Institute of Medieval History

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2018

Die Anmeldung zu den Seminaren erfolgt über das Campus-System (Regelungen für die Online-Anmeldung). Bei Fragen zur Online-Anmeldung wenden Sie sich bitte an: onlineanmeldung[at]histsem.uni-tuebingen.de

Vorankündigung. Änderungen möglich.

Vorlesungen

PD Dr. Thomas Kohl
Der Investiturstreit
2 st., Mi 10:00–12:00
Ort: Raum 001 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 25.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Als „Investiturstreit“ bezeichnet man die großen Auseinandersetzungen zwischen den römisch-deutschen Königen und den Päpsten zwischen 1075 und 1122. Als Kern der Auseinandersetzung gilt der Streit um die Einsetzung von Bischöfen und Äbten. Im Hintergrund stehen dabei die Ideen der sogenannten Kirchenreform, die im 11. Jahrhundert die Freiheit der Kirche forderte und gegen Simonie (Kauf von Weihen) und Priesterehe vorging. Diese Veränderungen im Verhältnis zwischen Laien und Klerikern stellen einen großen. Die Konflikte fanden auf vielen Ebenen statt; es kam zu Doppelbesetzungen von Bistümern und Klöstern, auch wurden Gegenkönige und Gegenpäpste erhoben. All dies trug zur tiefgreifenden Verunsicherung der Menschen bei. Begleitet wurden diese Auseinandersetzungen von neuen Formen propagandistischer Schriften („Streitschriften“) und neuen Formen der Argumentation. Der Fokus der Vorlesung liegt dabei auf dem Geschehen im römisch-deutschen Reich, doch wird auch auf die europäischen Dimensionen dieses Wandels eingegangen.

Literatur: Claudia Zey, Der Investiturstreit, München 2016

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) im Master-Studiengang: mit 30min. mündlicher oder 4st. schriftlicher Prüfung: 6 ECTS-LP

Dr. Denis Drumm
Mentorat zur VL "Der Investiturstreit"
2 st., Fr 10:00–12:00
Ort: Raum 306 (Hegelbau)
Beginn: 18.05.2018
Fr 10:00–12:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 01.06.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Das Mentorat dient sowohl zur inhaltlichen Vertiefung des Vorlesungsstoffes, als auch zur gezielten Vorbereitung auf die Prüfungen am Semesterende. Parallel zur Vorlesung sollen ab der Mitte des Semesters wöchentlich Forschungsaufsätze und zentrale Quellenstellen zu ausgewählten Themen der Vorlesung gemeinsam gelesen, besprochen und diskutiert werden. Die Teilnehmer sollen auf diese Weise ein vertieftes Verständnis der verschiedenen Themenkomplexe, Forschungsmeinungen und Sichtweisen auf den Investiturstreit erhalten. Ebenso wird stets Zeit für inhaltliche und methodische Fragen rund um die Vorlesung sein. Wer Lust auf ein angeleitetes Vor- und Nachbereiten der Vorlesung hat, ist herzlich eingeladen. Empfehlenswert ist die Veranstaltung auch für Studierende, die noch nie eine Prüfung im Mittelalter absolviert haben und dies gerne in kleiner Runde üben möchten. Damit diese Veranstaltung wie geplant sinnvoll und effektiv ablaufen kann, ist eine grundsätzliche Bereitschaft zu wöchentlicher Lektüre (zumindest in der zweiten Hälfte des Semesters) unabdingbar. Das Einbringen von Anregungen und konkreten Wünschen ist ausdrücklich erwünscht. Eine Vorbesprechung und erste Planung findet am Freitag, den 18.05. statt.

Literatur:

Leistungsnachweis:

Prof. Dr. Ellen Widder
Eine größere Welt? Ansätze zu einer Globalgeschichte des Spätmittelalters (Teil 4)
2 st., Do 12:00–14:00
Ort: Raum 001 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 26.04.2018
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Bemerkungen: Die Vorlesung ist in sich abgeschlossen und setzt daher nicht die Kenntnis der vorangegangenen voraus.

Inhalt: Die Globalisierung ist in der deutschen Geschichtswissenschaft als Forschungskonzept der Globalgeschichte angekommen. Allerdings blieben das Mittelalter und die Mittelalterforschung davon bislang weitgehend ausgeklammert, da diese Epoche in wesentlichen Teilen als ein „europäisches Phänomen“ angesehen wurde und immer noch wird. Dies hat wissenschaftsgeschichtliche Gründe, ist aber auch ein Problem der Wahrnehmung und nicht zuletzt der Quellensprache(n). In dem Vorlesungszyklus „Ansätze zu einer Globalgeschichte des Spätmittelalters“ sollen Wege „aus Europa hinaus“ gesucht, neue theoretische Ansätze vorgestellt und für das Mittelalter an konkreten Beispielen kritisch diskutiert werden. Während in den vergangenen Semestern die Verbindungen zwischen Europa und Asien, Europa und Afrika sowie die „atlantische Welt“ mit ihrer Vorgeschichte in der Levante behandelt wurden, folgt in diesem Semester das 15. und frühe 16. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf den Verflechtungen über die Ozeane (Atlantik, Indik, Pazifik) hinweg.

