Lisa Kurz: Die Kultur der Innovation in Transformationsprozessen einer vernetzten Arbeitswelt (Arbeitstitel)
Erstbetreuer: Prof. Dr. Reinhard Johler
Die Anforderungen an die gesamte Wertschöpfungskette von der Ideenfindung bis zur Produktionssystementwicklung verändern sich derzeit insbesondere in der Automobilindustrie entscheidend. Mit der Einrichtung der ARENA2036 im Sinne der BMBF-Ausschreibung „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ ist neben der Bearbeitung eines ambitioniert-visionären ingenieurwissenschaftlichen Forschungsprogramms zugleich die Realisierung eines neuartigen Kooperationsmodells für Forschung und Innovation in Deutschland verbunden. Als Forschungscampus bündelt die ARENA2036 interdisziplinäre Kompetenzen und Forschungsaktivitäten an einem Ort und nimmt Themen im gemeinsamen Interesse von Wissenschaft und Wirtschaft im präkompetitiven Umfeld auf. Dieses Kooperationsmodell stellt spezifische nicht-technische Herausforderungen, welche im Bereich der sozialen und kulturellen Ordnungen sowie der Interpretation und Wahrnehmung des Arbeitens in diesen neuen Strukturen liegen.
Besondere Bedeutung hat dabei die Beantwortung der Frage, inwiefern die Öffnung der Netzwerkpartner durch eine Vernetzung und Verschränkung unterschiedlicher Innovationskulturen „Mut für Neues“ ermöglicht. Dies erscheint im Hinblick auf Routinen, Praktiken und Verhaltensweisen im Umgang mit externen Wissens- und Ressourcenbeständen umso gravierender, da diese Transformation eine grundlegende Veränderung der Arbeits- und Innovationskulturen sowie dem zugrundeliegenden Führungsverständnis in bislang kompetitiv geprägten Arbeitswelten bedeutet.
Im Kontext des Forschungsprojekts „Agiler Innovationshub“ in der ARENA2036 untersucht die Dissertation als Kooperationsprojekt des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft (Universität Tübingen) und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) auf Basis von problemzentrierten Interviews und einer teilnehmenden Beobachtung kulturelle Implikationen von Transformationsprozessen einer vernetzten Arbeitswelt aus der Perspektive der Empirischen Kulturwissenschaft mit transdisziplinärer Rückkopplung von Ingenieur- und Technikwissenschaften, Arbeitswissenschaft und Industriepartnern.
Kurzvita
Lisa Kurz, Studium der Kultur- und Medienbildung und Empirischen Kulturwissenschaft in Ludwigsburg und Tübingen (B.A. 2012, M.A. 2016). 2016 Masterthesis in Kooperation des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft (LUI) bei Prof. Reinhard Johler und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) bei Prof. Peter Ohlhausen mit einer unternehmensethnographischen Fallstudie. Seit 2014 wissenschaftliche Tätigkeit am Fraunhofer IAO u.a. für BMBF-Verbundprojekt "Leitfaden Nachhaltigkeitsmanagement" und „Agiler Innovationshub“. Seit 2016 Lehrbeauftragte an der ESB Business School Hochschule Reutlingen und Hochschule Furtwangen für Arbeitswirtschaft und Strategic Innovation Management. Ihre Forschungsschwerpunkte: Organisations- und Unternehmenskultur, Arbeitswelten, Nachhaltigkeit und Transformationsprozesse.