Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2019: Forschung

Zwei ERC Consolidator Grants für Tübinger Forschende

Die Biochemikerin Ana Jesus García-Saéz und der Biologe Eric Kemen erhalten jeweils zwei Millionen Euro für die Konsolidierung ihrer Forschungsgruppe.

Die Biochemikerin Ana Jesus García-Saéz und der Biologe Eric Kemen haben jeweils einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben.

Ihre Projekte zur Erforschung des programmierten Zelltods sowie zur Entwicklung von Pflanzenschutzmethoden auf Basis des Mikrobioms werden in den kommenden fünf Jahren mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Mit dem Consolidator Grant unterstützt der ERC Wissenschaftler mit mehrjähriger Forschungserfahrung bei der Weiterentwicklung ihrer Forschungsteams. Die Kreativität junger, vielversprechender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler soll gefördert und neue Ideen in die Forschungsfelder getragen werden.

Professorin Ana Jesus García-Sáez vom Interfakultären Institut für Biochemie (IFIB) erforscht im Projekt “Apoptotic foci: composition, structure and dynamics” (APOSITE) den programmierten Zelltod, auch Apoptose genannt. Sie dient dem Organismus dazu, geschädigte oder überalterte Zellen geregelt abzubauen. Das ist ein aktiver Vorgang, der für die Entwicklung eines Lebewesens, seine Immunfunktionen und die Aufrechterhaltung der Funktionen des Gewebes entscheidend ist. Bei Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs oder neurodegenerativen Krankheiten sind die Abläufe der Apoptose häufig gestört.

Professor Eric Kemen leitet eine Forschungsgruppe, die am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) und am Interfakultären Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin (IMIT) angesiedelt ist. Sein Projekt „Knowledge based design of complex synthetic microbial communities for plant protection“ (DeCoCt) erforscht Methoden für den Pflanzenschutz, die auf gezielter Kombination komplexer mikrobieller Gemeinschaften beruhen.


Neues Graduiertenkolleg 2381 erforscht Ansätze für cGMP-basierte Medikamente

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet ein weiteres Graduiertenkolleg an der Universität Tübingen ein: Das GRK 2381 „cGMP: Vom Krankenbett an die Laborbank“ bildet ab 1. Juli 2019 insgesamt 18 Promovierende aus der Biochemie, Pharmazie, Biophysik, Neurowissenschaft und Medizin aus. Es wird für zunächst viereinhalb Jahre mit 4,3 Millionen Euro gefördert. Sprecher ist Professor Robert Feil vom Interfakultären Institut für Biochemie (IFIB).


Gastwissenschaftler für Universität Tübingen: Max-Planck-Humboldt-Medaille für Mathematiker Sam Payne

Der Mathematiker Sam Payne, Professor an der University of Texas in Austin, hat für seine Leistungen auf dem Feld der tropischen Geometrie die Max-Planck-Humboldt-Medaille verliehen bekommen. Er war dafür von der Universität Tübingen vorgeschlagen worden und wird 2019 als Gastwissenschaftler in Tübingen forschen und lehren.

Mit dem Preisgeld der mit 60.000 Euro dotierten Max-Planck-Humboldt-Medaille plant er für 2019 einen längeren Forschungsaufenthalt an der Universität Tübingen. Die Tübinger Mathematik bietet Payne ein attraktives Forschungsumfeld: zum einen aufgrund ihrer Stärken in Algebra, Geometrie und mathematischer Physik, zum anderen wegen der Möglichkeit der Zusammenarbeit mit der Tübinger Mathematikerin Hannah Markwig, einer ausgewiesenen Expertin der tropischen Geometrie.


Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie

Den Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie erhält in diesem Jahr Dr. Andrew C. Sorensen von der Universität Leiden in den Niederlanden. Der aus den USA stammende Archäologe wird für seine Dissertation „Beyond Prometheus: Pursuing the origins of fire production among early humans” ausgezeichnet. Darin beschäftigte er sich mit der Frage nach der Feuerherstellung in Europa schon vor der Ankunft anatomisch moderner Menschen um 40.000 Jahre vor heute.

Der mit 5000 Euro dotierte Förderpreis für Urgeschichte und Quartärökologie ist von der Mineralwassermarke EiszeitQuell gestiftet und wurde in diesem Jahr zum 21. Mal verliehen.

Pressemitteilung zur Preisverleihung


Botschafter für die Universität Tübingen in China

Der Kant-Forscher und Philosoph Dr. Dahan Fan wird Botschafter für die Universität Tübingen (University of Tübingen Ambassador) in China. Fan promovierte an der Universität Tübingen in Philosophie und wurde für seine Dissertation 2017 mit dem Dr. Leopold Lucas-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausgezeichnet. Er lehrt aktuell an der Tsinghua Universität in Peking über die Praktische Philosophie und Ästhetik von Kant. 

Fan’s Mission als Botschafter der Universität Tübingen ist insbesondere chinesische Studierende für einen Aufenthalt in Tübingen vorzubereiten und sie zu unterstützen. Seine erste Handlung als Botschafter ist es, in diesem Sommer chinesische Studierende von der Tsinghua Universität an die Universität Tübingen zu begleiten.

Mit dem Botschafter-Titel werden Alumni und Alumnae der Universität Tübingen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für ihre Alma Mater im Ausland engagieren. Das Botschafter-Netzwerk ist Teil der internationalen Alumni-Arbeit an der Universität Tübingen und Teil der universitären Internationalisierungsstrategie. Es wird unterstützt durch die Initiative „Research in Germany“, und gefördert von der Alexander von Humboldt-Stiftung im Programm „Forscher-Alumni-Strategien“.