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12.02.2020
Neu an der Universität Tübingen
Kurzvorstellung der neuen Professorinnen und Professoren
Im Folgenden möchten wir Ihnen zwei Wissenschaftlerinnen und drei Wissenschaftler vorstellen, die in den vergangenen Monaten den Ruf an die Universität Tübingen angenommen haben:
Professor Dr. Richard Göllner
Professur für Educational Effectiveness / Educational Trajectories
(Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Dr. Richard Göllner (geb. 1980) ist zum Wintersemester 2019/2020 auf die Professur für Educational Effectiveness / Educational Trajectories am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät berufen worden.
Göllner schloss 2004 seine Ausbildung zum Jugend- und Heimpädagogen mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendpsychiatrie ab. Anschließend studierte er an der Universität Koblenz-Landau Psychologie. 2014 wurde Göllner am Institut für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen mit einer Arbeit zum Thema „Persönlichkeit und emotionale Entwicklung im Kontext Schule“ promoviert. Bald darauf wurde er zum Nachwuchsgruppenleiter an der LEAD Graduate School & Research Network der Universität Tübingen ernannt, bevor er 2016 Nachwuchsgruppenleiter der Arbeitsgruppe „Unterrichtsqualität und Persönlichkeitsentwicklung“ am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung in Tübingen wurde.
Zu seinen Forschungsinteressen zählen unter anderem die Unterrichtsqualität von Lehrkräften, die Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften in der Schulzeit, der Einsatz von virtuellen Realitäten in der experimentellen Unterrichtsforschung und die Nutzung von Schülerurteilen zum Verständnis individueller Lehr-Lernprozesse im Unterricht.
Juniorprofessor Dr. James Griffiths
Juniorprofessur für Linguistik des Englischen (Philosophische Fakultät)
Dr. James Griffiths (geb. 1985) wurde zum Wintersemester 2019/2020 auf die Juniorprofessur für Linguistik des Englischen an der Philosophischen Fakultät berufen.
Er studierte Philosophie und Linguistik an der University of Sheffield in England und an der Universität Leiden in den Niederlanden. 2015 wurde er in Linguistik an der Universität Groningen in den Niederlanden am Zentrum für Sprache und Kognition promoviert. Von 2016 bis 2018 arbeitete er als Postdoktorand an der Universität Konstanz. Anschließend lehrte er dort englische Linguistik und forschte als Associated Research Fellow am Zukunftskolleg der Universität Konstanz. Zuletzt war er Dozent an der Universität Leiden für die Studiengänge Linguistik sowie Englische Sprache und Kultur.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Syntax und Spracherwerb. Griffiths untersucht die Wirkung von Diskursstruktur auf Grammatikalität und die Variation von Wortreihenfolge zwischen und innerhalb von Sprachen.
Professor Dr. Markus Huff
Professur für Angewandte Kognitionspsychologie
(Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)
Dr. Markus Huff (geb. 1976) wurde zum 1. Januar auf die Professur für Angewandte Kognitionspsychologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät berufen. Neben der Professur übernimmt er am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) die Leitung der Arbeitsgruppe Wissensaustausch.
Markus Huff studierte an der Universität Tübingen Psychologie, Mathematik und Informatik und promovierte dort 2007. Nach einer Postdoc Zeit am Leibniz-Institut für Wissensmedien und einem Forschungsaufenthalt an der Washington University in St. Louis (USA) wurde er 2010 auf die Juniorprofessur für Allgemeine Psychologie an der Universität Tübingen berufen. Dort habilitierte er sich 2014 im Fach Psychologie. In Tübingen erforschte er mit seiner Arbeitsgruppe, wie Menschen komplexe dynamische Informationen wahrnehmen und kognitiv verarbeiten. Seit 2017 war er als Leiter der Abteilung für Forschungsinfrastrukturen am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in Bonn tätig, bevor er den Ruf der Universität Tübingen annahm.
In seiner Forschung beschäftigt sich Markus Huff mit der Frage, wie Menschen mit dynamischen Medien, zum Beispiel Filmen, Videoclips oder YouTube Tutorials, lernen und Wissen erwerben. Er untersucht zudem, wie Prozesse des Wissensaustauschs mit Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz unterstützt werden können.
