Philologisches Seminar

Erscheint bald:

Mystik und Allegorese

Der Platoniker Porphyrios über Götterstatuen 
(Περὶ ἀγαλμάτων)

Eine Studie zur spätantiken Religionsphilosophie 
Roma Aeterna – Band 16

In seiner Schrift „Über Götterstatuen“ (Περὶ ἀγαλμάτων) interpretiert der Platoniker Porphyrios (3. Jahrhundert n. Chr.) die Statuen griechischer und ägyptischer Gottheiten philosophisch und als allegorisch kodierte kosmische Kräfte. Dabei involviert er sich in einen alten Diskurs über die religiöse Relevanz und die philosophische Be-wertung von Götterbildern. Seine allegorische Interpretation der Götterstatuen weist Züge auf, die vor dem Hintergrund der zeitgenössischen platonischen und christlichen Theorien über Götterbilder innovativ ist. Seiner in vieler Hin-sicht originellen Allegorese und der mystischen Stilisierung dieses Textes ist überdies ein anti-christlicher Tenor unterlegt. Dessen Brisanz dient wenig später Eusebios, Bischof von Caesarea, als Anlass, Porphyrios’ Schrift kritisch und pole-misch verkürzt zu zitieren.

Irmgard Männleins Studie bietet erstmalig eine vollständige Sammlung und eine literarische, philosophische und religionswissenschaftliche Kontextualisierung der überlieferten Fragmente und Testimonien dieser Schrift mitsamt ihrer ersten vollständigen deutschen Übersetzung.

Aktuelles

Im Mai 2024 hat PD Dr. Kilian Fleischer die Arbeit an seinem neuen eingeworbenen DFG-Projekt „Die Geschichte der Stoa aus Herkulaneum“ am Lehrstuhl von Prof. Dr. Irmgard Männlein begonnen, das auf zwei Jahre angelegt ist.