Ab dem Wintersemester 2024 können Studierende der Universität Tübingen das Zertifikat „Gender und Diversität“ erwerben. Dr. Davina Höll und PD Dr. Gero Bauer vom Zentrum für Gender- und Diversitätsforschung machen im Interview deutlich, welche gesellschaftliche Relevanz das Zertifikat hat und um welche Inhalte und Fragestellungen es geht.
Frau Dr. Höll, Herr Dr. Bauer, worum geht‘s beim Zertifikat „Gender und Diversität“?
Studierende bekommen hier die Möglichkeit, sich mit Geschlecht und gesellschaftlicher Vielfalt als Wissenskategorien und Forschungszugänge auseinanderzusetzen. Gender- und Diversitätsforschung haben inzwischen eine ganze Bandbreite an Erkenntnissen und innovativen Fragestellungen erarbeitet, und zwar sowohl innerhalb einzelner Fächer und Disziplinen als auch als genuin interdisziplinäre Felder. Das Zertifikat soll Studierenden einen Einblick in diese spannenden und höchst relevanten Forschungsbereiche geben.
An wen genau richtet sich das Zertifikat? Wer darf mitmachen?
Das Zertifikat ist interdisziplinär angelegt, das heißt, Studierende aller Fachrichtungen sind herzlich willkommen. Das Zielpublikum sind B.A.-Studierende, allerdings dürfen sowohl M.A.-Studierende als auch Promovierende gern teilnehmen, wenn noch freie Plätze in den Kursen vorhanden sind.
Haben gesellschaftspolitische Entwicklungen Sie dazu bewogen, das Zertifikat zu entwickeln?
Fragen von Geschlecht und gesellschaftlicher Vielfalt werden inzwischen sehr breit in der Gesellschaft besprochen und verhandelt, was im positiven Sinn dafürspricht, dass ein immer stärkeres Bewusstsein für die Wirkmacht von kategorialen Unterscheidungen und natürlich auch von Diskriminierung vorhanden ist. Zugleich werden diese Themen und Fragen gerade in Teilen des politischen Diskurses immer stärker polemisiert – bestes Beispiel: die ‚geschlechtergerechte Sprache‘. Die Auseinandersetzung mit Gender und Diversität als Wissenskategorien im Rahmen des Studiums kann, so hoffen wir, einerseits dieser Polemisierung und Polarisierung entgegenwirken, das Zertifikat soll aber andererseits auch dem großen Interesse unter Studierenden an Gender und Diversity Studies Rechnung tragen.
Inwiefern kann eine wissenschaftliche Reflexion der Kategorien ‚Geschlecht‘, ‚Herkunft‘ oder ‚Ethnizität‘ dazu beitragen, Diskriminierungsstrukturen zu erkennen und abzubauen?
Sie hilft, diese Kategorien als historisch und gesellschaftlich geprägt zu verstehen und differenzierter wahrzunehmen. Die Geschlechterforschung fragt beispielsweise, wie Geschlecht eigentlich ‚funktioniert‘, wie viele und komplexe Elemente von körperlichen Prozessen über Selbstbild, Erziehung, kulturelle Erzählungen und Fragen von Repräsentation und Macht das prägen, was wir meist so lapidar als, zum Beispiel, ‚Mann sein‘ oder ‚Frau sein‘ bezeichnen. Wer solche Fragen wissenschaftlich reflektiert, kann besser verstehen, wie Machtverhältnisse und Diskriminierungsstrukturen entstehen, erhalten werden und auch verändert werden können.
In vielen gesellschaftlichen Diskursen werden ‚Gender‘ und ‚Diversität‘ als polarisierende Themen wahrgenommen. Helfen die im Rahmen des Zertifikats erworbenen Kompetenzen den Studierenden, sich konstruktiv an diesen Debatten zu beteiligen?
Unbedingt. Ziel des Zertifikats ist es, dass die Studierenden Kategorien von Geschlecht und gesellschaftlicher Vielfalt eben als Wissens- und Wissenschaftsthemen, also als Analysekategorien kennen lernen, die einen differenzierten Blick auf Geschichte und Gegenwart unserer Gesellschaften ermöglichen. Ein Grundanliegen kritischer Wissenschaft ist die Hinterfragung scheinbarer Selbstverständlichkeiten im Interesse des Erkenntnisgewinns. Gender- und Diversitätsforschung wollen nichts Anderes, erkennen dabei aber auch an, dass Wissenschaft kein Ort abseits von Gesellschaft ist.
Was wünschen Sie sich zum Start des Zertifikats?
Wir hoffen, dass wir mit dem Zertifikat eine möglichst breite Studierendenschaft erreichen und einen Raum für – wissenschaftlichen wie persönlichen – Austausch über die Grenzen einzelner Disziplinen und Fächer hinweg schaffen können.
Das Interview führte Rebecca Hahn
Das Zertifikat „Gender und Diversität“ besteht aus einem Grundlagenbereich und einem Wahlbereich. Im Einführungsseminar „Introduction to Gender and Diversity Studies“ im Grundlagenbereich soll in die Theorien und Themen der Gender- und Diversitätsforschung als interdisziplinäre Forschungszugänge eingeführt und Orientierung für die Wahl der Veranstaltungen im Wahlbereich gegeben werden. Im Wahlbereich können die Studierende dann entweder geeignete Veranstaltungen aus dem Transdisciplinary Course Program (TRACS), Veranstaltungen, die vom Netzwerk des Zentrums für Gender- und Diversitätsforschung angeboten werden, oder aber – nach Rücksprache mit Dr. Davina Höll am ZGD – selbst vorgeschlagene Veranstaltungen belegen.
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