Institute of Historical and Cultural Anthropology

LUI-Newsletter 80 - November 2020

Die Pandemie hat (nicht nur) das Institut weiter im Griff. Das Semester startete mit zweiwöchiger Verspätung in verwaisten Fluren. Alles Aufregende, Spannende und Lehrreiche findet virtuell statt. Daraus entwickeln sich neue Herausforderungen und neue Möglichkeiten. So ist es zum Beispiel allen Bezieher*innen des Newsletters momentan ohne weiteres möglich, von zu Hause aus an den Vorträgen des Institutskolloquiums teilzunehmen. Anmeldung genügt.
Was sich sonst noch am LUI tut, wie und was produziert und präsentiert wird, wer wie gerade am Institut unterwegs ist – und wer nicht mehr – darüber berichtet der aktuelle Newsletter: Viel Spaß bei der Lektüre!

Zum aktuellen TVV-Newsletter geht's hier entlang

 

I. PERSONALIA

Eigentlich hätten wir mit Reinhard Johler im Mai beziehungsweise im November seinen 60. Geburtstag mit einem großen Festakt feiern wollen. Coronabedingt ist daraus leider nichts geworden. Um Reinhard Johler aber wenigstens einmal kurz und virtuell zu feiern, haben wir uns entschlossen, die beim Festakt geplanten Beiträge aufzuzeichnen und als Video auf unserer LUI-Website online zu stellen. Es gibt Grußworte von Monique Scheer, Mathias Beer und Josef Schmid sowie eine Laudatio von Bernhard Tschofen. Anschließend stellen Jan Hinrichsen und Raphael Reichel die Festschrift Diversities – Theories & Practices vor, die sie zusammen mit Jan Lange zu Ehren von Reinhard Johler bei der TVV herausgegeben haben. Reinschauen lohnt sich: in das Video 60 Jahre Reinhard Johler und in die Festschrift!

Diese Nachricht ist für das LUI gut und schlecht zugleich. Zuerst die schlechte: Monique Scheer (seit Oktober 2011 bis März 2014 als Juniorprofessorin für Wissensforschung, dann seit April 2014 bis September 2020 als W3-Professorin und seit 2016 nebenamtliche Prorektorin für Internationales tätig) verlässt vorübergehend das Ludwig-Uhland-Institut. Sie wird – das ist schon Teil der guten Nachricht – von 2020-2028 hauptamtliche Prorektorin an der Eberhard Karls Universität Tübingen für Internationales und Diversität. Sie hat zwar am LUI in dieser Zeit keine Lehrtätigkeit mehr, wird aber weiter Doktorand*innen betreuen und auch sonst – so sind wir uns sicher – den Kontakt zum LUI halten. Und natürlich sind wir vom LUI auch mächtig stolz auf unsere Prorektorin Monique Scheer.

Die Vertretung von Monique Scheers Professur übernimmt im ersten akademischen Jahr ihrer Amtszeit PD Dr. Jens Wietschorke. Das LUI schätzt sich glücklich, dass diese Vertretung möglich war, denn sie kommt durch eine doppelte Beurlaubung zustande. Eigentlich hat Jens Wietschorke eine Stelle als Akademischer Rat an der LMU München. Dort ist er jedoch momentan beurlaubt, weil er sich erfolgreich um ein Heisenberg-Forschungsstipendium der DFG beworben hatte und mit diesem an die Universität Wien ging. Wir freuen uns sehr, dass er diese Zeit nun auch zugunsten der Lehre am LUI unterbrochen hat, denn er bringt spannende Themen ein und übernimmt im Sommersemester die Vorlesung zur Kulturgeschichte des Alltags, einem Feld, auf dem er besonders spezialisiert ist. Willkommen, Jens Wietschorke!

