Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Neurowissenschaft

20.12.2024

BMBF: Förderung von interdisziplinären Pilotprojekten zum Thema „Neurobiologisch inspirierte Künstliche Intelligenz"

Frist: 6. März 2025 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizzen)

Die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI)1 ist rasant. Der bemerkenswerte Anstieg der Leistungsfähigkeit von KI-Systemen in den letzten Jahren sowie deren breiter Einsatz bietet große Chancen für die Forschung und insbesondere den medizinischen Fortschritt. KI-Systeme auf Basis künstlicher neuronaler Netze haben in jüngster Zeit in verschiedenen Anwendungsbereichen wie zum Beispiel der Bilderkennung, Diagnostik oder personalisierten Therapiekonzepten beeindruckende Erfolge erzielt.

Gleichwohl sind KI-Systeme noch weit von den Fähigkeiten des menschlichen Gehirns entfernt und für viele Einsatzbereiche nicht flexibel und robust genug. Derzeitige KI-Leistungsfortschritte beruhen vor allem auf einem Training mit großen Datensätzen und sind mit einem hohen und steigenden Bedarf an Rechenleistung und Ressourcen verbunden. Um den wissenschaftlichen Fortschritt durch KI weiter und nachhaltig voranzutreiben, ist die Erforschung innovativer, vor allem auch daten- und energieeffizienter Ansätze erforderlich.

Die Schnittstelle zwischen Neurowissenschaften und KI bietet hier ein besonderes Synergiepotential. Die Prinzipien der Informationsverarbeitung des Gehirns, biologische Grundlagen des Lernens oder kognitiver Prozesse können eine reichhaltige Inspirationsquelle für neuartige Algorithmen und Architekturen liefern, um Ansätze der KI und des maschinellen Lernens (ML) weiterzuentwickeln. Im Vergleich zu aktuellen KI-Systemen ist das Gehirn bemerkenswert leistungsfähig und effizient. Es kann riesige Mengen unstrukturierter Informationen verarbeiten, ist in der Lage, adaptiv zu lernen und kontextbezogene Informationen zu integrieren, und verbraucht dabei nur ein Minimum an Energie.

Mit dieser Förderrichtlinie sollen Möglichkeiten und Chancen für eine gegenseitige Inspiration und Integration von Neurowissenschaften und KI in Pilotprojekten identifiziert werden. An konkreten Beispielen soll dargestellt werden, wie die Neurowissenschaften neue Erkenntnisse und Strategien für das Verständnis und die Weiterentwicklung von KI bereitstellen können. Zugleich sollen die Potentiale der KI für die Erforschung wissenschaftlicher Fragestellungen zu den Funktionsprinzipien des Gehirns und kognitiver Prozesse veranschaulicht werden. Die Pilotprojekte sollen zudem Möglichkeiten für die Umsetzung und den Transfer von Innovationsideen an der Schnittstelle von Neurowissenschaften und KI aufzeigen.

Die Ziele der Fördermaßnahme sind erreicht, wenn

  • konkrete erste Schritte für eine Integration von neurowissenschaftlicher und KI-Forschung erfolgen,
  • an konkreten Beispielen demonstriert wird, wie die Neurowissenschaften Impulse für das Verständnis und die Weiterentwicklung von KI schaffen können,
  • Potentiale der KI für den Fortschritt der Neurowissenschaften demonstriert werden und
  • Anforderungen und Wege für eine weitere Umsetzung und den Transfer von Innovationsideen dargestellt werden.

Zuwendungszweck ist die Förderung von Pilotprojekten an der Schnittstelle der Neurowissenschaften und KI, die modellhaft Synergiepotentiale einer Integration der beiden Disziplinen aufzeigen, sowohl für eine Weiterentwicklung von KI als auch für das Verständnis grundlegender Funktionsprinzipien in neurobiologischen Systemen. Durch die Förderung von Pilotprojekten sollen zudem Anforderungen und Wege für eine weitere Umsetzung vielversprechender Innovationsideen eruiert werden.

Dazu soll in der Fördermaßnahme eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen neurowissenschaftlich und neuromedizinisch Forschenden und Forschenden im Bereich der KI wirksam umgesetzt werden.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
In der ersten Verfahrensstufe sind bis spätestens 6. März 2025 zunächst Projektskizzen vorzulegen.

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2024/12/2024-12-04-bekanntmachung-neurobiologische-ki.html 

Mit der Abwicklung beauftragt:
DLR Projektträger
– Bereich Gesundheit –
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
Telefon: 0228 3821-1210
Telefax: 0228 3821-1257

Ansprechpersonen sind:

Dr. Katja Hüttner
Telefon: 0228 3821-2177

Dr. Nanette Kälin
Telefon: 0228 3821-1251

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de 
 

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