Die Universität Tübingen bietet ihren Promovierenden ein vielseitiges Forschungsprofil sowie umfangreiche interdisziplinäre Weiterbildungsmöglichkeiten. Hier finden Sie eine Übersicht zentraler Themen und weiterer Anlaufstellen.
Immatrikulationspflicht: Seit 30.03.2018 für neu angenommene Promovierende
Seit dem 30.03.2018 müssen Sie sich nach der Annahme als Doktorandin oder Doktorand durch die Fakultät im Studierendensekretariat der Universität Tübingen immatrikulieren, siehe § 38 Absatz 5, Satz 1, erster Halbsatz des Landeshochschulgesetzes [LHG]. Auf den Webseiten des Studierendensekretariats finden Sie auch ausführliche Informationen zur Einschreibung als Promotionsstudierende oder Promotionsstudierender. Vorteile bei einer Immatrikulation sind zum Beispiel eine studentische E-Mail-Adresse oder die Möglichkeit, verschiedene universitäre Einrichtungen und Services wie die Universitätsbibliothek zu nutzen.
Ausnahmen
Promovierende, die hauptberuflich an der Universität Tübingen tätig sind, d.h. einen Arbeitsvertrag mit einem Umfang von mindestens der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit haben können sich nach § 38 Absatz 5 Satz 1, zweiter Halbsatz LHG von der Immatrikulationspflicht befreien lassen.
Promovierende, die bereits vor dem 30.03.2018 als Doktorandin oder Doktorand angenommen wurden, sind zur Immatrikulation berechtigt, aber nicht verpflichtet.
Die Promotion dient dem Nachweis der Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit und beruht auf einer selbständigen wissenschaftlichen Arbeit – der Dissertation – und einer mündlichen Prüfung. Der Doktortitel ist damit der höchste akademische Grad, den Universitäten verleihen können.
Eine Karriere in der Forschung setzt eine Promotion voraus. In Deutschland kann eine Promotion darüber hinaus zahlreiche weitere Karrierewege eröffnen, da auch Führungspositionen im öffentlichen Sektor oder in der Wirtschaft häufig mit Promovierten besetzt werden.
Promotion in Tübingen: Individual- oder Programmpromotion?
Promotionsprojekte können an der Universität Tübingen als Individualpromotionen durchgeführt werden oder als Programmpromotionen.
Unabhängig von der Promotionsform liegt das Promotionsrecht bei den Fakultäten. Die jeweiligen Regelungen sind in den Promotionsordnungen der Fakultäten nachzulesen. Die Fakultäts- und Fachbereichsstrukturen unterscheiden sich von Universität zu Universität und von Land zu Land. Die Finanzierung der Promotion ist individuell zu klären. Für die Annahme als Doktorandin/Doktorand wird das Vorliegen der Voraussetzungen geprüft, sie ist nicht mit einer Finanzierung verknüpft. Promotionsprogramme können Stellen/Stipendien ausschreiben, doch das trifft nicht auf alle Programme zu. Die Promotion ist gebührenfrei, allerdings müssen eingeschriebene Promovierende zweimal im Jahr den Semesterbeitrag bezahlen (aktuell ca. 155 EUR pro Semester), siehe hierzu Informationen zur Einschreibung für Promovierende.
Am häufigsten werden Promotionen als Individual- oder Einzelpromotion durchgeführt, insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Dabei wählen die Promovierenden in Absprache mit ihren Betreuerinnen oder Betreuern ein Forschungsthema für die Promotion und bearbeiten dieses eigenständig. Die Betreuung wird auf Basis individueller Absprachen gestaltet. Die meisten Betreuerinnen und Betreuer bieten für ihre Promovierenden regelmäßige Doktorandenkolloquien an, doch darüber hinaus gibt es in der Regel keine zusätzlichen Anforderungen. Die Individualität der Individualpromotion stellt daher zugleich die größte Herausforderung dar – nämlich die umfassende Organisation des individuellen Promotionsprojekts sowie das anspruchsvolle Selbstmanagement.
An der Universität Tübingen gibt es mittlerweile mehrere Ansätze, um die Ausgestaltung der Individualpromotion zu unterstützen. Dazu gehört z.B. die Einführung von Betreuungsvereinbarungen, die mit der Betreuungszusage zwischen den Promovierenden und ihren (in der Regel) zwei Betreuenden geschlossen werden. Darin sind nicht nur Rechte und Pflichten, sondern darüber hinaus auch (fortzuschreibende) Zeitpläne für regelmäßige Betreuungsgespräche und Zwischenberichte festgehalten. Über die Graduiertenakademie besteht die Möglichkeit, überfachliche Qualifizierungsangebote wahrzunehmen.
Eine vergleichsweise junge Alternative zur Individualpromotion stellt die Promotion in einem Promotionsprogramm dar, häufig auch als strukturierte Promotion bezeichnet. Promotionsprogramme können ganz unterschiedliche Namen tragen, mehr oder weniger strukturiert und vielfältig ausgestaltet sein. Zu den Promotionsprogrammen an der Universität Tübingen gehören unter anderem DFG-Graduiertenkollegs, Promotionsverbünde („Minigraduiertenkollegs“), die Exzellenz-Graduiertenschule LEAD sowie drei Graduate Schools, die im Exzellenz-Cluster Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience (CIN) integriert sind (Graduate Training Centre of Neuroscience). Zwei davon sind als „International Max Planck Research Schools“ Kooperationen mit dem Max Planck Campus in Tübingen.
Promotionsprogramme sind in der Regel thematisch definiert und alle Promotionsprojekte innerhalb des Programms haben eine Verbindung zum übergeordneten Thema.
Die Aufnahme in ein Promotionsprogramm erfolgt in der Regel über eine Bewerbung. Viele Programme nehmen nur zu bestimmten Zeitpunkten auf und schreiben verfügbare Stellen öffentlich aus. Einige Programme nehmen regelmäßig neue Promovierende auf.
Zwischen den Promovierenden und ihren (mindestens) zwei Betreuenden, die in der Regel erst im Auswahlprozess identifiziert werden, wird nach erfolgreicher Aufnahme in das Programm eine Betreuungsvereinbarung abgeschlossen. Darin sind nicht nur Rechte und Pflichten, sondern darüber hinaus auch (fortzuschreibende) Zeitpläne für regelmäßige Betreuungsgespräche und Zwischenberichte festgehalten.
Promotionsprogramme haben häufig ein verpflichtendes Curriculum oder ein spezifisches Qualifizierungsangebot (z. B. zu Methoden, die innerhalb der Projekte verwendet werden) sowie weitere Veranstaltungen, um den Austausch der Forschenden auch projektübergreifend zu fördern. Zusätzlich besteht über die Graduiertenakademie der Universität die Möglichkeit, überfachliche
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