Institute of Education
Nora Tempel: Ambulanter sozialpsychiatrischer Bereich der Eingliederungshilfe


Wieso hast du dich für den Masterstudiengang entschieden und inwiefern ist eine Kombination mit Erwerbsarbeit möglich?
Nach meinem Bachelorabschluss in Sozialer Arbeit an einer Hochschule und anschließend eineinhalb Jahren Berufstätigkeit hatte ich mich dazu entschieden, den Masterstudiengang ‚Forschung und Entwicklung in der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik‘ am IfE zu beginnen. Ausschlaggebend dafür war der Wunsch, mich fundierter mit sozialpädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Diskursen auseinanderzusetzen und mein Wissen dahingehend zu erweitern. Klar war, dass ich meine Stelle als Sozialarbeiterin behalten und das Masterstudium mit der Anstellung in Teilzeit kombinieren möchte. Aufgrund dessen habe ich das Masterstudium nicht in Regelstudienzeit absolviert, sondern insgesamt sechs Semester lang studiert. Für mich hat die längere Studienzeit den Workload entzerrt und dadurch die Möglichkeit eröffnet, mich ohne Zeitdruck mit den Inhalten zu beschäftigen. Seitens des Instituts und der Abteilung Sozialpädagogik ist eine Verlängerung der Regelstudienzeit kein Problem.  

Wieso würdest du den Masterstudiengang weiterempfehlen?
Meines Erachtens bietet das Studium eine gute Theorie-Praxis-Verzahnung (bspw. durch Seminare zu systemischer Beratung), die für viele Bereiche der Sozialen Arbeit sehr hilfreich ist. Der klare Fokus auf Forschung und Entwicklung im Kontext der Sozialwissenschaften eröffnet darüber hinaus die Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte, beispielsweise im Rahmen der Masterarbeit, durchzuführen. Diese stellen schlussendlich auch eine super Vorbereitung auf eine mögliche eigene Promotion oder Mitarbeit in Forschungsprojekten dar. Der recht groß angelegte Wahlbereich bietet darüber hinaus die Möglichkeit, im Kontext der Erziehungswissenschaft sowie in Bezugsdisziplinen Seminare zu belegen und eigene inhaltliche Interessen zu vertiefen.

Wovon hast du in dem Masterstudium besonders profitiert?
Meine Interessen im Kontext der Erziehungswissenschaft und Sozialer Arbeit liegen auf der Betrachtung und Erforschung sozialer Ungleichheiten insbesondere unter einer intersektionalen Perspektive, Geschlechtergerechtigkeit und Schwangerschaftsabbrüchen. So habe ich meine Masterarbeit zum Thema Intersektionen von Geschlecht und Klasse im Kontext von Schwangerschaftsabbrüchen verfasst. Erfreulicherweise ließ sich in diesem Rahmen eine Zusammenarbeit mit Frederika Schulte, Promotionsstudentin des DFG-Graduiertenkollegs „Doing Transitions“, durchführen. Da wir ähnlichen inhaltlichen Schwerpunkten in der Forschung nachgehen, durfte ich von ihr erhobenes Datenmaterial in Form eines biographisch-narrativen Interviews für meine Masterarbeit verwenden. Von dem Austausch habe ich sehr profitiert, da die Inhalte diskutiert werden konnten und ich immer wieder neue Impulse für meine Masterarbeit erhalten habe.

Wieso würdest du den Masterstudiengang weiterempfehlen?
Der Master hat mich in der fachlichen Haltung bestärkt, dass praktische Soziale Arbeit im Kern immer auf sozialwissenschaftlichen Theorien basiert und es das eine nicht ohne das andere geben kann, um professionell und theoretisch fundiert arbeiten zu können. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Themen sozialer Ungleichheit spielt für mich in der Praxis Sozialer Arbeit eine wichtige Rolle, um den hohen politischen Gehalt Sozialer Arbeit auch nach außen tragen zu können und dafür einzustehen, dass Soziale Arbeit eine größere Anerkennung erfährt.