Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat an der Universität Tübingen das Graduiertenkolleg „Ambiguität: Produktion und Rezeption“ (GRK 1808) bewilligt. Doktoranden aus den Fachbereichen Anglistik, Germanistik, Romanistik, Klassische Philologie, Medienwissenschaft, Psychologie, Allgemeine Rhetorik, Evangelische Theologie und Jura erforschen hier Aspekte der Mehrdeutigkeit. Das GRK arbeitet zudem mit dem Zentrum für Ethik in den Wissenschaften zusammen.
Das Forschungsprogramm verbindet die Untersuchung des sprachlichen Systems in der Linguistik mit der Untersuchung jener Äußerungen, die den Gegenstand der anderen Fächer bilden, beispielsweise literarische Texte, Gesetze, biblische Texte, Reden oder auch Alltagskommunikation. Es wird dabei mögliche Strategien von Sprechern und Hörern oder Lesern berücksichtigen: So können Sprecher absichtlich mehrdeutig sein (z.B. um Konflikte zu vermeiden), aber auch ein Hörer kann etwas bewusst mehrdeutig verstehen. Diese Verbindung von Sprecher- und Hörerseite, strategischem und nichtstrategischem Vorgehen, synchroner und diachroner Perspektive führt zu innovativen Ansätzen.
Das Graduiertenkolleg wird für zunächst viereinhalb Jahre mit mehr als drei Millionen Euro unterstützt, Sprecher ist Professor Dr. Matthias Bauer vom Englischen Seminar.
Homepage: http://www.uni-tuebingen.de/de/34380
Kontakt:
Prof. Dr. Matthias Bauer
Philosophische Fakultät
Englisches Seminar
Telefon +49 7071 29-78469 oder 29-78459
m.bauer[at]uni-tuebingen.de