Professorin Dr. Enkelejda Kasneci
Professur für Medieninformatik (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)
Dr. Enkelejda Kasneci hat zum Wintersemester 2019/20 den Ruf auf die Professur für Medieninformatik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät angenommen. Sie studierte Informatik an der Universität Stuttgart. Von 2008 bis 2013 forschte sie als Doktorandin am Institut für Informatik an der Universität Tübingen, dort erlangte sie 2013 ihren Doktortitel. Von 2013 bis 2015 war Kasneci als Stipendiatin im Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm an der Universität Tübingen tätig und wurde im Jahr 2015 auf die Juniorprofessur für Perception Engineering an der Universität Tübingen berufen.
Kasneci forscht an Computersystemen, die den kognitiven Zustand des Benutzers auf der Grundlage multimodaler und insbesondere wahrnehmungsbasierter Schnittstellen erfassen. Daraus stellen diese Systeme Informationen für assistive Technologien und für alltägliche Mensch-Maschinen-Interaktionen bereit. Durch Anwendung moderner maschineller Lernverfahren im Rahmen des Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen“ können hierdurch intelligente und an den Nutzer anpassungsfähige Interaktionen ermöglicht werden.
Kasneci setzt sich zudem für die Stärkung von Interdisziplinarität und für mehr Frauen in der Informatik ein. Sie ist Gründerin des Karrierenetzwerkes LeadersLikeHer, ein soziales Netzwerk, das den Austausch zwischen hochqualifizierten Frauen und ihre gegenseitige Unterstützung fördert. Für ihr Engagement wurde sie 2016 zum Junior Fellow der Gesellschaft für Informatik ernannt.
Professorin Dr. Anita Pachner
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Dr. Anita Pachner wurde zum Wintersemester 2019/2020 als Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät berufen. Pachner studierte Diplom-Pädagogik mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung in Eichstätt und Köln. 2008 wurde sie an der LMU München mit einer Arbeit zum Thema „Entwicklung und Förderung von selbstgesteuertem Lernen in Blended-Learning-Umgebungen“ promoviert. Anschließend war sie als wissenschaftliche Assistentin an der TU Kaiserslautern im Fachgebiet Pädagogik, insbesondere Berufs- und Erwachsenenpädagogik, tätig.
Im Wintersemester 2014/2015 vertrat sie die Professur (W2) für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Universität Tübingen. Anschließend wurde Pachner zur Nachwuchsgruppenleiterin für „Analyse und Förderung der Professionalität des Personals in Schule und Erwachsenenbildung“ am Institut für Erziehungswissenschaft in Tübingen ernannt. Mit ihrem Team untersuchte sie unter anderem in Kooperation mit der Tübingen School of Education (TüSE) die Bedeutung von Selbstreflexion und individuellen Deutungsmustern für innovatives, professionelles Lehrhandeln in Schule und Erwachsenenbildung. Ziel der Forschung war es, die professionellen Handlungskompetenzen von Lehrenden in Schule und Erwachsenenbildung zu analysieren und daraus Möglichkeiten für deren gezielte Förderung insbesondere im Umgang mit aktuellen Herausforderungen wie Heterogenität oder Digitalisierung abzuleiten. Seit Oktober 2019 koordiniert sie das Erasmus+ Projekt „Professionalization of validation experts (PROVE)“ mit insgesamt neun Partnern aus sechs EU-Ländern. Ziel des Projektes ist es, einen europäischen Standard für die Kompetenzen von in der Validierung tätigen Expertinnen und Experten zu entwickeln.
Zu Pachners Forschungsgebieten zählen die Lehr-Lernforschung, die Kompetenzforschung und die Pädagogische Professionsforschung. Dabei interessiert sie sich besonders für Möglichkeiten der Begleitung lebenslangen Lernens zum Beispiel mittels digital unterstützter Lehr-Lernprozesse oder im Kontext der internationalen Bildungszusammenarbeit.
Pressekontakt:
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