International Center for Ethics in the Sciences and Humanities (IZEW)

Dr. Roberto Andorno

Postdoc-Projekt

Gendatenbanken: Eine Analyse aus der Perspektive der Menschenrechte

Der Zugang zu persönlichen genetischen Informationen, der in zunehmendem Maße durch genetische Tests möglich wird, hat direkte und gravierende Implikationen für die Menschenrechte. Deswegen haben in den letzten Jahren einige internationale Organisationen eine explizite Menschenrechtsstrategie ausgewählt, um gemeinsame Schutzstandards in diesem Bereich zu entwickeln. Ziele dieses Forschungsvorhaben sind: a) eine detaillierte, komparative und kritische Analyse der internationalen rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit persönlichen genetischen Informationen, besonders der von UNESCO und Europarat vorgelegten; b) die Bestimmung geeigneter Kriterien zum Aufbau von Gendatenbanken aus der Perspektive von vier Rechten: dem Recht auf Autonomie (insbes. informed consent), dem Recht auf Vertraulichkeit, dem Recht auf Schutz vor Diskriminierung und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung (insbes. das Recht auf Nichtwissen); c) die Integration der relevanten Kriterien in einem "Gesetzesmodell".

Zur Person

Nach seinem Jurastudium (1985) an der Universität Rosario (Argentinien) hat Roberto Andorno eine erste Dissertation an der Universität Buenos Aires (1991) und eine zweite Dissertation an der Universität Paris (1994) geschrieben. Beide Doktorarbeiten haben aus verschiedenen Perspektiven die ethischen und rechtlichen Herausforderungen der In-Vitro Fortpflanzung behandelt. Zwischen 1995 und 1998 hat Dr. Andorno Zivilrecht an der Universität Buenos Aires unterrichtet. Zwei Jahre (2000-2002) war er Humboldt-Stipendiat an der Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen. 2002/2003 nahm er eine DAAD-Gastdozentur für "International Bioethics" an der gleichen Universität an. Mitglied des Graduiertenkollegs war Dr. Andorno von Februar 2004 bis September 2005. Von Oktober 2005 bis August 2011 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Biomedizinische Ethik der Universität Zürich. Seit September 2011 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rechtswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich (Lehrstuhl für Rechtsphilosophie, Professor Matthias Mahlmann).

Seit 1998 ist Dr. Andorno Mitglied des Internationalen Bioethik-Komitees der UNESCO als Vertreter Argentiniens und seit August 2010 ist er President-elect der European Society for Philosophy of Medicine and Healthcare (ESPMH).

Kontakt

Dr Roberto Andorno
Rechtswissenschaftliches Institut
Universität Zürich
Rämistr. 74/65
CH - 8001 Zürich

Tel. +41 (0)44 634 5333
Fax +41 (0)44 634 4391
roberto.andorno[at]rwi.uzh.ch
http://www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/alphabetisch/mahlmann/team/andorno.htmlhttp://www.ethik.uzh.ch/ibme/ma/roberto_andorno.php