Die Equity-Strategie: Chancengleichheit inklusiv, antidiskriminierend, intersektional (EDI)
Equity Konzeptionen und Strategien
Hier möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Strategien für Chancengleichheit und Vielfalt bieten.
EDI (Equality, Diversity, Inclusion) ist die internationale Bezeichnung für ein organisatorisches Rahmenkonzept. Es zielt auf gleichberechtigte Teilhabe und Chancengerechtigkeit mit einem Fokus auf die Gruppen, die historisch unterrepräsentiert und potenziell von Diskriminierung betroffen sind. So wird ein nicht-diskriminierendes, integratives Umfeld für alle angestrebt - unabhängig von Geschlecht oder sexueller Identität, von Eingebundenheit in Care-Aufgaben, von ethnischer Herkunft, von Alter, sozialem und religiösem Hintergrund, einer Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkung.
Die Förderung von Chancengerechtigkeit ist die zentrale Säule unserer Arbeitsweise. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Bildungs- und Wissenschaftskultur, die auf Gerechtigkeit und Fairness beruht, zu kreativer Forschung, einer gesunde Arbeitsumgebung und gelungener Bildung für alle Geschlechter beiträgt.
Die Strategiepapiere sind das Ergebnis eines gründlichen und evidenzbasierten Analyseprozesses und einer konsequenten Ausrichtung auf die Beseitigung von strukturellen Ungleichheiten und Diskriminierung. Unsere Strategien zielen darauf ab, die Vielfalt unter den Universitätsangehörigen zu fördern, Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken und geschlechtsspezifische Barrieren abzubauen.
Für die Universität gilt das Grundprinzip: Chancengerechtigkeit unabhängig von Geschlecht, ethnischer Abstammung, Alter, sozialem und religiösem Hintergrund, einer Behinderung/chronischer Krankheit oder der sexuellen Identität ist ein Menschenrecht und unbedingte Voraussetzung für Wissenschaftsfreiheit, Bildungsgerechtigkeit und eine faire Arbeitsumgebung. Vielfalt bereichert wissenschaftliche und wissenschaftsunterstützende Arbeitsgruppen und die Studierendenschaft und wird deshalb begrüßt und gefördert. Um diesem Ziel näher zu kommen, setzt die Universität strategisch miteinander verbundenen Schwerpunkte: die Maximierung der Chancengleichheit für alle durch die Bekämpfung von Diskriminierung sowie die aktive Förderung der Diversität und einer Kultur der Inklusivität. Die Universität ist sowohl Arbeitgeberin als auch Bildungsinstitution, die Menschen für die Arbeitswelt vorbereitet.
Die Strategie der Universität Tübingen verfolgt einen strukturellen Arbeitsansatz. Es geht darum, Ausschlussmechanismen und Benachteiligungen zu erkennen, zu benennen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese abzubauen, sowie ihnen mit einer kultur- und strukturverändernden Politik entgegenzuwirken. Chancengleichheitsdefizite müssen – wo dies möglich ist – anhand regelmäßiger Datenanalysen aufgezeigt werden. Chancengleichheitsziele werden formuliert und in die Steuerungsinstrumente und Qualitätsmanagement-Prozesse integriert.
Im Leitbild der Universität sind drei Ziele formuliert:
Eine auf Diversität und Chancengleichheit basierende Hochschulkultur soll weiterentwickelt werden,
die noch bestehenden Benachteiligungen für Frauen und anderer von Diskriminierung bedrohter bzw. unterrepräsentierter Gruppen in Studium, Forschung und Lehre sollen abgebaut werden,
Arbeits- und Studienbedingungen, die es allen Studierenden, Beschäftigten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erlauben, sowohl ihrer Tätigkeit an der Universität nachzugehen als auch ihre Verantwortung in Familie und Gesellschaft damit zu vereinbaren, sollen geschaffen werden.
Um Synergien für die Erreichung dieser Ziele zu nutzen, werden die Themenbereiche Gender, Diversity und Care nicht getrennt bearbeitet. So werden Gemeinsamkeiten und auch mögliche Konfliktlinien identifiziert. Vor allem aber werden die Ziele intersektional verfolgt: Insbesondere das Geschlecht ist verwoben mit allen anderen Merkmalen der Vielfalt - diverse Faktoren summieren sich nicht, sondern lassen spezifische Formen von Mehrfachdiskriminierung oder Lebenswirklichkeit entstehen.
Der aktuelle Gleichstellungsplan
Chancengleichheit an der Universität Tübingen Gleichstellung - Familie - Diversität
Der Gleichstellungsplan der Universität Tübingen ist das grundlegende Dokument, in dem die Universität umfassend ihre Ziele, Strategien und Maßnahmen im Themenfeld Chancengleichheit / Equity beschreibt.
Als Teil der Struktur- und Entwicklungsplanung der Universität entspricht er den Richtlinien des Landeshochschulgesetzes für Gleichstellungspläne und hat eine Laufzeit von 2023 bis 2027.
Der Gleichstellungsplan erfüllt die Vorgaben der Europäischen Kommission für Gleichstellungspläne und ermöglicht es der Universität Tübingen und ihren Angehörigen damit, Anträge im Rahmenprogramm Horizon Europa zu stellen.
Der aktuelle Gleichstellungsplan (als Teil VII des Struktur- und Entwicklungsplans 2023 bis 2027 der Universität Tübingen) steht hier als Download zur Verfügung:
Für die Themenfelder Gender Equality und Care stehen Kurzfassungen aus dem Gleichstellungsplan zur Verfügung. Die Diversitätsstrategie der Universität baut den Diversitätsplan aus diesem Dokument zudem auf der Basis eines Beteiligungsprozesses aus, ein aktuelles Dokument wird Anfang 2025 hier zur Verfügung stehen.
Gleichstellung ist auch zentrales Thema der Exzellenzstrategie!
Erfahren Sie mehr zu den Kernmaßnahmen im Bereich Gleichstellung der Exzellenzstrategie an der Universität Tübingen.
Informieren Sie sich über Role Models im Format Science & Career Talks der Exzellenz-Strategie der Universität Tübingen
Audits und Charta der Vielfalt
Die Universität Tübingen durchläuft in regelmäßigen Abständen Auditierungen zu den Themen Diversität und Familie. Dabei handelt es sich zum einen um das Diversity Audit "Vielfalt gestalten" und zum anderen um das Zertifikat familiengerechte hochschule. Die Durchführung der Audits wird vom Team Equity koordiniert. Zudem hat die Universitt Tübingen die Charta der Vielfalt unterzeichnet.
Wir sind uns bewusst, dass der Weg zur Chancengerechtigkeit für alle mit Herausforderungen und Widerständen verbunden ist. Dennoch sind alle Universitätsangehörigen im Sinne eines Querschnittsauftrags eingeladen, diesen Weg konsequent zu beschreiten und sich für eine inklusivere Gesellschaft einzusetzen. Ihre Teilnahme und Ihr Engagement sind entscheidend, um positive Veränderungen zu bewirken und eine gerechtere Zukunft zu gestalten.