Erwerb von Professionswissen zur kognitiven Aktivierung anhand eigener und fremder Unterrichtsvideos
Beteiligte Personen/Institutionen
Prof. Dr. Thorsten Bohl (Tübingen), Prof. Dr. Timo Leuders (PH Freiburg), Dr. Marc Kleinknecht (München), N.N.
Zusammenfassung
Das Projekt schließt an das DFG-Projekt ‚Kognitive Aktivierung im Hauptschulunterricht‘ (BO 3312/3-1) an, das im Rahmen der DFG-Forschergruppe ‚Analyse und Förderung effektiver Lehr-Lern-Prozesse (FG 738)‘ beantragt und genehmigt wurde (Laufzeit 2010-2013). Im Folgeprojekt sollen die Ergebnisse des Projekts ‚Kognitive Aktivierung im Hauptschulunterricht‘ für die Fortbildung von Lehrkräften genutzt werden.
Im Projekt ‚Kognitive Aktivierung im Hauptschulunterricht‘ wurden Bedingungen und Wirkung kognitiv aktivierenden Unterrichts systematisch untersucht. Die Ergebnisse des Projekts bestätigen die Befunde anderer Studien, denen zufolge kognitive Aktivierung in Schularten leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler selten realisiert wird. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass einige Lehrkräfte herausfordernde Lernumgebungen auch bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern für geeignet halten, diese aber nicht immer erfolgreich umsetzen können. Dieses Ergebnis deckt sich mit Befunden anderer Studien, denen zufolge das Ausmaß der kognitiven Aktivierung wesentlich vom fachdidaktischen Wissen der Lehrkräfte abhängt, das bei Hauptschullehrkräften und Realschullehrkräften geringer ausgeprägt ist als bei Lehrkräften anderer Schularten (Kunter et al., 2011).
Aus diesen Gründen werden im Folgeprojekt gezielt Hauptschullehrkräfte anhand von Unterrichtsvideos fortgebildet. Dabei werden die Bedingungen und Wirkungen der videobasierten Fortbildung von Lehrkräften auf den Erwerb von Professionswissen zur kognitiven Aktivierung untersucht. Die Fortbildung erfolgt durch die Konkretisierung kognitiver Aktivierung anhand eigener oder fremder Unterrichtsvideos. Dabei wird der Erwerb von Professionswissen fokussiert, welches Lehrkräften erlaubt, in Videosequenzen kognitiv aktivierende Lerngele-genheiten zu benennen, das Anregungspotenzial zu begründen und Handlungsalternativen vorzuschlagen. Die Ziele bestehen deshalb zum einen darin, den Erwerb von Professionswissen zur kognitiven Aktivierung durch eine videobasierte Intervention zu erforschen. Zum anderen soll der Einfluss der Arbeit mit eigenen bzw. fremden Unterrichtsvideos auf den Erwerb von Profes-sionswissen zur kognitiven Aktivierung untersucht werden. Zusätzlich sollen die Bedingungen der Fortbildung durch eine Befragung der teilnehmenden Lehrkräfte zu Immersion, Motivation, Resonanz und wahrgenommener Authentizität der Videos untersucht werden.
Laufzeit
2014 - 2016
Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG BO 3312/3-2)