Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2016: Leute

Kulturwissenschaftlerin Monique Scheer neue Prorektorin der Universität Tübingen

Nachfolge für Professor Heinz-Dieter Assmann

Die Kulturwissenschaftlerin Professorin Monique Scheer wurde Mitte Juli vom Senat der Universität Tübingen zur neuen Prorektorin für Internationales gewählt. Sie hat zum 1. Oktober 2016 die Nachfolge von Professor Heinz-Dieter Assmann angetreten und wird als nebenamtliche Prorektorin für vier Jahre im Amt sein. Assmann, Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie, war seit 2009 Prorektor der Universität.

Rektor Professor Dr. Bernd Engler bezeichnete Scheer anlässlich ihrer Wahl als profilierte Forscherin, die über vorzügliche internationale Kontakte verfüge. Scheer könne der Universität Tübingen neue Impulse für die Vernetzung mit exzellenten Hochschulen weltweit geben: „Wichtige und außerordentlich leistungsstarke Partner unserer Universität sind nicht zuletzt zahlreiche Hochschulen in Nordamerika“, sagte Engler: „Vor diesem Hintergrund bin ich sehr froh, dass wir mit Monique Scheer erstmals eine US-Amerikanerin als Prorektorin gewinnen konnten.“


Scheer hat seit 2014 die Professur für Empirische Kulturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ethnographie kultureller Vielfalt an der Universität Tübingen inne und ist derzeit Direktorin des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft sowie Studiendekanin im Fachbereich Sozialwissenschaften der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Die 49-Jährige wurde in Tulsa (Oklahoma) geboren und studierte an der Stanford University Neuere Geschichte. 1989 nahm sie eine Tätigkeit als Verlagslektorin in Stuttgart auf. Anschließend absolvierte sie ein Magisterstudium der Empirischen Kulturwissenschaft und Religionswissenschaft an der Universität Tübingen, wurde dort 2005 promoviert und arbeitete am Sonderforschungsbereich „Kriegserfahrungen“. Sie war einige Jahre am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin tätig und kehrte 2011 als Juniorprofessorin an die Universität Tübingen zurück.


Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen religiöse und ethnische Vielfalt. Unter anderem erforscht sie die Vielfalt christlicher Glaubenspraktiken und die visuelle und materielle Kultur von Religionen.


Scheer ist im Executive Board der „International Society for Ethnology and Folklore“ engagiert und Herausgeberin der internationalen Zeitschrift „Ethnologia Europaea“. Mit Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung gelang es ihr, Professorin Pamela Klassen von der University of Toronto als Gastwissenschaftlerin nach Tübingen zu holen. Die beiden Wissenschaftlerinnen forschen zusammen in einem Projekt zu „Erinnerungskulturen in multikulturellen Gesellschaften“.

Antje Karbe