II. INSTITUTSNEWS

Was ist EKW und warum soll ich das studieren? - Diese Fragen beantwortet die POP-UP-Ausstellung "Wissenschaft auf dem Teppich – Empirische Kulturwissenschaft studieren", die Helen Ahner und Lukas Fehr momentan umsetzen. Ihr Ausstellungsentwurf gewann den Nachwuchswettbewerb der Hochschulrektorenkonferenz "Kleine Fächer: Sichtbar innovativ!" und wird nun als eines von bundesweit 19 Siegerprojekten gefördert. Die mobile und interaktive Ausstellung erklärt EKW auf einfache, anregende Art und Weise, lädt ein zum Nachdenken über Kultur - und zum EKW-Studium.
Herzlichen Glückwunsch den beiden Erfinder*innen dieser wunderbaren Idee! Hoffen wir, dass wir sie bald tatsächlich zum Einsatz bringen können. In der Zwischenzeit können Sie schon einmal nähere Informationen dazu erhalten.

„In giro per l’Italia“ – Eine virtuelle Reise durch die Kulturanthropologie Italiens: Wie sich die EKW in Tübingen gestaltet – damit beschäftigen Studierende sich fast täglich in den Seminaren und Vorlesungen. Doch wie wird Kulturwissenschaft an Universitäten in anderen Ländern gelehrt? Um dieser Frage nachzugehen, erprobte das Seminar unter der Leitung von Reinhard Johler und der in Viterbo lehrenden Kulturanthropologin Fabiana Dimpflmeier im letzten Sommersemester einen Blick über das LUI hinaus. In Gesprächen mit italienischen Professorinnen und Professoren erkundeten sie die vielfältige Landschaft der Kulturanthropologie Italiens. Die Ergebnisse werden nun in einer kleinen „virtuellen Ausstellung“ präsentiert: „In giro per l‘Italia – Eine virtuelle Reise durch die Kulturanthropologie Italiens“ – Buon divertimento und Anschauen lohnt sich!

Bookshop for Christmas dieses Jahr als Adventskalender: Eine pandemiekonforme digitale Variante unseres bewährten Bücher-Abends gibt es dieses Jahr als Adventskalender. Über die Facebook-Seiten des LUI https://www.facebook.com/lui.tuebingen und der TVV https://www.facebook.com/tvv.tuebingen öffnet sich jeden Tag ein neues Türchen, hinter dem sich die Präsentation einer neuen Veröffentlichung aus dem Umfeld des LUI versteckt. Lassen Sie sich überraschen!
Den gesamten Adventskalender gibt es auf der Seite des Forum Alltagskultur Baden-Württemberg https://www.alltagskultur.info/bookshop-for-christmas-2020-adventskalender/ zum immer wieder anschauen.

Der Lindenhof! Weil es ein Theater ist … 12 Einblicke in ein Alltagsspektakel: Das Theater Lindenhof in Melchingen feiert im Jahr 2021 sein 40. Jubiläum. Seit der Gründung 1981 finden an dem besonderen Spielort auf der Schwäbischen Alb täglich theaterhafte Aushandlungen von Alltäglichem statt. Zum Jubiläum kooperiert das Theater mit dem Studienprojekt im EKW-Masterstudiengang, um sich als „Heimattheater für die Welt oder/und Welttheater für die Heimat“ genauer unter die Lupe nehmen zu lassen. Die 12 Masterand*innen bearbeiten in drei Semestern unter der Leitung von Gesa Ingendahl unterschiedliche Forschungsfragen zu dieser besonderen Kulturinstitution im ländlichen Raum.
Die Ergebnisse werden in einem Sammelband in der TVV veröffentlicht. Am 18. Februar 2021 wird zum finalen Höhepunkt eine Ausstellung eröffnet, an der die Studierenden im aktuellen Semester arbeiten. Ob analog oder digital – die Studierenden basteln an verschiedenen spannenden Optionen. Eines ist aber sicher: gefeiert wird auf jeden Fall! Für Einblicke vorab nutzen Sie die Instagram-Seite des Projekts unter @ekwerkstatt. Und merken Sie sich den Termin vor!!