Literatur: John Coatsworth u.a.: Global Connections. Politics, Exchange, and Social Life in World History, Bd. 1 (bis 1500), Cambridge 2015; Sebastian Conrad: Globalgeschichte: Eine Einführung, München 2013; Die Welt 1250 – 1500, hg. v. Thomas Ertl und Michael Limberger, Wien 2009 (Globalgeschichte. Die Welt 1000 – 2000 2); Thomas Ertl: Seide, Pfeffer und Kanonen. Globalisierung im Mittelalter, Darmstadt 2008 (Geschichte erzählt 10); Guido Abbattista: Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2011–03–14. URL: www.ieg-ego.eu/abbattistag-2011-de URN: urn:nbn:de:0159–2011020117 [20. 01. 2018]; Urs Bitterli: Die ‚Wilden ‘ und die ‚Zivilisierten‘. Grundzüge einer Geistes- und Kulturgeschichte der europäisch-überseeischen Begegnung, 3. Aufl. München 2004; Seascapes. Maritime Histories, Littoral Cultures, and Transoceanic Exchanges, hg. v. Jerry H. Bentley [u.a.], Hawai'i 2007.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) im Master-Studiengang: mit 30min. mündlicher oder 4st. schriftlicher Prüfung: 6 ECTS-LP

Repetitorium

Dr. des. Annette Grabowsky
Das frühe Mittelalter (500–1050)
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 036 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 19.04.2018
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Repetitorium möchte einen Überblick über grundlegende Ereignisse und Strukturen des frühen Mittelalters vermitteln. Zur Vertiefung werden außerdem Schlüsselquellen gelesen (in der Regel in Übersetzung) und wichtige Forschungsprobleme angesprochen.

Literatur: Hans-Werner Goetz, Europa im frühen Mittelalter. 500–1050 (Handbuch der Geschichte Europas 2, Stuttgart 2003); Peter Hilsch, Das Mittelalter – die Epoche (UTB Basics Geschichte 2576, Konstanz 32012).

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP kombiniert anrechenbar) mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich) 3 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder als Einzelleistung im Wahlbereich im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre)

Proseminare (inklusive obligatorischem Tutorium)

Dr. Denis Drumm
Ottonische Missionspolitik und das Bistum Merseburg
3 st., Do 13:00–14:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2018
Do 14:00–16:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2018
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (26.07.2018, 14 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 28.09.2018.

Inhalt: Die Zeit der ottonischen Könige und Kaiser hat bis heute ihren festen Platz in der deutschsprachigen Mediävistik. Sowohl wissenschaftliche Darstellungen als auch Seminare an Universitäten konzentrieren sich hierbei häufig sehr stark auf die zentralen Ereignisse während der Zeit Kaiser Ottos I. (936–973). Eine deutlich weniger populäre Rolle spielt dabei die ebenfalls zu dieser Zeit intensivierte Kriegs- und Missionstätigkeit im Raum zwischen Elbe und Saale, der als Grenzland zu den slawischen Völkern stets einen Unsicherheitsfaktor bildete. Gleichzeitig versuchten Otto I. und seine Nachkommen in dieser Region mit der Einrichtung neuer Bistümer dauerhaft für die Christianisierung des Elbegebiets zu sorgen. Ein Produkt dieser Zeit ist das bereits unter Zeitgenossen umstrittene Bistum Merseburg, dessen Entstehung sowohl unter den Bischöfen des Reiches als auch am königlichen Hof hohe Wellen schlug. Anhand des Bistums Merseburg soll behandelt werden, welche Funktion die Missionspolitik im Osten des Reiches für die Stabilität der ottonischen Herrschaft hatte, welche Mechanismen mittelalterlicher Politik und Herrschaftsausübung an diesem Fallbeispiel erkennbar werden und, wie intensive Förderung durch eine Herrscherfamilie einen Kulturraum schaffen und prägen kann, der noch über 1000 Jahre später weiter existiert. Gleichzeitig wird anhand einiger Beispiele aus diesem Themenbereich eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Herbert Laudat, An Elbe und Oder um das Jahr 1000: Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Weimar 1995. Ernst-Dieter Hehl, Merseburg – eine Bistumsgründung unter Vorbeha lt. Gelübte, Kirchenrecht und politischer Spielraum im 10. Jahrhundert, in: FMSt 31 (1997), 96–119. Gerd Althoff, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, Stuttgart, Berlin, Köln 2000. Matthias Puhle (Hg.), Otto der Große. Magdeburg und Europa, Bd.1: Essays. Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. des. Annette Grabowsky
Otto III. – Herrscher am Ende der Zeiten? (Gruppe 1)
3 st., Di 10:00–12:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 17.04.2018
Di 12:00–13:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 17.04.2018
Di 18:00–20:00
Ort: Verfügungsgebäude Wilhelmstr. 19, Raum 001
Beginn: 24.07.2018
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre englischer Forschungsliteratur. Die obligatorische Abschlussklausur findet am 24.07.2018, 18 Uhr c. t. statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 15.09.2018.

Inhalt: Otto III. war erst drei Jahre alt, als er am Weihnachtstag 983 in Aachen zum König gekrönt wurde. Nur kurz darauf traf die Nachricht vom frühen Tod seines Vaters ein, der das Reich in eine Krise stürzte, in der auf verschiedenen Seiten Begehrlichkeiten geweckt wurden und selbst Ottos Großonkel gefährlich wurde. Unter anderem der Regentschaft seiner Mutter Theophanu und seiner Großmutter Adelheid verdankte Otto jedoch die Sicherung seiner Herrschaft. Anhand der kurzen Regierungszeit Ottos III., der 1002 mit nicht einmal 22 Jahren starb, sollen Formen und Bedingungen frühmittelalterlicher Königsherrschaft an der Jahrtausendwende zwischen Rom, Gnesen und Aachen untersucht werden. Das Proseminar bietet zugleich eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 42014); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 42017); zu Otto III. und den Ottonen: Gerd Althoff, Otto III. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance, Darmstadt 1996); Knut Görich, Otto III., Romanus Saxonicus et Italicus. Kaiserliche Rompolitik und sächsische Historiographie (Historische Forschungen 18, Sigmaringen 1993); Ludger Körntgen, Ottonen und Salier (Geschichte kompakt: Mittelalter, Darmstadt 42013). Die o. g. Otto-Biographie von Gerd Althoff ist verpflichtend begleitend zum Seminar zu lesen und schriftlich zu besprechen. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: GymPO und B. A.: 6 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 15.09.2018) B. Ed.: 7 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 15.09.2018)

Dr. des. Annette Grabowsky
Otto III. – Herrscher am Ende der Zeiten? (Gruppe 2)
3 st., Di 18:00–21:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 17.04.2018
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre englischer Forschungsliteratur. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (24.07.2018, 18 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 15.09.2018.

