Stefanie Ehmann und Stefanie Wolter sprachen kürzlich mit der WirtschaftsWoche über ein Thema, das viele Familienunternehmen bewegt: Wer steht bei Firmen in Familienbesitz an der Spitze, Familienmitglieder oder externe Manager:innen, und wie wirkt sich das auf die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden aus? Gerade bei der Nachfolgeplanung ist die Balance zwischen Tradition und Professionalisierung eine zentrale Herausforderung und prägt langfristig die Unternehmenskultur.
Familienunternehmen arbeiten oft mit weniger formalen Managementpraktiken, wie zum Beispiel standardisierten Zielvereinbarungen oder Feedbackgesprächen. Jedoch mindert das die wahrgenommene Arbeitsqualität nicht unbedingt. Stattdessen sind Vertrauen, persönliche Beziehungen und eine starke Unternehmenskultur entscheidend. Gleichzeitig können externe Führungskräfte die Arbeitsqualität zusätzlich steigern. Unternehmen, die vollständig von nicht-familiären Manager:innen geleitet werden, erreichen teilweise sogar höhere Zufriedenheit, hier verbindet sich professionelles Management mit Familienwerten. Bei Betrieben mit vielen hochqualifizierten Mitarbeitenden sind formelle Strukturen und klare Regeln hingegen wieder wichtiger, um gleiche Möglichkeiten für alle zu schaffen und die Arbeitsqualität hoch zu halten. Für die Nachfolgeplanung zeigt sich also: Die richtige Balance zwischen familiären Werten und professionellen Strukturen kann den langfristigen Erfolg unterstützen.
Die Erkenntisse basieren auf folgendem Artikel “In the hand of the family: Management practices and perceived job quality” der gemeinsam mit Patrick Kampkötter, Julian Wenzel und Stefanie Wolter entstanden ist.