Studierende des LUI beteiligen sich an der Ausstellungsvorbereitung „Queer durch Tübingen“ (Eröffnung am 23. April 2021 im Stadtmuseum Tübingen). Dazu erarbeiten sie Texte und sammeln Objekte und Bildmaterial. Sichtbar werden so die Geschichte(n) von Diskriminierung, Emanzipation und Aktion von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Trans- und Intersexuellen und Queers in der Stadtgesellschaft an konkreten Tübinger Orten.

Ob analog oder digital: Das Vortragsangebot des LUI wird in treuer Gewohnheit im Wintersemester von Instituts- und Berufsfeldkolloquium reich bestückt. Auch die AG Jüdische Studien wird im Februar 2021 einen aktuellen Vortrag digital anbieten. Sein Titel lautet: „Antideutsche und Erinnerungskultur.“

Das Instituts-Kolloquium „Krise – Katastrophe – Bedrohte Ordnungen“ ist ebenfalls aktueller, als ihm selbst lieb ist: Die Corona-Krise ist neben allen gravierenden Veränderungen im Alltag von Anfang an von verschiedenen kulturwissenschaftlichen Deutungen begleitet worden. Zwar sind diese – was auffallend ist – nicht an die Deutungshoheit der Virologen herangekommen, aber bedeutungslos waren und sind sie trotzdem nicht. Was aber beinhalten die gängigen geistes- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven auf Krisen und Katastrophen? Was machen diese mit uns? Was ist „alt“ und was ist „neu“ an COVID-19? Im Institutskolloquium werden darauf kulturwissenschaftliche Antworten gegeben, die immer wieder auf den Tübinger SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ zurückgreifen. Denn in diesem wird nicht nur intensiv erforscht was passiert, wenn „Gesellschaften unter Stress“ geraten, sondern in den EKW-Projekten auch ausbuchstabiert, wie ein kulturwissenschaftlicher Zugriff auf Krisen und Katastrophen – somit aber auch auf die aktuelle Pandemie – funktioniert.
Zur Vorbereitung auf das Institutskolloquium wird ein Blick in die virtuelle Ausstellung Bedrohte Ordnungen empfohlen.
Die Teilnahme ist virtuell möglich. Bitte melden Sie sich dazu bei Bianca Hepp an: bianca-raffaela.heppspam prevention@uni-tuebingen.de

Hochschultagung 2020 wird verschoben Die für den September geplante dgv-Hochschultagung in Tübingen wird nun im März 2021 stattfinden. Unter der Überschrift «EKWKAEEVKDGVMMXX – Welche Gegenwart welche Zukunft?» lädt das LUI vom 25.-27. März 2021 zu einer gemeinsamen Tagung ein. Auch die BA/MA-Tagung, die für den Mai geplant war, wird hier als eigenes Format während der Tagung eingebunden sein. Nähere Informationen dazu finden Sie beizeiten auf unserer Homepage.

III. PUBLIKATIONEN / HERAUSGEBERSCHAFTEN AUS DEM LUI

Mirjam Nast und Hubert Klausmann: Jetz isch halt alles anderscht, net? Kultureller Wandel im Ländlichen Raum. – Historische Interviewaufnahmen aus Baden-Württemberg; 1, 2020. 19,90 €
zum Verlag

ACHTUNG WEIHNACHTSGESCHENK! DAS HÖRBUCH KANN DIREKT ÜBER DIE TVV BESTELLT WERDEN: infospam prevention@tvv-verlag.de oder bei Gabriele Kroboth unter 07071/2972374

Ein neu erschienenes Hörbuch schildert anhand von Tonaufnahmen aus den 1950er und -60er Jahren den kulturellen Wandel im ländlichen Raum in Baden-Württemberg. Die Interviews aus der Arbeitsstelle Sprache in Südwestdeutschland/Arno-Ruoff-Archiv geben einen Einblick in wichtige Bereiche des Alltagslebens und beschreiben die einschneidenden Veränderungen, die sich hier vollzogen haben. Anhand der Themen „Leben und Arbeit“, „Gesundheit und Krankheit“ sowie „Freizeit und Infrastruktur“ kann mitverfolgt werden, wie sich die Lebenswelten der Menschen im ländlichen Raum im Laufe des 20. Jahrhunderts veränderten. Die im Dialekt gesprochenen Erzählungen kreisen dabei um vielfältige Themen: die Einführung von Maschinen auf dem Hof, den Umgang mit Krankheiten – von Besuchen beim Wunderheiler bis zur modernen Schulmedizin – oder die neuen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, die sich immer mehr aus dem eigenen Dorf herausverlagerte. Ergänzt werden sie durch Hintergrundinformationen zur Kultur- und Sachgeschichte sowie durch neueres Tonmaterial, das den beschriebenen Wandel bis in die Gegenwart weiterverfolgt.