Inhalt: Otto III. war erst drei Jahre alt, als er am Weihnachtstag 983 in Aachen zum König gekrönt wurde. Nur kurz darauf traf die Nachricht vom frühen Tod seines Vaters ein, der das Reich in eine Krise stürzte, in der auf verschiedenen Seiten Begehrlichkeiten geweckt wurden und selbst Ottos Großonkel gefährlich wurde. Unter anderem der Regentschaft seiner Mutter Theophanu und seiner Großmutter Adelheid verdankte Otto jedoch die Sicherung seiner Herrschaft. Anhand der kurzen Regierungszeit Ottos III., der 1002 mit nicht einmal 22 Jahren starb, sollen Formen und Bedingungen frühmittelalterlicher Königsherrschaft an der Jahrtausendwende zwischen Rom, Gnesen und Aachen untersucht werden. Das Proseminar bietet zugleich eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 32006); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 32011); zu Gregor VII.: Rudolf Schieffer, Papst Gregor VII. Kirchenreform und Investiturstreit (Beck Wissen, München 2010). Dieses Werk ist verpflichtend begleitend zum Seminar zu lesen und schriftlich zu besprechen. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: GymPO und B. A.: 6 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 15.09.2018) B. Ed.: 7 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 15.09.2018)

Jennifer Engelhardt, M. A. /Prof. Dr. Ellen Widder
Das Zeitalter Friedrichs II.
3 st., Do 10:00–13:00
Ort: Raum 111 (Universitätskasse u.a.)
Beginn: 19.04.2018
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Friedrich II. gilt als Ausnahmeherrscher des Mittelalters. Mehrsprachig, vielseitig interessiert, vom Papst gebannt und trotzdem erfolgreich als Kreuzfahrer. Sein Leben, seine Familie und seine Lebensumstände bilden den thematischen Hintergrund, um in die Probleme der mittelalterlichen Geschichte und die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen. Dabei stehen vor allem methodische Fragen, das Referat und das Anfertigen einer wissenschaftlichen Hausarbeit im Vordergrund.

Literatur: Rader, Olaf B.: Friedrich II.: der Sizilianer auf dem Kaiserthron; eine Biographie. München 2010. Rader, Olaf B.: Kaiser Friedrich II. München 2012. Stürner, Wolfgang: Dreizehntes Jahrhundert: 1198–1273 (Handbuch der deutschen Geschichte 6), 10., völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart 2007. Stürner, Wolfgang: Friedrich II.: 1194–1250. 3. bibliogr. vollst. aktualisierte Aufl. Darmstadt 2009. Methodisch: H.-W. Goetz: Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719). Stuttgart 1993.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. Christoph Mauntel
Der Kreuzzug gegen die Katharer (1209–1229)
3 st., Mi 10:00–12:00
Ort: Raum 10 (Alte Archäologie)
Beginn: 18.04.2018
Mi 12:00–13:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 18.04.2018
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich

Inhalt: Die ‚Katharer‘ waren eine Glaubensgemeinschaft, die sich ab dem 12. Jahrhundert v.a. in Südfrankreich ausbreitete und von der katholischen Kirche als ‚Ketzer‘ betrachtet und ausgegrenzt wurde. Nachdem man erfolglos versuchte hatte, die Katharer und die sie schützenden südfranzösischen Fürsten durch vermehrte Predigten und politischen Druck zur Unterordnung unter Rom zu bewegen, rief Innozenz III. 1209 einen Kreuzzug aus. Schon bald wandelte der religiös begründete Feldzug jedoch seinen Charakter, da die französische Krone hierin eine Chance sah, das relativ unabhängige Okzitanien unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Proseminar thematisiert exemplarisch verschiedene Aspekte des Kreuzzugs, um seine Bedeutung für die Geschichte der Kirche als auch Frankreichs aufzuzeigen. Dabei werden religiöse, politische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen in den Blick genommen: Was ist überhaupt ein ‚Ketzer‘? Wie entstand die Inquisition? Welcher Akteur verfolgte welche Interessen? Anhand dieses Themas bietet das Proseminar eine Einführung in Methoden, Techniken und Hilfsmittel, die für das wissenschaftliche Arbeiten in der Mittelalterlichen Geschichte grundlegend sind. Parallel zum Proseminar findet im Mai 2018 auch eine Exkursion nach Südfrankreich statt (20.-25. Mai 2018).

Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl. Stuttgart 2014. Jörg Oberste, Der "Kreuzzug" gegen die Albigenser. Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter, Darmstadt 2003.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. phil. Jamie Page
Microhistories of Medieval and Early Modern Europe
3 st., Do 13:00–16:00
Ort: Raum 505 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2018
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: This course is concerned with a classical genre of historical writing which has recently experienced a renaissance – namely, microhistory. Through a close reading of examples from the genre, the course encourages reflection on historical practice and the problems of evidence, as well as the methods of writing history itself. The course does not trace a specific historical narrative, but rather, taking a historiographical approach, encourages students to think deeply about the epistemological basis of history, and to evaluate critically the methods of historians working not just within microhistory, but in other related fields such as historical biography and Alltagsgeschichte.

