Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2025: Uni intern

Die Weltoffenheit und Vielfalt der Universität weiter voranbringen

Einblicke ins Arbeitsfeld des Internationalisierungsmanagers Raphael Reichel

„International seit 1477“ heißt es im Slogan der Universität Tübingen. Seit dem Jahr 2023 gibt es mit Dr. Raphael Reichel einen hauptamtlichen Internationalisierungsmanager, der die weltoffene Ausrichtung der Universität weiter vorantreiben soll. Basis seiner Arbeit ist die Internationalisierungsstrategie (vgl. Uni Tübingen aktuell 4/2021). Sie sieht unter anderem vor, die Studierendenmobilität zu erhöhen, verstärkt internationale Beschäftigte zu gewinnen und weltweite Hochschulpartnerschaften auszubauen. Diese Ziele zu erreichen erfordere ein „Mainstreaming“ des Themas, sagt Reichel. Das heißt: „Es gibt nicht mehr nur eine Einrichtung für alles, was mit Internationalisierung zu tun hat. Das Thema betrifft fast alle Bereiche der Uni.“ So arbeiten viele verschiedene Stellen daran, einzelne Projekte zur Internationalisierung umzusetzen. Weltweite Forschungskooperationen etwa werden heute im Dezernat für Forschung betreut, Austauschstudierende im International Office und neue Mitarbeitende im Welcome Center. Raphael Reichels Aufgabe ist es, den Gesamtüberblick zu behalten.

Er steht dazu im engen Austausch mit den Dezernaten der Zentralen Verwaltung, dem Rektorat – insbesondere der Prorektorin für Internationales und Diversität Monique Scheer – wie auch weiteren Akteurinnen und Akteuren in den Fakultäten. Dort wurden vielfach Prodekanate und Referentenstellen mit Schwerpunkt Internationales eingerichtet. Die Gespräche mit den unterschiedlichen Personen, die sich mit internationalen Themen beschäftigen, seien oft erhellend, berichtet Reichel: „Die meisten knabbern immer wieder an den gleichen Dingen.“ So werden oft Querschnittsthemen an ihn herangetragen, die mehrere Stellen betreffen. Zum Beispiel: Wie lässt sich aus ALMA ein englischsprachiges Transcript of Records für eine Bewerbung im Ausland generieren, wenn jemand einen deutschsprachigen Studiengang absolviert hat? Zur Lösung dieser vermeintlich simplen Frage müssten Zuständige aus Fakultäten, Prüfungsverwaltung und IT beitragen. Raphael Reichel sieht seinen Job als wichtige Schnittstelle: Als Internationalisierungsmanager kann er nicht alle Themen selbst angehen, aber meist die richtigen Ansprechpersonen finden und zusammenbringen. Diese unterschiedlichen Kontakte und vielfältigen Einblicke schätzt Reichel ganz besonders an seinem Job.

Leitlinien zur Mehrsprachigkeit entwickeln

Mit der Entwicklung von Leitlinien zur Mehrsprachigkeit soll er auch ein eigenes Projekt umsetzen. „Mehr internationale Studierende und Beschäftigte bedeuten, dass an der Uni andere Sprachen gesprochen werden; nicht alle können sofort Deutsch,“ erläutert Reichel den Hintergrund. Für diese Menschen seien mehr zweisprachige Angebote oft hilfreich – ob in der digitalen Kommunikation, der persönlichen Beratung oder auf dem Campus, etwa der Beschilderung von Gebäuden. Das müsse auch nicht immer nur Englisch sein, meint Reichel und verweist auf die starken Verbindungen der Universität nach Frankreich. Zudem bedeute Mehrsprachigkeit auch nicht allein, fremdsprachige Angebote auszubauen. „Gerade für internationale Studierende müssen wir auch Anreize schaffen, Deutsch zu lernen,“ sagt er. Gut ausgebildete Fachkräfte hätten auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutlich bessere Chancen, wenn sie die Landesprache sprechen. Auch für Forschende aus dem Ausland könnten Deutschkenntnisse den Alltag jenseits der Arbeit erleichtern. Entsprechend sollen auch hier Unterstützungsangebote erweitert oder geschaffen werden.

Für die Erstellung der Leitlinien hat Raphael Reichel im vergangenen Herbst verschiedene Workshops veranstaltet, um die Bedarfe und Meinungen aus der Breite der Universität abzufragen: Beschäftigte aus zentraler und dezentraler Verwaltung, Lehre und Forschung sowie Kommunikation, mit und ohne Migrationshintergrund. Auf Basis dieser Gespräche will er nun ein „schlankes Dokument“ erarbeiten, das abschließend vom Senat beschlossen werden soll.

Als internationaler Campus bietet Tübingen viele Chancen, findet Reichel. Hier könne man quasi vor Ort Auslandserfahrung sammeln und Menschen begegnen, die andere Sichtweisen haben als man selbst. Frische Impulse von außen, die auch mal Etabliertes in Frage stellen – das ist für ihn ein großes Plus der Internationalisierung. So könne man auch Neues probieren „und am Ende ist es ein Gewinn für alle.“

Tina Schäfer
 

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