Hubert Klausmann: Kleiner Sprachatlas von Baden-Württemberg. 192 S. mit 84 farb. Karten und Abb., fester Einband. ISBN 978-3-95505-210-2. 19,90 €
zum Verlag

NOCH EIN SCHÖNES GESCHENK …

Mit welchen Worten begrüßt man sich in Baden-Württemberg? Wie benennt man hier die Regenrinne am Dach, wie heißt das Weihnachtsgebäck und wie sagt man zu den Sommersprossen? Wer sich über die sprachliche Vielfalt im deutschen Südwesten informieren möchte, kann mit dem „Kleinen Sprachatlas von Baden-Württemberg“ ein Werk zu Hilfe nehmen, das erstmalig die regionale Vielfalt im schwäbisch-alemannischen und fränkischen Sprachraum auf 80 farbigen Karten und Abbildungen darlegt. Alle Karten werden in einer allgemein verständlichen Sprache interpretiert und durch zahlreiche Wörter aus dem jeweils gleichen Themenbereich ergänzt.

IV. LUI- und TVV-TERMINKALENDER

Mittwoch, 25. November, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Katharina Kiebler M.A.: Projektentwicklung Wilhelmsburg, Ulm
Ort: digital, über Zoom

Donnerstag, 26. November, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Ewald Frie (Tübingen): Bedrohte Ordnung 2020? Notizen eines gegenwärtigen Historikers
Ort: digital, über Zoom

Dienstag, 01. Dezember, 19.00 Uhr
Online-Lesung in Kooperation mit dem d.a.i. Tübingen: Monique Scheer liest aus ihrem Buch „Der Unterschied, den Weihnachten macht“
Ort: digital, über Zoom: http://www.dai-tuebingen.de/node/2140

Mittwoch, 2. Dezember, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums –  Nico Schäffauer B.A.: Freier Journalist TV / Hörfunk / Print, Tübingen
Ort: digital, über Zoom

Donnerstag, 03. Dezember, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Markus Speidel (Waldenbuch / Stuttgart): Permanente Reaktionsfreude. Erfindet sich das Museum in der Corona-Krise neu?
Ort: digital, über Zoom

Mittwoch, 09. Dezember, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Christina Volmer, M.A.: Museumsleitung Stadtmuseum Gerlingen / Museum der Deutschen aus Ungarn, Gerlingen
Ort: digital, über Zoom

Donnerstag, 10. Dezember, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Jan Hinrichsen (Innsbruck): Die Genealogie einer Katastrophe. Zur symmetrischen Anthropologie der Unsicherheit
Ort: digital, über Zoom

Mittwoch, 16. Dezember, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Alexandra Dick, M.A.: Nachwuchsforschergruppe „Dschihadismus im Internet“
Ort: digital, über Zoom

Mittwoch, 13. Januar 2021, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Iris Mann, M.A.: Bürgermeisterin für die Fachbereiche Kultur, Bildung und Soziales, Ulm
Ort: digital, über Zoom oder Präsenz Neue Aula HS 01 (wird noch bekannt gegeben)

Donnerstag, 14. Januar 2021, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Manuel Dieterich / Boris Nieswand (Tübingen): Warten auf das Ende.  Bedrohung und Ordnung ethnografischer Forschung in Zeiten der Suspension
Ort: digital, über Zoom

