Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Erziehungswissenschaft

25.01.2024

BMBF: „Frühe Bildung in einer digitalen Welt“ im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung

Frist: 30.04.2024 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizze)

Digitalisierung umfasst nahezu alle Lebens- und Bildungsbereiche. Dies gilt ebenso für den familiären Alltag von Kindern wie den in Kindertageseinrichtungen. Digitale Medien scheinen allgegenwärtig und werden auch durch immer jüngere Kinder genutzt. Da Bildungseinrichtungen Kindern die Grundfertigkeiten zur Teilhabe an der Lebens- und zukünftigen Arbeitswelt ermöglichen sollen, kommt bereits den elementarpädagogischen Einrichtungen die Aufgabe zu, Kinder auf eine digitale Welt vorzubereiten. Eine frühe digitale Medienbildung erscheint daher zunehmend relevant. Damit kann sowohl die Einbindung entsprechender Endgeräte gemeint sein als auch die Vermittlung informatorischen Wissens ohne digitale Medien (im Sinn einer „computer science un-plugged“). Kinder erhalten so bereits durch alltägliche Dinge oder konkrete Aktivitäten spielerisch Impulse für ein Verständnis der Grundlagen und Fragestellungen des Lebens in einer immer digitaler werdenden Welt.

Das übergeordnete bildungspolitische Ziel ist es, allen Kindern beste Bildungs- und Teilhabechancen zu ermöglichen. Neben der Vermittlung von Grundfertigkeiten im Umgang mit digitalen Medien umfasst dies unter anderem auch die Auseinandersetzung mit den Medienerlebnissen der Kinder oder das Angebot, digitale Medien als ergänzende Bildungsmedien zu nutzen. Anschließend an die bisherige Forschungsförderung des BMBF im Bereich der frühen Bildung sollen die weitere Qualitätsentwicklung des Elementarbereichs unterstützt sowie eine möglichst förderliche Entwicklungsumgebung und gute Startchancen für die Bildungsbiographien der Kinder ermöglicht werden.

Die Fördermaßnahme trägt hierzu bei, indem sie folgende Ziele verfolgt:

  • Zum einen soll das Wissen über Digitalisierung in der frühen Bildung erweitert und so grundlegende Forschung zu Gelingensbedingungen, Auswirkungen sowie Vor- und Nachteilen der Einbindung digitaler Medien in der frühen Bildung gefördert werden.
  • Zum anderen soll dieses Wissen für die pädagogische Praxis nutzbar gemacht und damit ein Beitrag zur Professionalisierung des pädagogischen Personals geleistet werden.

Insgesamt soll Wissen generiert werden, das – unter Berücksichtigung des Kindeswohls – auch für die Praxis aufbereitet werden soll. Pädagogisches Personal soll zu Fragen der frühen digitalen Medienbildung damit mehr Orientierung und Sicherheit in seiner täglichen Arbeit erhalten. Durch die Entwicklung und Implementation von handlungsleitenden und anwendbaren Konzepten einer frühen digitalen Medienbildung auf Ebene der einzelnen Fachkraft kann beispielsweise auch mehr Handlungssicherheit im Hinblick auf den Nutzen und die Einbindung digitaler Medien erzielt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen aber zum Beispiel auch in die Weiterentwicklung der Ausbildung des pädagogischen Personals oder in die Weiterentwicklung von Konzepten der Medienbildung etc. integriert werden können.

Zudem soll das Wissen dazu beitragen, den Rahmen, in dem die pädagogische Arbeit in Einrichtungen stattfindet, zu stärken (zum Beispiel die organisatorischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen).

Insgesamt soll so das pädagogische Handeln der Fachkräfte unterstützt und dadurch die frühe digitale Medienbildung der Kinder und damit ihre Teilhabe in einer digitalen Welt verbessert werden.

Die Maßnahmen, die in diesen Forschungsprojekten entwickelt werden, sollen theoretisch und empirisch fundiert und zugleich praxistauglich sein. Zu erarbeiten sind daher konkrete Transferkonzepte, die die Anwendbarkeit in der Praxis von Anfang an mitdenken. Hierfür soll die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Praxis und Administration in den Projekten gestärkt sowie die Anbahnung nachhaltiger Netzwerke im Rahmen der Fördermaßnahme unterstützt werden. Gewünscht sind gewinnbringende Formen der partnerschaftlichen Kooperation unterschiedlicher Akteure aus bildungsrelevanten Bereichen, die diese auf Augenhöhe ermöglichen. Projekte, die dem Untersuchungsgegenstand angemessen mit Praxispartnern (zum Beispiel Trägern, Fachschulen, Verbänden beziehungsweise weiteren relevanten Akteuren) kooperieren, werden bevorzugt.

Die Digitalisierung macht neue Kompetenzen nötig – sowohl auf Seiten des pädagogischen Personals als auch auf Seiten der Kinder.

Gerade bei Fragen der digitalen Bildung erscheint die Perspektive der Kinder von besonderer Bedeutung zu sein. Wo möglich, ist die Nutzung von partizipativen Forschungsansätze erwünscht.

Die Forschung zu den oben genannten Themen erfordert in der Regel eine interdisziplinäre Zugangsweise. Daher haben interdisziplinär angelegte Forschungsprojekte ausdrücklich Vorrang. Die Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlern ist in allen Projekten grundsätzlich wünschenswert. 

Mit der Abwicklung beauftragt:
DLR Projektträger
Bereich Bildung, Gender; Abteilung empirische Bildungsforschung
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn

Ansprechpersonen sind:
Frau Dr. Maja Eva Weegen
Maja.Weegenspam prevention@dlr.de 
0228/3821 1713

Herr Dr. Benedict Kaufmann
benedict.kaufmannspam prevention@dlr.de 
0228/3821 1788

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

Die Projektskizzen sind bis zum 30. April 2024 einzureichen.

Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/01/2024-01-17-Bekanntmachung-Bildungsforschung.html 

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