Archäologische Prospektionen auf dem Gebiet des sog. Heidengrabens (Gem. Hülben und Erkenbrechtsweiler) sind Teil mehrerer feldarchäologischer Untersuchungen, die das eScience-Center seit 2014 gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Insitut für Ur- und Frühgeschichte durchführt. Der Heidengraben, eines der größten keltischen Oppida in Mitteleuropa, zeichnet sich wegen des langen Besiedlungszeitraumes von der Bronzezeit bis in römische Zeit durch eine besonders hohe Dichte an Befunden und Funden aus, sodass von Grabhügeln bis hin zu Befestigungsanlagen vielfältige Strukturen dokumentiert werden können.
Im Mittelpunkt des Projektes stehen unterschiedliche Prospektionsmethoden von der Geomagnetik über Befliegung des Areals mit Drohnen bis hin zum archäologischen Survey. Besonderes Augenmerk liegt dabei nicht nur auf der Erstellung neuer Daten, die sich als Ergänzung zu bereits durchgeführten Forschungen verstehen, sondern auch auf deren Aufbereitung. In archäologischen Projekten fallen stets eine große Anzahl an sehr heterogenen analogen und digitalen Daten an, die sehr häufig nicht zufriedenstellend in einen Zusammenhang gesetzt werden können, um als Grundlage neuer Erkenntnisse zu dienen. Darüber hinaus gelingt es selten, die Daten nachhaltig zu sichern und vorzuhalten, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt unter neuen Fragestellungen erneut analysiert werden können. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der archäologischen Dokumentation wird dieses Problem zunehmend evidenter.
So wird vor diesem Hintergrund versucht, die vielfältigen Informationen, die aus Untersuchungen der Denkmalpflege, der Universität und auch von Ehrenamtlichen stammen, sorgfältig zusammenzutragen und in einem gemeinsamen Geoinformationssystem (GIS) zu verwalten. Dadurch ermöglicht diese Datengrundlage gänzlich neue Fragestellungen und kann somit zum Erkenntnisgewinn beitragen.