Mittwoch, 27. Januar 2021, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Pia Lange, M.A.: HR Marketing, Employer Branding & Diversity (CDM), MAHLE International GmbH, Stuttgart
Ort: digital, über Zoom oder Präsenz Neue Aula HS 01 (wird noch bekannt gegeben)

Donnerstag, 28. Januar 2020, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Manuela Bojadžijev (Berlin): Rassismus und Migration. Beobachtungen und Überlegungen zur Konjunktur seit 2015
Ort: digital, über Zoom

Mittwoch, 03. Februar 2021, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Lukas Y. Bosch, M.A. – Berater für Innovation und Transformation, Offenbach
Ort: digital, über Zoom oder Präsenz Neue Aula HS 01 (wird noch bekannt gegeben)

Donnerstag, 04. Februar 2021, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums – Konrad Kuhn (Innsbruck): Konjunkturen von Unsicherheiten und eine Rückholaktion. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Risiko
Ort: digital, über Zoom

Mittwoch, 10. Februar 2021, 18.30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Berufsfeldkolloquiums – Maria Blenich, M.A. – Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Projekt „Worldlab“, Stiftung Weltethos, Tübingen
Ort: digital, über Zoom oder Präsenz Neue Aula HS 01 (wird noch bekannt gegeben)

Dienstag, 16. Februar 2021, 19.00 Uhr
Vortrag im Rahmen der AG Jüdische Studien – Ella Detscher, B.A. (Tübingen): Antideutsche und Erinnerungskultur.
Ort: digital - Anmeldung bei Martin Ulmer Ulmer-Martinspam prevention@t-online.de

Donnerstag 18. Februar 2021, ca. 18.00 Uhr
Vernissage des Studienprojekts zum 40. Jubiläum des Theaters Lindenhof: Der Lindenhof! Weil es ein Theater ist … 12 Einblicke in ein Alltagsspektakel
Ort: digital oder analog (wird noch bekanntgegeben)


TVV-Newsletter 80 - November 2020

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Wir teilen den LUI/TVV-Newsletter in diesem Semester, damit wir Sie noch rechtzeitig auf die Online-Lesung von Monique Scheer im d.a.i. am 1.12. hinweisen können (s.u.). Hier also zunächst die Nachrichten der TVV. Die LUI-News mit Informationen zum digitalen Semester, zu Personalia und neuen Publikationen außerhalb der TVV folgen in Kürze!

I. NACHRICHTEN AUS DER TVV

Die Mitgliederversammlung hat am 20.11.2020 digital stattgefunden. Vielen Dank an alle, die sich (trotzdem) beteiligt haben!
Wir haben auf der Sitzung das langjährige Beiratsmitglied Frank Lang verabschiedet, der alsbald dem Landesmuseum Württemberg als Mitarbeiter den Rücken und in den Ruhestand (ein)kehrt. Für ihn wurde Prof. Dr. Sabine Zinn-Thomas (Leiterin der Landesstelle für Volkskunde am Landesmuseum Württemberg) in den Beirat der TVV gewählt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frank Lang für die jahrelange Mitarbeit und kundige Beratung und die wunderbaren Führungen durch seine zahlreichen Ausstellungen. Und wir freuen uns sehr, dass Sabine Zinn-Thomas neu im Beirat dabei ist und damit keine Lücke in unserem Netzwerk zum Landesmuseum entsteht.

Online-Lesung von Monique Scheer am 1.12. um 19 Uhr im d.a.i. „Der Unterschied, den Weihnachten macht“

Stimmen Sie sich mit ein paar kritischen und kulturwissenschaftlich-innovativen Gedanken auf die Adventszeit ein! Alle Infos zur Veranstaltung mit Zugangs-Links gibt es hier: https://www.dai-tuebingen.de/node/2140

Ist Weihnachten ‚noch‘ ein religiöses Fest oder ‚nur noch‘ ein kulturelles? Jahr für Jahr werden an Weihnachten Religion und Kultur öffentlich verhandelt und dabei Fragen nach Zugehörigkeit und Differenz gestellt. Weihnachten macht Unterschiede – wie, welche und was daran kritikwürdig ist, davon erzählen die im Band versammelten Beiträge, von denen Monique Scheer am 1.12. einige hörenswerte Passagen vorstellt. Verlagsinformationen