Literatur: Key literature: Winfried Schulze (ed.), Ego-Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte (1996); Steven Bednarski, A Poisoned Past: The Life and Times of Margarita De Portu, a Fourteenth-century Poisoner (2016); Journal of Medieval and Early Modern Studies 47:1 (January 2017) Special Issue: Microhistory and the Historical Imagination: New Frontiers

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Übungen

Marcel Bloch
Eine literarische Reise durch das Mittelalter – Mittellateinische Quellen- und Leseübung
2 st., Mi 18:00–20:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 18.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Stellen Sie sich vor, Sie wollten heute eine historische Abhandlung über die Präsidentschaft des ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten verfassen. Es würde sich erübrigen zu erwähnen, dass Sie selbstverständlich über gute Englischkenntnisse zur Sichtung der Quellen verfügen müssten. Ebenso essentiell benötigen wir als Althistoriker und Mediävisten gute Lateinkenntnisse, um die Primärquellen zu unseren Fragestellungen in der notwendigen Tiefe bearbeiten zu können. Diese Übung soll Ihnen dabei praktische Hilfe leisten. Die Übung zielt darauf ab, anhand interessanter und leicht exotischer Texte einen Einblick in verschiedene Autoren und Gattungen der mittellateinischen Literatur vom Untergang des Weströmischen Reiches in den Wirren der so genannten Völkerwanderung, über die karolingische Renaissance bis hin zur hochmittelalterlichen Kritik an ambitionierten architektonischen Großprojekten zu geben. In erster Linie wollen wir die philologischen Eigenheiten der mittellateinischen Literatur verstehen, einen spezifischen Wortschatz aufbauen und uns Strategien für eine sichere Lesekompetenz aneignen, allerdings bieten uns die ausgewählten Texte auch die Möglichkeit, zentrale historische und literarische Entwicklungen nachzuzeichnen, und eröffnen uns teilweise sogar Anknüpfungspunkte für die Erörterung von gesellschaftlichen Streitfragen der Gegenwart. Des Weiteren wird den Studierenden das Angebot gemacht, 2–3 „Praxis-Sitzungen“ semesterbegleitend zu den mediävistischen Proseminare (inklusive obligatorischem Tutorium)n als Vorbereitung zu den Klausuren abzuhalten.

Literatur: Eine Liste über die gängigen Hilfsmittel (Kurzgrammatiken, Wörterbücher etc.) wird in der ersten Sitzung besprochen. Die Texte zu den einzelnen Sitzungen werden gestellt.

Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung der lateinischen Textstellen und aktive mündliche Mitarbeit während der Sitzung (3 bzw. 4 ECTS); mit zusätzlicher Modulprüfung: Übersetzungsklausur mit Wörterbuch und eigenen Grammatiknotizen (+ 1 ECTS).

Johanna Jebe, M. A.
„Bestseller” des Mittelalters – Befremdliche Texte heute: Geschichtswissenschaftliche Zugänge zur Hagiographie
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 505 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2018
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Bemerkungen: Ich erwarte die Bereitschaft, sich mit den Quellen auch in ihrem lateinischen Original auseinanderzusetzen! Da wichtige Forschungsansätze zur Hagiographie aus der französischen Geschichtswissenschaft hervorgegangen sind, wären Französischkenntnisse hilfreich, sind aber nicht Pflicht.

Inhalt: Hagiographische Schriften – also Texte, die über das Leben oder die Werke verehrungswürdiger christlicher Vorbilder berichten – gehören im Mittelalter zu den verbreitetsten erzählenden Quellen überhaupt. Die Acta Sanctorum als eine der bedeutendsten Sammlungen solcher Viten zählen bis heute 4000 Texte und unzählige mittelalterliche Handschriften bezeugen, wie sie als integraler Bestandteil der damaligen Lebenswelt tausendfach abgeschrieben, gesammelt, umgestellt, überarbeitet, neu verfasst, vorgelesen und studiert worden sind. Dagegen scheinen uns solche Schriften heute in höchstem Maße fremd: Kann man sie mit ihren Wundererzählungen und literarischen Stilisierungen überhaupt als historische Quellen ernst nehmen oder haben wir es mit wenig aussagekräftigen Glaubenszeugnissen, vielleicht mit mittelalterlicher Fanfiction zu tun? Gerade in dieser Spannung – mittelalterliche Dauerbrenner und moderne Fremdheitserfahrung – eignet sich die Hagiographie in besonderer Weise, um differenziert darüber nachzudenken, welche Fragen wir als Historiker sinnvoll an unsere Quellen herantragen können und, im Sinne eines Einführungsmoduls in die mittelalterliche Geschichtswissenschaft, um uns auf die Andersartigkeit von Denk- und Erzählweisen in den Jahrhunderten zwischen 400 und 1000 einzulassen. Die Übung möchte sich entsprechend den Herausforderungen solcher Texte auf zweierlei Weise stellen: Zum einen werden wir uns theoretisch mit wiederkehrenden Merkmalen der bereits als feste Gattung umstrittenen Quellengruppe „Hagiographie“ beschäftigen und über das Semester hinweg verschiedene methodische Zugänge erproben, über die sich wissen schaftlich mit hagiographischen Schriften arbeiten lässt (Topik und Intertextualität, mentalitätsgeschichtliche Fragen, réécriture-Forschung…). Zum anderen sollen diese Zugänge dazu beitragen, um immer wieder auch nach Rollenzuschreibungen und der konkreten Funktion einzelner hagiographischer Texte in ihrer frühmittelalterlichen Umwelt zu fragen. Der zeitliche Schwerpunkt wird dabei auf Viten und Vitensammlungen der Karolingerzeit, insbesondere im Umfeld der Correctio von Mönchsgemeinschaften liegen. Die Übung eignet sich daher sowohl für Studierende, die sich als angehende Geschichtslehrer_innen und (Mittelalter)historiker_innen Kenntnisse über eine spannende Quellengruppe und zentrale Motive der karolingischen Correctio erarbeiten wollen, wie auch für diejenigen, die in den ersten Semestern grundlegende methodische Fertigkeiten im Umgang mit historischen Quellen einüben möchten.

