dieses Editorial widmet sich dem Universitätsbund, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Herzlichen Glückwunsch!
Bevor ich näher auf den Universitätsbund und seine Bedeutung für die Universität Tübingen eingehe, möchte ich Sie etwas fragen: Wenn Sie Ihren Freundinnen oder Freunden Bilder aus Tübingen schicken sollen, die typisch sind für die Universität, welche Bilder wären da dabei? Doch sicher ein Bild von den Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der Neuen Aula. Und wenn Sie einen Brief bekommen oder ein Plakat sehen, auf dem unsere rote Palme auf weißem Grund abgebildet ist, was denken Sie? Doch sicher, dass der Brief oder das Plakat von der Universität Tübingen stammt.
Die Brunnen vor der Neuen Aula und die Palme, das Logo der Universität Tübingen, stehen ikonografisch für die Universität Tübingen. Und die meisten – zumindest für die Jüngeren unter uns – denken: Das war schon immer so. Das ist nicht ganz richtig. Da, wo heute vor der Neuen Aula die Brunnen stehen, konnte man vor etwa 25 Jahren noch mit dem Auto parken. Und das Logo in seiner heutigen Form ist auch nicht viel älter. Hätten Sie das gewusst?
Aber was hat das alles mit dem Universitätsbund zu tun? Ganz einfach. Der Unibund hat den Wiederaufbau der Brunnen maßgeblich vorangetrieben und finanziert. Und das heutige Logo der Universität Tübingen basiert auf einem Entwurf des Künstlers und Ehrensenators HAP Grieshaber und war ursprünglich in den 1970er-Jahren für das Umschlagsemblem von „Attempto“, der Mitgliederzeitschrift des Universitätsbundes, gestaltet worden. Der Universitätsbund hält noch heute die Markenrechte an der Palme. Die ausführliche Geschichte des Universitätsbundes können Sie hier im Newsletter lesen. [LINK]
Der Universitätsbund wurde 1924 feierlich in der Neuen Aula als Verein gegründet, um als Vereinszweck die Forschung an der Universität Tübingen und die Ausbildung der Studierenden zu fördern, und zwar durch finanzielle und materielle Unterstützung – zusätzlich zu dem, was der Staat finanziert. Zahlreiche kleine und große Projekte, welche die Universität Tübingen nachhaltig geprägt haben, konnten nur durch die großzügige Unterstützung des Universitätsbundes realisiert werden. Einen kleinen Einblick, wie vielfältig die Projekte sind, die der Universitätsbund in jüngster Zeit gefördert hat, bekommen Sie in dieser Übersicht. [LINK]
Wenn Sie wissen möchten, welche konkrete Wirkung die Unterstützung durch den Universitätsbundes auf das Leben von vielen Studierenden hatte, dann können Sie exemplarisch die Stimmen von drei Studierenden hören, die mit den Deutschlandstipendien des Unibundes ihr Studium flexibler gestalten konnten. [LINK]
Doch der Universitätsbund war schon immer mehr: Er ist ein Bindeglied in die Tübinger Stadtgesellschaft und will eine Brücke bauen zwischen der Wissenschaft und der Wirtschaft. Viele Mitglieder des Universitätsbundes sind gut vernetzt, sowohl in die Forschung als auch in die Industrie. Diese Synergie ist wichtig für die Weiterentwicklung der Universität Tübingen. Ich freue mich außerordentlich, dass wir bei den für uns so wichtigen Themen wie Innovation und Transfer mit dem Universitätsbund an einem Strang ziehen. Welche wichtige Rolle dabei auch die Geistes- und Sozialwissenschaften spielen, können Sie dem ausführlichen Interview mit dem Ehrensenator Christian O. Erbe, dem Vorsitzenden des Universitätsbundes, entnehmen. [LINK]
Wir werden das Jubiläum des Universitätsbundes selbstverständlich noch gebührend feiern, und zwar am kommenden Dies Universitatis im Wintersemester (16.10.2024).
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen des Newsletters mit seinen vielfältigen Beiträgen über den Unibund und mit den vielen anderen spannenden Geschichten.
Ihre
Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin