Die Wikinger sind in der Popkultur allgegenwärtig. So werden die Meisten einen Wikinger erkennen – etwa an einem Hörnerhelm – oder auch ein Wikingerschiff identifizieren können: Die lang-schmale Form, die Schilde an der Reling, Ruder sowie Segel, oft rot-weiß gestreift, und der an der Vorderseite des Schiffes angebrachte Drachenkopf (am Steven) – das sind die typischen Merkmale. Mit diesen Bildern wird oft die Vorstellung von Entdeckern, Plünderern und Eroberern transportiert, die auf ihren Kriegsschiffen die Welt heimsuchten. Diese Darstellungsweise erzählt jedoch mehr über unsere Geschichtsbilder als über historische Realitäten. Aber woher stammen diese Klischees und wie authentisch sind sie? Darum geht es in dieser Ausstellung, die den Wikingermythos als Marke, als Sehnsuchtsort und als Identitätsstifter darstellt.
Zur Ausstellung: https://museum-ressourcenkulturen.de/ausstellung/
Weit entfernte Regionen werden seit Beginn der Menschheitsgeschichte durch Handel miteinander verbunden. Handel ist dabei selten nur einfacher Austausch materieller Güter (Rohstoffe, Nahrung, Werkzeug). Er beinhaltet gleichzeitig den Transfer von Wissen, Praktiken und Technologien (immaterieller Ressourcen). Archäologen, Geographen und Anthropologen können die Komplexität dieser Austauschbeziehungen anhand von Gegenständen nachvollziehen. Die folgenden Objekte aus Wirtschaft, Kultur und Ernährung zeigen welchen Einfluss Handel auf die Entwicklung von gesellschaftlichen Strukturen hat und wie die Mobilität von Gütern und Menschen durch die Zeit verfolgt werden kann.
Zur Ausstellung: https://museum-ressourcenkulturen.de/ausstellung/
Der bronzezeitliche Palast im syrischen Qaṭna symbolisiert sie ebenso wie die Reichskrone in der Wiener Schatzkammer oder ein Hügelgrab auf Gotland: Macht.
Machtverhältnisse strukturieren moderne und vormoderne Gesellschaften. Macht wird demonstriert – in Objekten und Gebäuden, Herrschaftsinsignien oder Waffen. Diese Machtsymbole haben bis heute als Überreste im Boden, als Erwähnungen in historischen Schriften oder in Bildwerken überdauert. Diese Objekte sind Quellen von unschätzbarem Wert, wenn man den Facettenreichtum von Macht und Machthabern in vergangenen Epochen verstehen möchte. Darum geht es dieser Ausstellung: Wie zeigte sich Macht in unterschiedlichen Zeiten und Räumen? Was waren ihre Symbole in Antike und Mittelalter in Westsyrien, Nordeuropa oder auf der Schwäbischen Alb?
Die Ausstellung ist im virtuellen Museum des SFB 1070 RessourcenKulturen zu sehen: https://museum-ressourcenkulturen.de
Ressourcen sind mehr als Erz und Energie, auch geistige Güter zählen dazu. Doch was bewirken sie, wie werden sie genutzt? Kann der „Segen“ von Ressourcen auch negative Folgen haben: Zu viel, zu einseitig, zu abhängig? Solche Fragen untersuchen über sechzig Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen im Sonderforschungsbereich 1070 RessourcenKulturen – in Europa, Asien und Afrika, in Vergangenheit und Gegenwart. Dabei gelten ihnen nicht nur Bodenschätze und Rohstoffe als Ressourcen, sondern auch Kompetenzen – technische, soziale oder auch religiöse. Ihre Methoden reichen von archäologischen Grabungen über Strontium-Isotopenanalysen bis zur ethnologischen Feldforschung. Entsprechend vielfältig sind auch die gezeigten Objekte: Bodenproben und Basareinkäufe, Grabbeigaben und Götterbilder, Feuersteine und Filmausschnitte. Innovativ und interdisziplinär werden unterschiedliche Kulturen von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart untersucht, um bisher unerkannte oder unbeachtete Zusammenhänge im Umgang mit Ressourcen und deren kulturelle Dynamiken zu erforschen.
Die Ausstellung findet statt im Museum der Universität Tübingen im Schloss Hohentübingen.