Literatur: Dieter von der Nahmer: Die lateinische Heiligenvita. Eine Einführung in die lateinische Hagiographie, Darmstadt 2005; Dieter R. Bauer: Hagiographie im Kontext. Wirkungsweisen und Möglichkeiten historischer Auswertung, Beiträge zur Hagiographie 1, Stuttgart 2000.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Dr. des. Annette Grabowsky
Die Kaiserkrönung Karls des Großen: Ereignis, Kontext und (Be-)Deutung
2 st., Mi 16:00–18:00
Ort: Raum 036 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 25.04.2018
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Die Kaiserkrönung Karls des Großen gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Ereignissen des (frühen) Mittelalters. Die Vorgänge am Weihnachtstag des Jahres 800 – aber auch die Geschehnisse im Vorfeld sowie die Folgen – haben in den Quellen nicht nur reichen, sondern auch widersprüchlichen Niederschlag gefunden. Auch wird die Forschung nicht müde, immer neue Deutungen der Ereignisse vorzuschlagen. Gelesen werden sollen in dieser Übung dementsprechend nicht nur die wichtigsten Quellen, sondern auch die einschlägige Forschungsliteratur. Um die Bedeutung des Ereignisses angemessen zu erfassen, bietet die Übung außerdem einen Überblick über die Herrschaft Karls des Großen und eine Einführung in die Historiographie der Karolingerzeit.

Literatur: Zu Karl dem Großen und den Karolingern: Wilfried Hartmann, Karl der Große (Urban-Taschenbücher 643, Stuttgart 22015); Matthias Becher, Karl der Große (Beck’sche Reihe 2120. Beck Wissen, München 52007); Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828: Beck Wissen, München 2014). Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit)

PD Dr. Thomas Kohl
Burg, Kloster, Stadt (mit Tagesexkursionen)
2 st., Mi 14:00–16:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: In der Übung geht es um drei Grundstrukturen des Mittelalters, die sich bis heute in unserem Landschaftsbild besonders gut erkennen lassen: Burgen, Städte und Klöster. Sie werden in der Übung nacheinander einführend behandelt, dann durch je eine Tagesexkursion in der näheren Umgebung von Tübingen vertieft. Dabei geht es vor allem um die jeweiligen speziellen Charakteristika dieser mittelalterlichen Siedlungsformen, Fragen der Zentralität ihrer Entwicklung.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit der Lehrperson wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Dr. des. Annette Grabowsky
Thietmar von Merseburg und die Welt um 1000
2 st., Mi 14:00–16:00
Ort: Raum 306 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2018
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Vor 1000 Jahren, im Dezember 1018, starb Thietmar von Merseburg, dessen Chronik bis heute eines der wichtigsten Geschichtswerke zur Zeit der Ottonen darstellt. Als Bischof von Merseburg wollte er vor allem die Geschichte seines Bistums erzählen, das in nur wenigen Jahren einen raschen Wechsel von Höhepunkten und Rückschlägen erfahren hatte. Mit dieser Kirchengeschichte eng verbunden ist sein Bericht über die politische Geschichte seiner Zeit, der unser Bild der Ottonen maßgeblich geprägt hat. Breiten Raum nimmt naturgemäß die Herrschaftszeit Heinrichs II. ein, die Thietmar selbst erlebt hat. Besonders spannend sind jedoch die Einblicke, die der Chronist in die Vorstellungswelten seiner Zeitgenossen gibt, aber auch in sein eigenes Leben, seine Erwartungen, seine Ängste und Zweifel. Ein Highlight sind nicht zuletzt die Spukgeschichten, die er erzählt. Im Zentrum der Übung wird Thietmars Chronik stehen, die abschnittweise gelesen und immer wieder mit anderen zeitgenössischen Quellen verglichen werden soll. Auf diese Weise soll nicht nur eine Einführung in die Geschichte der Ottonen, sondern auch in die Historiographie des 10. und 11. Jahrhunderts sowie die mittelalterliche Mentalitätsgeschichte geboten werden.

Literatur: Lektüregrundlage: Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung, hg. von Robert Holtzmann (MGH SS rer. Germ. N. S. 9, Berlin 1935); Thietmar von Merseburg, Chronik, übers. von Werner Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 9, Darmstadt 2002). Zur Einführung in die Geschichte der Ottonen: Ludger Körntgen, Ottonen und Salier (Geschichte kompakt, Darmstadt 42013); Gerd Althoff, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 473, Stuttgart 32013). Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit)

Dr. habil. Olga Keller
Das Heilige Römische Reich und östlich davon liegende mittelalterliche Reiche, Khaganate, Großfürstentümer und Königreiche
2 st., Di 08:00–10:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 17.04.2018
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Bemerkungen: Sprechstunde: Di, 10–11h, U 16

Inhalt: Die Übung zielt darauf, die im östlichen Europa während des Mittelalters präsenten Reiche (Byzantinisches Reich, Großmährisches Reich, Bulgarisches Reich), Khaganaten (Chasaren, Awaren), Großfürstentümer (Großfürstentum Litauen), Königreiche (Königreich Polen), kennen zu lernen und zu klären, welche Rolle diese politischen Bildungen damals gespielt haben.

Literatur: 1) Herrin, Judith. Byzanz: Die erstaunliche Geschichte eines mittelalterlichen Imperiums. – Stuttgart: Philipp Reclam, 2013. – 416 S.; 2) Font, Márta. Im Spannungsfeld der christlichen Großmächte. Mittel- und Osteuropa im 10.-12. Jahrhundert. – Herne: Gabriele Schäfer Verlag, 2008. – 371 S.; 3) Lübke, Christian. Das östliche Europa. München: Siedler-Verlag, 2004.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Carina Zeiler, M. A.
Die Andechs-Meranier und ihre Herrschaft im nord- und südalpinen Raum: Das Patriarchat von Aquileia und das Bistum Bamberg
2 st., Mo 14:00–16:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 16.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Als die „bedeutendste bayerische Dynastie“ wurden die Andechs-Meranier vom Münchner Historiker Karl Bosl bezeichnet, deren Höhepunkte sich mit europaweiten Verbindungen auf das Ende des 12. und das 13. Jahrhundert konzentrieren. Doch was machte ihre Herrschaft so bedeutsam und wie konnten sie sich in der Rezeption einen solchen Rang erarbeiten, deren zweifellos bekannteste Nachfahrin Elisabeth von Thüringen darstellt? Welche Rolle spielten dabei Familienmitglieder in geistlichen Ämtern wie dem Bistum Bamberg und dem Patriarchat von Aquileia? Anhand ausgewählter Quellen und Texten sollen verschiedene Aspekte des Herrschaftsaufbaus und -ausübung, familiäre Strategien, Netzwerke und deren Stellung diesseits sowie jenseits der Alpen auf weltlicher und geistlicher Ebene in den Blick genommen werden.

