Institut für Medienwissenschaft

Summer School "Riskantes Verstehen: Ästhetik, Verantwortung, Kommunikation"

15.-20. Mai 2017 (Sommersemester 2017)

Die Summer School „Riskantes Verstehen: Ästhetik, Verantwortung, Kommunikation“ (Risky Understanding: Aesthetics, Responsibility, Communication) erweitert und vertieft die begonnenen Forschungskooperationen zwischen den medienwissenschaftlichen und den germanistischen Instituten der Eberhard Karls Universität Tübingen und der University of North Carolina at Chapel Hill (UNC). Den bisherigen thematischen Schwerpunkt der Kooperation zwischen der Universität Tübingen und der University of North Carolina bildeten die spezifischen Bedingungen des Verstehens im Kontext medial vermittelter Kommunikation.

Die zentralen Begriffe der Ambiguität und Multimodalität bezeichnen hierbei jeweils einschlägige Merkmale konkreter Kommunikations- und Verstehensprozesse, die je nach Kontext und Funktion in Literatur und Alltag unterschiedliche Bewertungen erfahren haben. Als sehr allgemeine Hypothese diente für diesen Zusammenhang die Formulierung, dass der ästhetisch-literarische Kontext gleichsam als Labor zur Generierung möglichst komplexer semiotischer Mittel der Bedeutungsdifferenzierung dient, die im Alltag dann gezielt in je spezifischer Form und Funktion zur Verbesserung der kommunikativen Strategien zum Einsatz kommen. Auf dieser Grundlage wird während der kommenden Summer School ein Fokus auf die ethischen Probleme der Medienkommunikation gelegt.

Mit dieser Frage wurden gesellschafts- und identitätsbezogene Aspekte des Verstehens bzw. des Kommunizierens verbunden. Der theoretische Hintergrund dieser Überlegungen sind die Schriften von Hannah Arendt, die eine prominente Rolle auf der Summer School in Chapel Hill eingenommen hatten. Der gewählte ethische Fokus möchte auch weiterhin sowohl nach dem Zusammenspiel von Ambiguität und Multimodalität als auch nach dem Spannungsverhältnis von Ästhetik und Kommunikation fragen. Allerdings soll nun der spezielle funktionale Bereich persuasiver Techniken in den Vordergrund treten, wobei Persuasion hier im weiten Sinne zu verstehen ist, im Sinne einer eher indirekten Beeinflussung durch die jeweiligen kulturellen und politischen Werte, die sich in Ästhetik und Kommunikation mehr oder weniger deutlich und mehr oder wenig explizit den beteiligten kommunikativen Akteuren vermitteln.

Am Donnerstag, den 18. Mai 2017, werden im Hörsaal der Archäologie (Schloss Hohentübingen) auch zwei öffentliche Abendvorträge stattfinden:

Jonathan Hess (UNC German): "Deborah and Her Sisters: How One Nineteenth-Century Melodrama and a Host of Celebrated Actresses Put Judaism on the World Stage"
Olaf Kramer (Tübingen Rhetoric): "Written Life. Rhetorical Configurations in Goethe’s Poetry and Truth"
Moderation: Eckart Goebel

Vollständiges Programm zum Download.