Kritische Editionen
GrundsätzlichesMittelalterliche Quellen wurden handschriftlich überliefert. In mühevoller Arbeit wurden sie in der Regel von Mönchen abgeschrieben und so vervielfältigt. Doch bei diesem Vorgang schlichen sich immer wieder Fehler ein (Abschreibefehler, Verständnisfehler, falsche Bindung der Lagen oder ähnliches). Teilweise wurden die Texte aber auch bewusst redigiert, um sie gewandelten Bedürfnissen anzupassen. Oftmals ist im Laufe der Jahrhunderte handschriftliches Material verloren gegangen, darunter in der Regel auch das Exemplar des jeweiligen Autors. Bei der Arbeit mit mittelalterlichen Schriftquellen steht man somit vor dem Problem, dass man es normalerweise nicht mit einem gleichsam "offiziellen" Exemplar zu tun hat, sondern dass mehrere verschiedene Fassungen ein und desselben Werkes existieren. Die moderne Forschung versucht, aufgrund der erhaltenen Handschriften, die Überlieferungsgeschichte eines Werkes zu rekonstruieren. | |
Die Ergebnisse dieser Bemühungen werden in sogenannten "kritischen Editionen" festgehalten. Eine kritische Editione besteht grundsätzlich aus drei Teilen:
Die Verwendung der Edition wird häufig durch verschiedene Register erleichtert (Personennamen, zitierte Quellen, Wortformen, Orte). Weiter geht's mit einer typischen Beispielseite aus einer Edition. |
© by Larissa Veronesi und Clemens Radl
Update 2006 by Valeria Lilie und Benjamin Reimold