Die Grabungen des Jahres 2012 konzentrierten sich auf eine 5x5 m große Fläche (Trench B) südwestlich des Hügels (Abb. 1). In diesem Bereich zeigten sich in der geomagnetischen Kartierung deutliche Strukturen, die freigelegt werden sollten. Knapp unter der heutigen Ackeroberfläche konnten frühneolithischen Befunde angetroffen werden, die durch die moderne landwirtschaftliche Tätigkeit an der Oberfläche angegriffen waren. Unterhalb des Pflughorizontes zeigten sich dann aber im Befund zwei klar voneinander abgrenzbare Strukturen, die als Überreste einer frühneolithischen Bebauung angesprochen werden können (Abb. 2).
Es handelt sich um eine kleine, annähernd quadratische Struktur etwa im Zentrum des Schnittes und einen weiteren, rechteckigen Befund, der sich südlich und südwestlich von Trench B fortsetzt. Beide Befunde sind als Überreste von Flechtwerk-Lehm-Bauten anzusprechen, jede für sich genommen ist jedoch etwas zu klein für ein einzelnes Haus. Möglicherweise handelt es sich um zwei im archäologischen Befund zwar getrennt erscheinende, in ihrem vergangenen Oberbau aber einstmals verbundene Strukturen. Innerhalb der Konzentrationen von herabgestürztem Hüttenlehm fanden sich zahlreiche Funde von Siedlungsinventar, darunter auch ein größeres zerdrücktes, aber vollständig zu rekonstruierendes Gefäß.
Bemerkenswert in dem südlichen Befund sind mehrere größere Tongewichte von unterschiedlicher Form, die als konstruktive Elemente der Bauten oder aber als Gewichte gedient haben können (Abb. 3-5). Eine Notwendigkeit zur Anfertigung dieser Gewichte ergibt sich schon allein aus der Tatsache, daß die weite Lößebene südlich der Mures, in der auch die Bucova Pusta liegt, keinerlei auf natürliche Art dahingelangte Steine aufweist. Auch einfachere Gewichte mußten somit aus dem anstehenden Lößboden geformt werden.
Selbst Silexartefakte sind im Vergleich zu anderen Siedlungen des südosteuropäischen Frühneolithikums ausgesprochen selten (Abb. 6). Da sich bislang auch keinerlei Schlagabfälle sondern ausschließlich Fertigprodukte der Stenschlagindustrie in der Siedlung fanden gehen wir von einer externen Produktion aus. Über die Lokalisierung der Gesteinslagerstätten läßt sich ein weitgespanntes Austauschnetzwerk rekonstruieren. Die nächsten Lagerstätten für Obsidian beispielsweise finden sich erst im nördlichen Karpatenbogen, in der Südslowakei oder in der Gegend von Tokaj.
In der nordwestlichen Ecke des Grabungsschnittes konnte ein größerer, sich in der Geomagnetik als lineare Struktur abzeichnender Befund angeschnitten werden, dessen Datierung zunächst unklar blieb.