II. PUBLIKATIONEN DER TVV

Carl Bethke (Hg.): Migrationen im späten Habsburgerreich
(Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen ; 51)
2020 - 272 Seiten
ISBN: 978-3-947227-06-8
Preis: 22,00 Euro | TVV-Mitgliederpreis: 14,30 Euro

Der vorliegende Band gibt Einblick in die Migrationsbewegungen zur Zeit Österreich-Ungarns (1867-1918). Veränderte Reisemöglichkeiten, der demographische Übergang sowie die schrittweise Ablösung von der Grundherrschaft und den überkommenen „Heimat“-Rechten, aber auch ein stabiler politischer Rahmen ließen den Aufbruch in die Moderne seit den 1890er Jahren für Hunderttausende zur unmittelbar räumlichen Erfahrung werden. Dies ging einher mit Binnenmigrationen, einem Urbanisierungsschub sowie, vor allem in den südlichen und östlichen Teilen der Monarchie, einer intensivierten Auswanderung nach Übersee. In den Blick genommen werden sowohl Phänomene professioneller Mobilität als auch Wanderungen, bei denen konfessionelle oder sprachliche Milieus und Zugehörigkeiten eine Rolle spielten. Verlagsinformationen

Diese Untersuchungs-Bände sind ab sofort OPEN ACCESS digital erhältlich:

Sarah Kristin Kleinmann: Nationalsozialistische Täterinnen und Täter in Ausstellungen. Eine Analyse in Deutschland und Österreich
(Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen ; 120)
2017 - 308 S.
ISBN: 978-3-932512-94-0

Die Darstellung von nationalsozialistischen Täterinnen und Tätern in Ausstellungen wurde bislang kaum untersucht. Welche Erklärungen und Deutungsangebote werden für die Täterinnen- und Täterschaft gegeben und welche (womöglich auch nicht intendierten) Aussagen entstehen durch die Ausstellungsgestaltung? Werden die Handelnden und ihre Taten mit geschlechtlichen Codierungen belegt? Inwiefern werden Forschungsergebnisse zu NS-Täterschaft in Ausstellungsaussagen transformiert? Und bildet das in Ausstellungen Gezeigte tatsächlich das kulturelle Gedächtnis von Gesellschaften ab? Diese Fragen beantwortet Sarah Kleinmann anhand der Analyse von sieben ständigen Ausstellungen in Dokumentationszentren und Gedenkstätten in Deutschland und Österreich. Sie untersucht die Expositionen vor Ort, interviewt Verantwortliche und setzt die so erhobenen Daten in den Kontext von NS-Täterforschung, Gedächtnistheorien, Museumsforschung und der Entwicklung des Umgangs mit den nationalsozialistischen Verbrechen nach 1945. Kostenloser Download

Felicitas Günther: Schaustücke der Literatur? Archivarische und museale Praktiken der Werkkonstituierung
(Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen ; 121)
2018 - 308 S. : Illustrationen
ISBN: 978-3-932512-95-7

 

Was geschieht mit den Besitztümern eines Autors, wenn dessen Wohnhaus posthum zur literarischen Gedenkstätte umfunktioniert wird? Felicitas Günther analysiert die Aushandlungsprozesse um Gegenstände aus dem Lebensumfeld Ernst Jüngers, wenn sie zu Nachlass-, Archiv- und Ausstellungsobjekten gemacht werden. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach mit dem Literaturmuseum der Moderne sowie das Jünger-Haus in Wilflingen bilden das Untersuchungsfeld der Studie. Ein innovatives Forschungsdesign liefert neue Einsichten zur Kategorie des literarischen Werks aus kulturwissenschaftlicher Perspektive und zeigt, wie Stahlhelme und Sanduhren zu Materialien der Literatur und vom Stückwerk zum Werkstück werden. Kostenloser Download