Literatur: Herzöge und Heilige: Das Geschlecht der Andechs-Meranier im europäischen Hochmittelalter, hg. von Josef Kirmeier und Evamaria Brockhoff, München 1993. Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter, hg. von Lothar Hennig und Ursula Vorwerk, Mainz 1998. Pflefka, Sven: Das Bistum Bamberg, Franken und das Reich in der Stauferzeit, Würzburg 2005. Aquileia e il suo patriarcato. Atti del Convegno internazionale di studio, Udine 21–23 ottobre 1999, ed. Paolo Cammarosano, Udine 2000. Weiter Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Prof. Dr. Ellen Widder
Forschungsprobleme und (neuere) Forschungsansätze zur spätmittelalterlichen Geschichte
2 st., Di 20:00–22:00
Ort: wird noch bekannt gegeben
Beginn: 24.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Lehrveranstaltung richtet sich besonders an die TeilnehmerInnen der beiden von mir veranstalteten Hauptseminare, ist aber auch für weitere Interessierte offen. In ihrem Zusammenhang sollen Quellen und wissenschaftliche Texte vorgestellt und gelesen, Fragen der Literaturbeschaffung erörtert, Aspekte der Präsentation des gesammelten Wissens und die Anlage und Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen (sprich: Hausarbeiten) besprochen werden.

Literatur: Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben bzw. selbst erarbeitet werden.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit der Lehrperson wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

PD Dr. Thomas Wozniak
Graffiti und Rötelinschriften als Quellen des Mittelalters und der Frühneuzeit
2 st., Di 14:00–16:00
Ort: Raum 505 (Hegelbau)
Beginn: 17.04.2018
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Bemerkungen: Kenntnisse der lateinischen Sprache sind von Vorteil.

Inhalt: In der Übung werden Graffiti und Rötelinschriften nicht als Vorläufer moderner Spraydosenkunst abqualifiziert, sondern als eigenständige, oftmals unterschätzte Quellengruppe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit betrachtet. Dabei stehen insbesondere die Möglichkeiten ihrer Datierung, Einordnung, Deutung etwa im Bereich von Wirtschafts-, Sozial- und Religionsgeschichte sowie der besondere quellenkritisch-methodische Zugang im Zentrum. Methoden der Edition werden teilweise anhand bereits edierter, teilweise anhand eigener Erhebungen ausprobiert. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden im Randbereich der klassischen epigraphischen Disziplin werden dabei durchgenommen. Ergänzend zur Übung findet eine Exkursion nach Meckenbeuren statt, um am dortigen Beispiel die Dokumentation von Graffiti zu üben.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit der Lehrperson wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Hauptseminare

Prof. Dr. Immo Eberl
Die Wikinger und Europa (Gruppe 1)
2 st., Fr 12:00–16:00
Ort: Raum R. 28 (Hegelbau)
Termine: 20.04.2018, 18.05.2018, 01.06.2018, 15.06.2018
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Bemerkungen: Sprechstunde: Im Anschluss an die Lehrveranstalung oder nach Vereinbarung (Rückfragen jederzeit an: Immo.Eberl@web.de)

Inhalt: Die Bezeichnung „Wikinger” lässt sofort an Meer, Skandinavien, Plünderungen und Zerstörungen denken. Dabei kommen die kulturellen Verbindungen im Bereich des Handels, der Christianisierung Skandinaviens und des gesamten kulturellen Transfers deutlich zu kurz, auch werden die Ansiedlungen von Wikingerkolonien in der Normandie und anderen Gebieten Europas vergessen, die „Wikinger” als „Normannen” bis nach Sizilien gebracht haben. Das Hauptseminar soll diese Verbindungen in vielen Einzelheiten herausarbeiten und dabei die Verbindungen in Europa zwischen Island und Sizilien auf der einen Seite und Dublin und Kiew auf der anderen Seite bereits im angeblich so dunklen Mittelalter aufhellen und vermitteln. Dabei sollen die verschiedenen Sparten dieser Verbindungen und Beziehungen erörtert werden. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei etwa zwischen 800 – 1066.

Literatur: Literatur zur Einführung: Neben den üblichen Handbüchern – hier sollten auch die Stichworte „Wikinger” und „Normannen” bei Wikipedia zur Einführung (!!) nicht vergessen werden – sind zu nennen: Hans Jürgen Witthöft (Hg.), Die Wikinger – Das Zeitalter des Nordens, Stuttgart 2016; Th(orsten) Andersson, Wikinger, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 35, Berlin 2007, S. 687 – 697; K(laus) Böldl, Wikinger – Definition des Wikingerbegriffs, in: wie vor S. 697–708; Rudolf Simek, Die Wikinger, München 2005; Thorsten Capelle, Die Wikinger. Kultur und Kunstgeschichte, Darmstadt 1986

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Immo Eberl
Die Wikinger und Europa (Gruppe 2)
2 st., Fr 16:00–20:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Termine: 20.04.2018, 18.05.2018, 01.06.2018, 15.06.2018
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Bemerkungen: Sprechstunde: Im Anschluss an die Lehrveranstalung oder nach Vereinbarung (Rückfragen jederzeit an: Immo.Eberl@web.de)

Inhalt: Die Bezeichnung „Wikinger” lässt sofort an Meer, Skandinavien, Plünderungen und Zerstörungen denken. Dabei kommen die kulturellen Verbindungen im Bereich des Handels, der Christianisierung Skandinaviens und des gesamten kulturellen Transfers deutlich zu kurz, auch werden die Ansiedlungen von Wikingerkolonien in der Normandie und anderen Gebieten Europas vergessen, die „Wikinger” als „Normannen” bis nach Sizilien gebracht haben. Das Hauptseminar soll diese Verbindungen in vielen Einzelheiten herausarbeiten und dabei die Verbindungen in Europa zwischen Island und Sizilien auf der einen Seite und Dublin und Kiew auf der anderen Seite bereits im angeblich so dunklen Mittelalter aufhellen und vermitteln. Dabei sollen die verschiedenen Sparten dieser Verbindungen und Beziehungen erörtert werden. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei etwa zwischen 800 – 1066.

