Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Wirtschaftswissenschaften

20.06.2024

BMBF: Förderung einer deutsch-südafrikanischen Nachwuchsforschungsgruppe als Beitrag zum bilateralen SARChI-Forschungslehrstuhl im Themengebiet „Just Energy Transition“

Frist: 12.08.2024 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizze)

Wie viele andere Länder weltweit, stehen Deutschland und Südafrika vor den Herausforderungen einer Transition zu einer Kohlenstoff-neutralen Energiezukunft. Diese Transition soll sozial gerecht gestaltet werden, insbesondere unter Berücksichtigung derer, die überproportional die Last des Klimawandels und der Umweltzerstörung tragen. Der Übergang zu sauberen, Kohlenstoff-neutralen, nicht-fossilen Energiequellen und Wirtschaftskreisläufen ist notwendig und erfordert einen fairen und integrativen Aktionsplan der Politik, basierend auf ganzheitlichen Forschungsergebnissen.

Die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontexte sind dabei in Deutschland und Südafrika sehr verschieden. Eine länderübergreifende Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ermöglicht es, unterschiedliche Perspektiven zu integrieren und ganzheitliche Lösungen zu entwickeln, die spezifisch auf heterogene Gesellschaften zugeschnitten sind. Damit sollen über die gemeinsame Forschung internationale Best-Practices entwickelt werden, die für den Transitionsprozess vieler Länder weltweit Relevanz haben.

Im Rahmen der Nachwuchsforschungsgruppe sollen exzellente Postdocs (m/w/d) die Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit dem SARChI-Forschungslehrstuhl ein eigenes bilaterales (deutsch-südafrikanisches) Forschungsprojekt zu einer Fragestellung im Themengebiet „JET“ zu entwickeln und umzusetzen. Die Nachwuchsforschungsgruppenleitung soll das eigene wissenschaftliche Profil weiterentwickeln, Leitungskompetenzen und internationale Kooperationserfahrung erwerben und sich so auf weitere Schritte in der beruflichen Laufbahn, vorzugsweise die Berufung auf eine Professur, vorbereiten.

Gefördert wird eine deutsch-südafrikanische Nachwuchsforschungsgruppe als Beitrag zum bilateralen SARChI-Forschungslehrstuhl. Die bilaterale Nachwuchsforschungsgruppe soll im Verbund mit dem bilateralen SARChI-Forschungslehrstuhl und entsprechend des oben beschriebenen Zuwendungszwecks ein gemeinsames Forschungsprojekt bearbeiten. Das Forschungsprojekt soll mindestens eines, bevorzugt mehrere der nachfolgenden Schwerpunktthemen aufgreifen:

  • Transformationsforschung
  • Politikwissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Sozialökologische Forschung

Es können direkte und indirekte Forschungslücken adressiert werden – auch im Vergleich und/oder in Abgrenzung beider Länder (Deutschland – Südafrika), wie zum Beispiel:

  • Wie sollen energiepolitische Rahmenbedingungen harmonisiert werden, damit ein holistischer Ansatz zur gerechten Energiewende über alle Sektoren erfolgreich ist?
  • Welche möglichen Auswirkungen hat der Transitionsprozess (hier: Umstellung des Energieversorgungssystems auf nicht-fossile Energieträger mit Hilfe von klimafreundlichen Technologien) insbesondere auf sozial und/oder wirtschaftlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen? Wie kann das Risiko einer sozialen beziehungsweise wirtschaftlichen Benachteiligung vulnerabler Gruppen minimiert werden?
  • Welche systemischen und strukturellen Ungleichheiten gilt es zu überwinden, damit alle Bevölkerungsgruppen ungeachtet ihres sozialen und wirtschaftlichen Status einen Zugang zu Energie haben (zum Beispiel Überwindung der Energiearmut und -unsicherheit)?
  • Wie können politische Strategien in einen sozialen, kulturellen und institutionellen Kontext eingebettet werden, um einen gerechten Zugang zu Energie zu ermöglichen?
  • Welche Einflüsse haben die Erneuerbaren Energietechnologien, Energiespeicher, Energietransport und -leitungen auf die Entwicklung von Gesellschaften?
  • Wie können innovative Wirtschaftsmodelle beziehungsweise Wertschöpfungsketten möglichst inklusiv gestaltet werden (zum Beispiel Einbindung Erneuerbarer Energien in lokale Netze)?

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses steht in beiden Ländern im Fokus. Bei gleicher Eignung sind Frauen bevorzugt einzustellen. Die am Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich innerhalb der Förderdauer insbesondere akademisch weiterqualifizieren, also zum Beispiel promovieren oder die Berufungsfähigkeit erlangen. Besonders erwünscht ist die Einrichtung einer Juniorprofessur (vorzugsweise mit Tenure Track) an der betreffenden Hochschule für die Gruppenleitung.

Bei der bilateralen Bearbeitung der Forschungsaufgaben soll die Nachwuchsgruppe – über das Forschungsergebnis im engeren Sinn hinaus – die Kultur interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeitens pflegen und entwickeln.

Zeitlich befristete Aufenthalte der Teammitglieder an den jeweiligen Partnerhochschulen in Südafrika beziehungsweise in Deutschland sind für den internationalen Austausch und die wissenschaftliche Profilbildung wichtig und werden entsprechend begrüßt.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

Projektskizzen sind bis spätestens 12. August 2024 einzureichen.

Weitere Informationen:

https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/05/2024-05-27-Bekanntmachung-SARChI.html

Mit der Abwicklung beauftragt:

DLR Projektträger
Internationales Büro
Heinrich-Konen-Straße 5
53227 Bonn

Bei fachlichen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Frau Dr. Kerstin Silvestre Garcia 
Telefon: 0228/3821 1480
E-Mail: kerstin.garciaspam prevention@dlr.de 

Frau Eva Ziegert 
Telefon: 0228/3821 1477
E-Mail: eva.ziegertspam prevention@dlr.de 

In administrativen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Frau Mandy Neumann 
Telefon: 030/6705 5454
E-Mail: Mandy.Neumannspam prevention@dlr.de 

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