Die Universität Tübingen führt SAP als Rechnungswesen-Software ein und wird damit die bisherige HIS-Software ablösen. Schon seit Anfang 2010 werden die Finanzen der Universität Tübingen in der Buchhaltung nicht nur nach kameralen Gesichtspunkten (Darstellung der Finanzlage, also reine Betrachtung der Einnahmen und Ausgaben) erfasst, sondern auch nach kaufmännischen Gesichtspunkten (Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage). Die bereits vorhandene HIS-Software wurde dazu um ein Modul (HIS-FIBU) ergänzt. Da bei dieser Lösung das übergeordnete System aber weiterhin die Kameralistik ist, war bereits mit der Einführung von HIS-FIBU klar, dass dies nur eine Übergangslösung sein kann und der Umstieg auf ein kaufmännisches System folgen wird.
Im November 2011 war der Auftakt zu einem hochschulübergreifenden Verbundprojekt, das vom Wissenschaftsministerium aus Mitteln des „Innovations- und Qualitätsfonds (IQF)“ gefördert wird. Die Universitäten Freiburg, Hohenheim, Konstanz, Mannheim und Tübingen sowie die Hochschulen für angewandte Wissenschaften Aalen, Karlsruhe, Pforzheim und Reutlingen wollen diesen tatsächlichen Wechsel von der Kameralistik hin zu einem kaufmännischen Rechnungswesen gemeinsam vollziehen. Nach den Vorgaben des Landes kommt als Softwarelösung für diesen Schritt nur ein SAP-ERP-System in Frage.
Im Mai 2012 wurde die Beratungsleistung für die Einführung eines SAP-ERP-Systems an den beteiligten Hochschulen öffentlich ausgeschrieben. Es ist geplant, im September 2012 einen Anbieter auszuwählen und mit den Arbeiten am Fachkonzept zu beginnen. Voraussichtlich zum 1. Januar 2014 soll dann SAP-ERP als Rechnungswesen-Software eingeführt werden.
Andreas Schelzel