Troia ist eine archäologische Fundstelle südlich der Dardanellen im Westen der Türkei und der angebliche Schauplatz des Trojanischen Krieges, von dem in den Epen Homers erzählt wird. Von 1987-2012 fanden hier im Rahmen eines internationalen Projektes unter der Leitung der Universität Tübingen archäologische Ausgrabungen statt. Heinrich Schliemann (1822-1890) machte den Ort durch seine Grabungen aber schon im 19. Jahrhundert bekannt.
Troia ist eine sehr große Fundstelle mit einer langen Abfolge von vielen Schichten, die als "9 Städte" zusammengefasst werden. Es handelt sich um eine Reihe von befestigten Siedlungen aus der Bronzezeit (Troia I-VII), die unter den Ruinen der griechischen und römischen Stadt Ilion (Troia VIII-IX) liegen.
Einen Überblick über die Überreste aus mehr als 3000 Jahren Geschichte und fast 150 Jahren Ausgrabungen zu gewinnen, ist selbst für Fachleute manchmal schwierig, für Laien nahezu unmöglich. Ziel dieses Projekts war deshalb, einen zwar vereinfachten, aber doch den neuesten Stand der Grabungen zeigenden Plan von Troia mit einigen zusätzlichen Informationen als Online-Angebot zur Verfügung zu stellen. Interaktive Navigation, das An- und Abschalten einzelner Schichten und anderer Inhalte sowie die Anzeige von Zusatzinformationen per Mausklick sollte für Benutzer möglich sein.
Dieser Plan wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung im Sommersemester 2016 erstellt. Verwendet wurde die Open-Source-Software QGIS (www.qgis.org) mit der Erweiterung qgis2web und Leaflet (leafletjs.com).
Michael Albers, Marcel-Christian Hagner und Marcel Philipp als Studierende sowie Peter Jablonka (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters) und Dieta Frauke Svoboda (eScience-Center) als Lehrende waren an dem Projekt beteiligt.
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