Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2013: Termine und Veranstaltungen

Neue Reihe „Klüger wirtschaften“ am Weltethos-Institut an der Universität Tübingen

Nicht nur den eigenen Nutzen im Blick, sondern auch die Allgemeinheit

Dass es in der Wirtschaft bisweilen unsittlich, wenig nachhaltig und kaum gerecht zugeht, finden viele Menschen schon seit längerem. Das zeigt auch das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung: Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich demnach eine neue Wirtschaftsordnung und ein Wirtschaftssystem, das nicht durch Schulden finanziert wird oder auf Kosten der Umwelt geht und das den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft stärker berücksichtigt. Doch wie soll das gehen, in einer komplexen, globalisierten Welt?

Die Lösung aktueller wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Fragen, sagt Professor Dr. Claus Dierksmeier, Direktor des Weltethos-Instituts an der Universität Tübingen, beinhaltet immer auch die Frage nach klugen Alternativen. Dabei hat, wer klug handelt, nicht nur den eigenen Nutzen im Blick, sondern richtet seinen Blick auch auf die Allgemeinheit. Klüger wirtschaften heißt daher, so der Philosoph Dierksmeier, beim Wirtschaften auf das Wesen des Menschen, auf sein Wohl und Wehe zu achten.

Die Frage nach klugen Alternativen des Wirtschaftens mit Blick auf das Wesen des Menschen, stellt sich das Weltethos-Institut regelmäßig auch in der Veranstaltungsreihe „Klüger wirtschaften“, gemeinsam mit den Gästen des „kritischen Quartetts“ und in Kooperation mit dem Tübinger Wissenschaftslektor Dr. Bernd Villhauer.

Innovative Bücher und Konzepte zu wirtschaftsethischen Themen, die eine breite Öffentlichkeit bewegen, stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe, die in der Regel einmal im Semester stattfindet. In der Auftaktveranstaltung im Oktober vergangenen Jahres mit Christian Felber und dem Philosophen und Ökonom Professor Dr. Birger Priddat wurde über das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie diskutiert. Christian Felber, Autor und Initiator der „Demokratischen Bank“, stellt bei diesem Konzept kooperative Formen des Wirtschaftens in den Mittelpunkt, setzt auf menschliche Stärken und mehrheitsfähige Werte und misst sie in der Gemeinwohl-Bilanz. Im Januar wurde in der Reihe „Klüger wirtschaften“ mit Professor Dr. Max Otte, einer von wenigen, die bereits 2006 vor einer Finanzkrise gewarnt haben, und dem Tübinger Ökonomen Professor Dr. Joachim Starbatty die Frage nach der Zukunft des Finanzkapitalismus diskutiert.

Die nächste Veranstaltung der Reihe „Klüger wirtschaften“ ist am 28. Juni 2013, mit von der Partie ist dann die Linken-Politikerin und Buchautorin Sahra Wagenknecht.

Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe „Klüger wirtschaften“ und zum Weltethos-Institut an der Universität Tübingen: www.weltethos-institut.org

Bericht zur zweiten Veranstaltung mit Max Otte und Joachim Starbatty:

www.weltethos-institut.org/index.php?id=81&tx_ttnews%5Btt_news%5D=19

Beata Beier