Literatur: Literatur zur Einführung: Neben den üblichen Handbüchern – hier sollten auch die Stichworte „Wikinger” und „Normannen” bei Wikipedia zur Einführung (!!) nicht vergessen werden – sind zu nennen: Hans Jürgen Witthöft (Hg.), Die Wikinger – Das Zeitalter des Nordens, Stuttgart 2016; Th(orsten) Andersson, Wikinger, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 35, Berlin 2007, S. 687 – 697; K(laus) Böldl, Wikinger – Definition des Wikingerbegriffs, in: wie vor S. 697–708; Rudolf Simek, Die Wikinger, München 2005; Thorsten Capelle, Die Wikinger. Kultur und Kunstgeschichte, Darmstadt 1986

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

PD Dr. Thomas Kohl
Der Teufel (Gruppe 1)
2 st., Mo 14:00–16:00
Ort: Raum 004 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 23.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Teufel, Satan, Antichrist und Dämonen: Viele Namen sind für Geschöpfe bekannt. Das Seminar beschäftigt sich mit diesen Gestalten, denen Menschen eine große Wirkkraft zuschrieben und die dementsprechend häufig in Texten erwähnt werden. Beide erscheinen heutigen Beobachtern zumeist als Versuche, negativen und/oder unerklärlichen Phänomenen einen Sinn zu geben. In der Forschung spielen sie zumeist nur untergeordnete Rollen, sind aber als wichtige Teile der mittelalterlichen Vorstellungswelt von großer Bedeutung. Im Seminar geht es zentral um die Frage, welchen Platz Teufel und Dämonen innerhalb der Ordnungsvorstellungen des Mittelalters einnahmen. Dabei geht es auch um die Fragen: Warum gibt es den Teufel und Dämonen? Haben sie Biographien? Wie werden sie dargestellt? Waren heidnische Götter Dämonen? Wie verhalten sich die christlichen Vorstellungen zu denen im Islam und im Judentum? Wie veränderten sie diese Vorstellungen und warum?

Literatur: Hans-Werner Goetz, Gott und die Welt. Religiöse Vorstellungen des frühen und hohen Mittelalters. 4 Die Geschöpfe: Engel, Teufel, Menschen, Göttingen 2016

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

PD Dr. Thomas Kohl
Der Teufel (Gruppe 2)
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 26.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Teufel, Satan, Antichrist und Dämonen: Viele Namen sind für Geschöpfe bekannt. Das Seminar beschäftigt sich mit diesen Gestalten, denen Menschen eine große Wirkkraft zuschrieben und die dementsprechend häufig in Texten erwähnt werden. Beide erscheinen heutigen Beobachtern zumeist als Versuche, negativen und/oder unerklärlichen Phänomenen einen Sinn zu geben. In der Forschung spielen sie zumeist nur untergeordnete Rollen, sind aber als wichtige Teile der mittelalterlichen Vorstellungswelt von großer Bedeutung. Im Seminar geht es zentral um die Frage, welchen Platz Teufel und Dämonen innerhalb der Ordnungsvorstellungen des Mittelalters einnahmen. Dabei geht es auch um die Fragen: Warum gibt es den Teufel und Dämonen? Haben sie Biographien? Wie werden sie dargestellt? Waren heidnische Götter Dämonen? Wie verhalten sich die christlichen Vorstellungen zu denen im Islam und im Judentum? Wie veränderten sie diese Vorstellungen und warum?

Literatur: Hans-Werner Goetz, Gott und die Welt. Religiöse Vorstellungen des frühen und hohen Mittelalters. 4 Die Geschöpfe: Engel, Teufel, Menschen, Göttingen 2016

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Ellen Widder
Ein dunkler Kontinent? Afrika im Spätmittelalter
2 st., Di 18:00–20:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 24.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Afrika gilt bis heute als ein „Kontinent ohne Geschichte“ und damit in jeder Beziehung als „entwicklungsbedürftig“. Diese Perspektive ist geprägt von Vorurteilen, die eine lange Tradition haben und einer genaueren Überprüfung bedürfen. Dies kann ein Hauptseminar zu mittelalterlichen Geschichte nicht leisten. Es kann aber sehr wohl auf der Basis von zeitgenössischen Quellen einen vertieften Blick auf die vielfältigen Kulturen und Verflechtungen Afrikas mit der übrigen damaligen Welt werfen, wozu seit dem 15. Jahrhundert auch der Atlantik, seine Inseln und die sogenannte Neue Welt gehörten. – Als methodische Ergänzung zum Hauptseminar dient meine Übung „Forschungsprobleme und (neuere) Forschungsansätze zur spätmittelalterlichen Geschichte“ (Mo, 16–18).

