Thema: Kosmogene Radionuklidanalyse von Sedimenten in den Anden (Geologie, Betreuer Prof. Todd Ehlers)
Jessica Starke untersucht die Erosion und das Alter von Sedimenten und Gesteinen im Gebiet des südamerikanischen Bogens, d.h. im südlichen Peru und im nördlichen Chile. Schwerpunkt ihrer Feldforschung ist die Atacamawüste in den Anden. Dort hat sie in mehreren Kampagnen Proben gesammelt und misst anschließend diese am Beschleunigungs-Massenspektrometer (AMS) an der Universität Köln. Mit geophysikalischen und geochemischen Methoden extrahiert Jessica Starke dazu aus den gesammelten Proben einzelne radioaktive Elemente, wie Beryllium oder Aluminium.
Im Gebiet des südamerikanischen Bogens ist die ozeanische Nazca-Platte durch den Zusammenstoß mit der kontinentalen Südamerikanischen Platte unter den südamerikanischen Kontinent verschoben worden, sie ist unter dem Festland "abgetaucht". Dabei hatte die Nazca-Platte eine gewisse Geometrie. Durch den Zusammenprall hat sich die südamerikanische terrestrische Platte in derselben Geometrie vermutlich aufgebäumt, wodurch letztendlich der Gebirgszug der Anden entstand. Aufgrund dieser Konstellation gibt es in diesem Gebiet immer wieder tiefe Erdbeben.
Die These, die Jessica Starke nachweisen möchte lautet: die Geometrie der abtauchenden Nazca-Platte lässt sich an der Oberfläche nachvollziehen, und dort, wo die Geometrie am höchsten ist (höchste Erhebung der Anden), gibt es die größte Erosionsrate. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung könnten zu einer besseren Erdbebenprognose in der Zukunft beitragen. Jessica Starkes Arbeit ist Teil des Großprojekts EXTREME