Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Sprachwissenschaften

20.12.2024

BMBF: Förderung von Forschungsprojekten zum Thema „Ursachen und Dynamiken des aktuellen Antisemitismus“

Frist: 14. Februar 2025 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizzen)

Der Antisemitismus hat sich nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 auf Israel zu einer immer größeren Bedrohung eines friedlichen Zusammenlebens in unserem Land entwickelt. Eindrücklich zeigt der RIAS Jahresbericht 20231, dass mit diesem Ereignis für viele Jüdinnen und Juden eine neue Zeitrechnung in ein Leben davor und danach begann. Auch im Jahr 2024 hält die Bedrohungslage an.

Der Antisemitismus wird von radikalen und extremistischen Gruppen immer stärker instrumentalisiert und immer offener artikuliert. Er zeigt sich direkt oder verdeckt, in Form von körperlichen oder verbalen Anfeindungen oder Verschwörungsmythen. Antisemitismus ist jedoch – auch weit vor dem 7. Oktober 2023 – ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das bis weit in die Mitte der Gesellschaft reicht und jüdisches Leben im Alltag einschränkt und unsere gesamte demokratische Gesellschaft bedroht. In dieser Breite ist das Problem zu adressieren.

Die Bundesregierung engagiert sich intensiv gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben. Ein wesentlicher Teil ist, das Wissen über die Phänomene und Ursachen des Antisemitismus und dessen effektiver Bekämpfung zu vergrößern, gerade im Sinne der Prävention. Das BMBF förderte in diesem Zusammenhang seit dem Jahr 2021 zehn Forschungsverbünde und ein Metavorhaben im Bereich der Antisemitismusforschung.2 Die Förderrichtlinie ist zudem Teil der umfangreichen Förderung des BMBF gegen Extremismus und Radikalisierung.3 Dazu zählen Antisemitismus, Rechtsextremismus, Rassismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Islamismus in Deutschland und Europa. Dieses Engagement soll gerade vor dem Hintergrund der aktuell sichtbarsten Formen des Antisemitismus fortgesetzt werden, wozu insbesondere der israelbezogene und der über die sozialen Medien geschürte Antisemitismus zählen.

Zweck der Zuwendung ist die Förderung von Einzel- und Verbund-Forschungsprojekten an Forschungseinrichtungen, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie mit Praxisakteuren zu aktuellen Herausforderungen des Antisemitismus. Vorrangig stehen aktuelle Dynamiken und Wechselwirkungen von Antisemitismus im Fokus. Um Antisemitismus zu erkennen und zurückzudrängen und Wissen bereitzustellen, sollen anwendungs- und grundlagenorientierte Forschungsprojekte gefördert werden, die in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Handlungsempfehlungen für gesellschaftliche und staatliche Akteure erarbeiten.

Exemplarische Themen und Fragestellungen für die Forschung können unter anderem sein:

  • Forschungen zu Gesellschaft und Individuum
  • Institutionen, Diskurse und Wissensstände
  • Generationelle Erfahrungen
  • Soziale Medien und digitaler Raum
  • Perspektiven von Jüdinnen und Juden
  • Internationale Perspektive und raumbezogene Ansätze
  • Prävention gegen Antisemitismus
  • Phänomenübergreifende Diskurse

Da das Phänomen Antisemitismus nahezu weltweit besteht, sollten länderübergreifende Wellen von Antisemitismus sowie Forschungsergebnisse aus und über andere Staaten berücksichtigt werden. Die Bekanntmachung richtet sich an ein breites Spektrum der geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen sowie an angrenzende relevante Fächer (zum Beispiel Medien- und Kommunikationswissenschaften, Social Media Studies, (Sozial-)Psychologie, Rechts- und Verwaltungswissenschaften, Judaistik, Kultur- und Textwissenschaften, Religionswissenschaften). Die Beteiligung von Forschenden aus Kleinen Fächern wird begrüßt.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
In der ersten Verfahrensstufe sind bis spätestens 14. Februar 2025 Projektskizzen vorzulegen.

Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2024/12/2024-12-16-bekanntmachung-antisemitismus.html 

Mit der Abwicklung beauftragt:

DLR Projektträger
Gesellschaft, Innovation, Technologie
Gesellschaften der Zukunft
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn

Bei fachlichen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Kristof Niese
Telefon: 0228/3821-2283
E-Mail: Kristof.Niesespam prevention@dlr.de 

Dr. Cedric Janowicz
Telefon: 0228/3821-1769
E-Mail cedric.janowiczspam prevention@dlr.de 

Bei administrativen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Angela Grimm
Telefon: 0228/3821-2166
E-Mail: Angela.Grimmspam prevention@dlr.de 
 

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