Literatur: Austen, Ralph A.: Trans-Saharan Africa in World History, New York (NY) 2010 (New Oxford World History); Fauvelle, François-Xavier: Das goldene Rhinozeros. Afrika im Mittelalter, München 2017; Gilbert, Erik T. / Reynolds, Jonathan T.: Africa in World History, 3. Aufl. London 2011; Iliffe, John: Geschichte Afrikas, 2. Aufl. München 2003; Ki-Zerbo, Joseph / Niane, Djibril Tamsir (Hgg.): Africa from the Twelfth to the Sixteenth Century, Oxford 1997 (UNESCO General History of Africa) [Online verfügbar]; Konadu, Kwasi: Transatlantic Africa, 1440–1888, New York (NY) 2014 (African World Histories); Northrup, David: Africa's Discovery of Europe, 3. Aufl. Oxford 2013; Medieval West Africa. Views from Arab scholars and merchants, hg. v. Nehemia Levtzion, Princeton NJ 2003; Schuerkens, Ulrike: Geschichte Afrikas. Eine Einführung, Köln 2009 (Geschichte der Kontinente 3); Speitkamp, Winfried: Kleine Geschichte Afrikas, Stuttgart 2007; Thornton, John: Africa and Africans in the Making of the Atlantic World, 1400–1800, Cambridge 1998.

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Ellen Widder
Eine neue Welt? Kolumbus und sein Logbuch
2 st., Di 16:00–18:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 24.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Am Freitag, den 12. Oktober 1492 stieß der in spanischen Diensten stehende genuesische Admiral Cristoforo Colombo (* um 1451, † 1506) bei seiner Fahrt nach Indien nach über zwei Monaten auf See auf festes Land. Das von ihm verfasste Logbuch (Diario de a bordo del primer viaje de Cristóbal Colón) der Reise hat sich nur in einer zeitnahen Kopie des Dominikaners Bartolomé de las Casas (* 1474, † 1566) erhalten. In diesem Hauptseminar soll der Text gelesen und diskutiert werden; dabei wird es um die Quelle selbst gehen sowie um vielfältige von ihr überlieferte Aspekte wie Auftraggeber und Protagonisten sowie Motive und Alltag der Fahrt, Technik und Nautik, Identitäts- und Alteritätserfahrungen, Ziele des Unternehmens und Deutungen des Neuen, Vorwissen und Vorurteile, Gefahren, Hoffnungen und Innovationen, unmittelbare und langfristige Wirkungen. – Als methodische Ergänzung zum Hauptseminar dient meine Übung „Forschungsprobleme und (neuere) Forschungsansätze zur spätmittelalterlichen Geschichte“ (Mo, 16–18).

Literatur: Bitterli, Urs: Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt, 2. Aufl. München 2006; Bucher, Corina: Christoph Kolumbus. Korsar und Kreuzfahrer, Darmstadt 2006; Christoph Kolumbus, Bordbuch – Aufzeichnungen seiner ersten Entdeckungsfahrt nach Amerika 1492–1493, übersetzt von Anton Zahorsky, Zürich / Leipzig 1941; Das Columbus-Projekt. Die Entdeckung Amerikas aus dem Weltbild des Mittelalters, hg. v. Winfried Wehle, München 1995; Enseñat de Villalonga, Alfonso: Cristóbal Colón. Orígenes, formación y primeros viajes, Madrid 2009; Gewecke, Frauke: Christoph Kolumbus, Frankfurt am Main 2006; Kohler, Alfred: Columbus und seine Zeit, München 2006; Loock, Kathleen: Kolumbus in den USA: Vom Nationalhelden zur ethnischen Identifikationsfigur, Bielefeld 2014; Morison, Samuel Eliot: Admiral of the Ocean Sea. A Life of Christopher Columbus, 2 Bde., Boston 1 942 [Standardwerk. Gekürzte dt. Ausgabe 2005]; Morison, Samuel Eliot: Texts and Translations of the Journal of Columbus's First Voyage, in: The Hispanic American Historical Review 19 (1939), S. 235–261, online unter: www.latinamericanstudies.org/caribbean/columbus-journal.pdf (17. 03. 2018); Reichert, Folker: Erfahrung der Welt. Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter, Stuttgart u. a. 2001.

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Exkursionen

PD Dr. Thomas Kohl
Burg, Kloster, Stadt (mit Tagesexkursionen)
2 st., Mi 14:00–16:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: In der Übung geht es um drei Grundstrukturen des Mittelalters, die sich bis heute in unserem Landschaftsbild besonders gut erkennen lassen: Burgen, Städte und Klöster. Sie werden in der Übung nacheinander einführend behandelt, dann durch je eine Tagesexkursion in der näheren Umgebung von Tübingen vertieft. Dabei geht es vor allem um die jeweiligen speziellen Charakteristika dieser mittelalterlichen Siedlungsformen, Fragen der Zentralität ihrer Entwicklung.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit der Lehrperson wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Dr. theol. Daniela Blum / Dr. Christoph Mauntel
Exkursion nach Südfrankreich
Beginn: 20.05.2018
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Bemerkungen:

Inhalt: Um die Katharer als historisches Phänomen zu verstehen, lohnt es sich, ihre Stätten zu besuchen und ihren geographischen Kontext wahrzunehmen. Wir werden mit dem Bus über Avignon nach Toulouse fahren und von dort aus das Land der Katharer erkunden. Die Kooperation von Kirchengeschichte und historischer Mediävistik erlaubt vielfältige Perspektiven auf die Bewegung der Katharer: Warum breiteten sie sich im 12. Jahrhundert so rasch in Südfrankreich aus? Was machte ihre Attraktivität aus? Welche Rituale pflegten sie? Und schließlich: Wie reagierte die Kirche mit der Inquisition? Zur Vorbereitung der Exkursion wird es eine Vorbesprechung im April 2018 geben. Kosten p.P. (Busfahrt, Unterkunft, Eintrittsgelder): 120 Euro

Literatur:

Leistungsnachweis:

Kolloquien und Oberseminare

PD Dr. Thomas Kohl /Prof. Dr. Steffen Patzold /Prof. Dr. Ellen Widder
Aktuelle Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte: Kolloquium für fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen
2 st., Mo 18:30–20:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn:
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Bemerkungen: Das Kolloquium ist auch für fortgeschrittene Lehramts- und Master-Studierende geöffnet. Beginn nach Vereinbarung. Der erste Termin und die Themen werden zu Semesterbeginn per E-Mail verschickt.