Im Sinne eines Whole-Institution-Approach ist es essentiell, Nachhaltige Entwicklung in den Universitätsstrukturen zu verankern. Hierfür spielt das Handlungsfeld Governance, d.h. die Leitungsebene, eine tragende Rolle. Ein wesentlicher Eckpunkt, um eine Kultur der Nachhaltigkeit an der Hochschule zu schaffen, ist es, Nachhaltige Entwicklung auch im Selbstverständnis der Universität festzuschreiben, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und eine Nachhaltigkeitsberichterstattung regelmäßig durchzuführen. Seit dem Herbst 2024 wird eine solche Strategie derzeit an der Universität Tübingen ausgearbeitet. Durch die Nachhaltigkeitsberichterstattung können Ziele festgelegt und Prozesse reflektiert und evaluiert werden (vgl. www.hoch-n.org).
Die Universität Tübingen bekennt sich in ihrem Leitbild zur Maxime der Nachhaltigen Entwicklung. Darin heißt es, dass sie Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil von Forschung und Lehre ansieht und die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen in Forschung, Lehre und Organisation verantwortungsvoll und effizient einsetzt.
Mit der Ernennung des Prorektorats für Nachhaltige Entwicklung stellt die Universität Tübingen sicher, dass das Kernthema Nachhaltige Entwicklung in der Leitungsebene wirkungsvoll repräsentiert ist. Die Aufgaben des Prorektorats sind, die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie voranzutreiben, die Vernetzung innerhalb der Universität zu intensivieren und im Gespräch mit allen Gruppen und Bereichen der Universität zu bleiben.
An der Universität Tübingen wirkt der Beirat für Nachhaltige Entwicklung als zentrales Gremium, um Nachhaltige Entwicklung auf Governance-Ebene zu stärken. Der Beirat für Nachhaltige Entwicklung besteht derzeit aus 25 Mitgliedern aus Professor*innenschaft, Mittelbau und Verwaltung und hat auch eine studentische Vertretung. Der Beirat formuliert Empfehlungen an das Rektorat im Sinne einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie und gibt Vorschläge zu deren Umsetzung.
Das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung ist die Vernetzungsplattform, um die Aktivitäten für eine Nachhaltige Entwicklung an der Universität Tübingen sichtbar zu machen und zu stärken. Dabei verzahnt es die Handlungsfelder Forschung, Lehre, Betrieb, Transfer und Governance und trägt zum Austausch von Wissen und Kompetenzen der Akteure in diesen Feldern bei. Ein wesentlicher Ansatzpunkt liegt in der Förderung von universitärem und studentischen Engagement für Nachhaltige Entwicklung. Beispielsweise können mit dem Innovationsfonds für Nachhaltige Entwicklung studentische Initiativen, die ein Projekt im Bereich Nachhaltigkeit realisieren möchten, eine Förderung erhalten. Außerdem wird mit dem EMAS-Konzept an der Universität Nachhaltigkeit im Uni-Alltag und Betrieb umgesetzt.