Uni-Tübingen

Faktencheck: Waren Wikinger Barbaren? - Dr. Sandra Teuber und Annika Condit vom SFB 1070 RessourcenKulturen beantworteten alle Fragen rund um die faszinierenden Nordmannen

Hatten Wikingerhelme eigentlich Hörner? Waren die Wikinger wirklich vor Kolumbus auf dem amerikanischen Kontinent? Und natürlich: Waren sie brutale Barbaren?

Diese und noch viel mehr Fragen beantworteten Dr. Sandra Teuber und Annika Condit letzten Freitag beim Tübinger Fenster für Forschung (TÜFFF) den vielen interessierten Kindern, Jugendlichen und auch erwachsenen Besuchern. Dabei hatten sie für alle Altersklassen etwas im Gepäck: einen essbaren Wikingerschatz, das Brettspiel Hnefatafl, eine Art wikingerzeitliches Schach, und viele Hintergrundinformationen zum Ausbreitungsgebiet der Wikinger, zur ehemaligen Handelsmetropole Haithabu und zu Schiffen, Helmen, Schwertern und Schmuck. Die beiden Mitarbeiterinnen des Sonderforschungsbereichs RessourcenKulturen räumten mit einigen Klischees auf: Es wurde noch nie ein Hornbewehrter Wikingerhelm gefunden, dieser wäre im Kampf auch recht unpraktisch gewesen und Wikinger betraten tatsächlich bereits um das Jahr 1000 n. Chr. als erste Europäer das heutige Kanada und damit den nordamerikanischen Kontinent. Es stimmt allerdings, dass Wikinger ab dem 8. Jahrhundert ganz Europa bis hin nach Konstantinopel und Kiew durch Raubzüge in Angst und Schrecken versetzten. Aber nicht nur: Sie entwickelten sich zunehmend zu Händlern und Siedlern, wurden etwa ab dem 11. Jahrhundert sesshaft und damit endete die Zeit der Wikinger.