Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Geowissenschaften

08.04.2024

BMBF: Förderung von Projekten zum Thema „Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre“

Frist: 06.05.2024 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizze)

Deutschland hat sich gemäß § 3 Bundes-Klimaschutzgesetz bis zum Jahr 2045 zur Erreichung von Netto-Treibhausgasneutralität verpflichtet. Nach dem Jahr 2050 sollen negative Treibhausgasemissionen erreicht werden. Um diese Verpflichtung umzusetzen, müssen nach heutigem Kenntnisstand auch Verfahren zur aktiven Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre, auch als Carbon Dioxide Removal (CDR) oder als Negative Emissions Technologies (NET) bezeichnet, zum Einsatz kommen. Auch der 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) sieht den Einsatz von CDR, zumindest zum Ausgleich schwer abbaubarer Restemissionen, als unumgänglich an, wenn Netto-Null-CO2 oder -Treibhausgasemissionen erreicht werden sollen. Daher ist umfangreiche Forschung und Innovation zu CDR erforderlich, um die nötigen Voraussetzungen für die industrielle Entwicklung und Skalierung zu schaffen sowie einen breiten, verantwortungsvollen Einsatz zu ermöglichen.

Im Rahmen der durch das BMBF veröffentlichten

  • Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „Methoden zur Entnahme von atmosphärischem Kohlendioxid (Carbon Dioxide Removal)“, und
  • der Forschungsmission „Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung“ der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM),

wurden bereits erste wissenschaftliche Grundlagen, Befunde und Abschätzungen zur Machbarkeit sowie den möglichen Potenzialen und Risiken einzelner landbasierter und mariner CDR-Methoden und zur CDR-Thematik insgesamt erarbeitet.

Um eine solide Wissensgrundlage für forschungs-, innovations- und klimapolitische Entscheidungen zu schaffen und die weitere Entwicklung und Implementierung von CDR-Methoden voranzutreiben, besteht darüber hinausgehender Forschungsbedarf, der nicht durch die oben genannten bisherigen Fördermaßnahmen gedeckt werden konnte.

Im Einzelnen werden folgende Förderziele verfolgt:

  • Wesentliche Wissenslücken zu bekannten CDR-Methoden sind zu identifizieren und zu schließen und damit das Spektrum an Lösungen für CDR zu verbreitern.
  • Neuere, noch weitgehend experimentelle oder modellhafte CDR-Methoden oder gänzlich neue Ansätze oder grundlegende Innovationen für bereits bekannte Methoden sind zu entwickeln.
  • Hürden auf dem Weg zur Anwendung und Skalierung entsprechender Verfahren und dem Aufbau damit verbundener Infrastrukturen sind zu identifizieren und Handlungsempfehlungen zum Abbau zu entwickeln.
  • Regulatorische, ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für eine klimawirksame Realisierung der nötigen CDR-Beiträge und entsprechender (klima-)politischer Entscheidungen sind zu untersuchen und ent¬sprechende Empfehlungen zu entwickeln.
  • Neben den Wissensgrundlagen zu einzelnen CDR-Methoden ist auch die übergreifende Bewertungskompetenz zu CDR insgesamt in Bezug auf Potenziale, Umsetzbarkeit, Erfolgsfaktoren und Risiken sowie Wechselwirkungen mit anderen Nachhaltigkeitszielen und komplexen Wirkungszusammenhängen in Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu erhöhen und zu stärken.

Diese Förderrichtlinie umfasst dazu drei Schwerpunktbereiche:

  • „Grundlagenorientierte CDR-Forschung zu einzelnen landbasierten CDR-Methoden“ 
  • „Begleit- und Syntheseforschung, Transfer“
  • „Querschnittsforschung“ 

Eine interdisziplinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit oder auch die Kooperation zwischen Partnern aus Forschung und der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen der geförderten Projekte wird ausdrücklich begrüßt, sofern sie im Hinblick auf die jeweiligen Projektziele und zu erledigenden Aufgaben förderlich erscheint.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens zum 6. Mai 2024 Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen.

Mit der Abwicklung beauftragt: 
DLR Projektträger
Umwelt und Nachhaltigkeit, Abteilung Klima, Politik, Internationales
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn 

Ansprechpersonen für fachliche Fragen sind: 
Herr Dr. Rolf von Kuhlmann
Telefon: +49 228 3821-1491
E-Mail: Rolf.vonKuhlmannspam prevention@DLR.de 

Frau Anika Lindener
Telefon: +49 228 3821-2304
E-Mail: anika.lindenerspam prevention@dlr.de 

Herr Michael Wiedemann
Telefon: +49 228 3821-2331
E-Mail: michael.wiedemannspam prevention@dlr.de

Ansprechpartnerin für administrative Fragen ist: 
Frau Carmen Dittebrandt
Telefon: +49 228 3821-1526
E-Mail: carmen.dittebrandtspam prevention@dlr.de 

Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/02/2024-02-26-Bekanntmachung-CO2.html 

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