Für seine Forschung ist Dr. Kurt Rademaker kein Weg zu weit: Mit Mauleseln und einem Grabungsteam wanderte der Archäologe über Jahre durch das Hochgebirge der Anden Perus, auf der Suche nach menschlichen Spuren aus dem Pleistozän. Schon vor 12.500 Jahren, so seine Überzeugung, hielten sich Menschen regelmäßig in solchen Höhen auf ‒ trotz Vereisung, Kälte und Sauerstoffknappheit. Hinweise darauf hatten bereits Funde an der Küste von Peru gegeben, als Archäologen auf Steinwerkzeuge aus Alca-Obsidian stießen, ein vulkanisches Glas aus den Hochanden.
Auf 4800 Metern Höhe wurde Rademaker fündig: Nahe einer Obisidianlagerstätte konnte er menschliche Spuren aus dem Pleistozän bergen. Das „Cuncaicha Felsschutzdach“ ist somit einer der weltweit höchstgelegenen Ausgrabungsorte. Dies zeige, dass Menschen schon zu dieser Zeit in der Lage waren, sich schwierigsten Lebensbedingungen im Hochgebirge anzupassen und dort zu überleben, sagt der 39-Jährige. Anfang Februar wurde er auf Schloss Hohentübingen mit dem „Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie 2014“ für seine Arbeit ausgezeichnet.
Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird von der Firma Romina Mineralbrunnen GmbH gestiftet und wurde bereits zum 16. Mal verliehen. Er ist der am höchsten dotierte, jährlich vergebene Preis dieser Art für Archäologen.