeover aus dem späten 17. Jahrhundert. Dieses Manuskript mit medizinischen und kulinarischen Rezepten entstand durch Beiträge mehrerer Hände und spiegelt die kollaborative Praxis frühneuzeitlicher Wissensproduktion wider. Solche Texte dokumentieren co-kreative Prozesse und zeigen, wie gemeinschaftliche Autorschaft die Interaktion zwischen Familien, Nachbarn und sozialen Netzwerken sichtbar macht.
Das Projekt fragt, welche co-kreativen Prozesse in diesen Genres beobachtet werden können, welche Merkmale sie aufweisen und ob sie zur Entstehung oder Festigung von Gemeinschaften beitragen. Ziel ist es, diese Dynamiken systematisch zu erfassen. Hierzu kombiniert das Projekt eine heterologische und eine autologische Perspektive: Die heterologische Analyse fokussiert auf die Bedingungen gemeinschaftlicher Textproduktion, etwa Werkstätten oder familiäre Netzwerke, während die autologische Perspektive die Texte selbst als Reflexion und Konzept von Co-Kreativität betrachtet.
So zeigt das Projekt, wie pragmatische Texte Kreativität als Prozess reflektieren und zur Schaffung von Gemeinschaft beitragen.