International Center for Ethics in the Sciences and Humanities (IZEW)

SD@UT - Nachhaltige Entwicklung an der Universität Tübingen

Die Universität Tübingen versteht sich als Volluniversität mit einer breiten Palette an exzellenten,  sowohl fachbezogen als auch fächerübergreifend ausgerichteten Forschungsaktivitäten. Mithilfe des vorhandenen know how können auf diese Weise spezifische Forschungsfelder bearbeitet werden, die relevant für eine gesellschaftliche Transformation orientiert am Leitbild Nachhaltiger Entwicklung (NE) sind. Die thematische Breite und fachbezogene Exzellenz an der Universität Tübingen sind im Kontext NE ausdrücklich als Chance zu verstehen. Aufgrund der Komplexität von Nachhaltigkeitsfragen stoßen disziplinäre Ansätze jedoch rasch an ihre Grenzen, sodass eine inter- sowie transdisziplinäre Integration von Wissen, Kompetenzen und Ressourcen geboten ist.

Passend zur universitären Exzellenz-Gesamtstrategie „Research – Relevance – Responsibility“ sowie im Sinne eines whole institution approach müssen im Kontext NE zudem Lehre, Forschung, Governance, Betrieb und Transfer/Outreach integrativ betrachtet werden. Gleichzeitig soll zukünftig ganz im Sinne gelebter global awareness die Öffnung hin zum Globalen Süden und dessen Hochschulen erfolgen.

Hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) können dabei folgende Beiträge geleistet werden: Zum einen nimmt die Universität Ziel Nummer 17 „Partnerships for the Goals“ ernst und lässt Partnerschaften nicht nur auf dem Papier entstehen. Zum anderen besteht die Möglichkeit mit- und voneinander zu lernen, wie NE im Globalen Norden und Süden mithilfe neuer Impulse beforscht und umgesetzt werden kann.

Um die beschriebenen Potenziale an der Universität Tübingen weiter zu nutzen, soll die Vernetzung und Integration bestehender und zukünftiger Aktivitäten auf den verschiedensten Leveln (universitär, regional, national, international) vorangetrieben werden. Das „Tübinger Modell“ versteht sich dabei nicht als eigenständiges Fach ‚Nachhaltigkeitswissenschaft(en)‘, sondern ausdrücklich als offener integrativer Hub für interdisziplinäre und internationale Nachhaltigkeitsforschung. Diese Form der Bündelung stärkt nicht nur die NE-Perspektive an der Universität Tübingen, sondern kann auch Modell für andere Universitäten werden, um den Herausforderungen von globaler NE zu begegnen.

Sollen alle Bereiche einer Volluniversität mit An- und Herausforderungen, Nutzen und Vorteilen Nachhaltiger Entwicklung sowie den sich daraus ergebenden ethischen Fragen zusammengedacht werden, müssen zur Konzepterstellung folgende Fragen in den Blickpunkt genommen werden:

  1. Welches Nachhaltigkeitsverständnis liegt den einzelnen Aktivitäten zu Grunde?
  2. Wie und wo soll NE an der Universität Tübingen umgesetzt werden?
  3. Welches Wissen wird benötigt? (Übersicht)
  4. Wie kann NE an der Universität Tübingen operationalisiert werden?