Qualifikationsziele
Was ist unter Qualifikationszielen zu verstehen? Wo werden Qualifikationsziele in der Studienstruktur sichtbar?
Die Orientierung an den Qualifikationszielen ist ein zentraler Aspekt bei der Konzeption von Studiengängen. Im Mittelpunkt der Studiengangsgestaltung stehen hierbei nicht mehr die zu vermittelnden Inhalte sondern die von Studierenden im Laufe ihres Studiums zu erlangenden Kompetenzen und Fähigkeiten. Entscheidend für diesen Paradigmenwechsel ist, dass ausgehend von den Qualifikationszielen die Studiengänge entwickelt und die dazugehörigen Lehr-/Lerneinheiten sowie Prüfungsformen gestaltet werden. Kernelement ist somit die Überlegung, was die Studierenden am Ende einer Lehr-/Lerneinheit können sollen, wozu sie in der Lage und fähig sind. Die Qualifikationsziele werden auf Studiengangs-, auf Modul- sowie auf Lehrveranstaltungsebene formuliert. Da diese Ebenen eng miteinander verknüpft sind bzw. aufeinander aufbauen, müssen auch die zu erreichenden Qualifikationsziele auf Studiengang-, Modul- und Lehrveranstaltungsebene ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Die Beschreibung der Qualifikationen von Studiengängen ermöglichen eine bessere Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen- und Moduleinheiten. Daher ist die Ausweisung von Qualifikationszielen zudem ein wichtiges Instrument bei der Bewertung eines Studiengangs bzw. Moduls im Hinblick auf die wechselseitige Anerkennung von Studienabschlüssen und Studien- und Prüfungsleistungen bei einem Hochschulwechsel. Unterstützung bei der Formulierung bietet die Handreichung zu den Qualifikationszielen. Die folgende zusammenfassende Beschreibung soll Ihnen bei der Ausgestaltung Ihrer Qualifikationsziele helfen.
Bei all Ihren Fragen zu diesem Thema steht Ihnen das Team der Abt. III 1 beratend zur Seite.
Empfohlene Vorgehensweise
Schritt 1: Klärung des Referenzrahmens |
Verwenden Sie als Referenzrahmen neben dem Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse und dem Leitbild der Universität Tübingen insbesondere die in den Fachgesellschaften erstellten Fachpapiere. |
Schritt 2: Ableitung der Qualifikationsziele der Studiengänge |
Überlegen Sie basierend auf dem Referenzrahmen, welche gewünschten Fähigkeiten oder Fertigkeiten die Studierenden im Bachelor- bzw. im Masterstudium erwerben sollen. Beachten Sie hierbei:
Identifizieren Sie die Qualifikationsziele des Bachelor- bzw. Masterstudiengangs, welche die Absolventinnen und Absolventen nach Abschluss des Studiums erreicht haben sollen. Formulieren Sie diese Qualifikationsziele aus. Überprüfen Sie die von Ihnen formulierten Qualifikationsziele des Bachelor- sowie des Masterstudiengangs im Abgleich mit den Fachpapiere Ihrer Fachgesellschaft und mit Blick auf den in dem Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschulabschlüsse definierten Niveaus für Bachelor- bzw. Masterstudiengänge. Die in diesen Dokumenten geforderten Qualifikationsprofile sollten sich in Ihren formulierten Qualifikationszielen wiederfinden. |
Schritt 3: Ableitung der Qualifikationsziele der Module |
Überlegen Sie basierend auf Ihren formulierten Qualifikationszielen der Studiengänge, welche gewünschten Fähigkeiten oder Fertigkeiten die Studierenden in den einzelnen Modulen erwerben sollen. Beachten Sie hierbei:
Identifizieren Sie die Qualifikationsziele, welche die Absolventinnen und Absolventen nach Abschluss der jeweiligen Module erreicht haben sollen. Formulieren Sie diese Qualifikationsziele auf Modulebene aus. Überprüfen Sie die von Ihnen formulierten Qualifikationsziele der Module im Abgleich mit den Qualifikationsziele der Studiengänge. Die auf Studiengangsebene definierten Qualifikationsziele sollten sich in Ihren formulierten Qualifikationszielen der Module wiederfinden. |
Schritt 4: Konzeption des Studienverlaufs |
Finalisieren Sie die Qualifikationsziele auf Studiengangsebene sowie auf Modulebene getrennt nach Bachelor- und Masterstudium. Beachten Sie bei Ihren folgenden Überlegungen die Richtlinien der Universität Tübingen. Identifizieren Sie die Qualifikationsziele auf Modulebene, welche sich wechselseitig ergänzen oder aufeinander aufbauen und skizzieren Sie die Reihenfolge der Module. Überlegen Sie für jedes einzelne Modul,
Ermitteln Sie basierend auf diesen Überlegungen den durchschnittlichen Arbeitsaufwand für die Module. Beachten Sie dabei, dass ein Leistungspunkt einem Zeitvolumen von 30 Zeitstunden entspricht sowie Module i.d.R. 6, 9,12 oder max. 15 Leistungspunkts umfassen. Überprüfen Sie die von Ihnen skizzierte Reihenfolge der Module mit Blick auf den festgelegten Arbeitsaufwand. Halten Sie abschließend Ihre Überlegungen in einem Studienverlaufsplan (Modultitel, Moduldauer, Modulgröße, Reihenfolge) fest. |
Schritt 5: Ausgestaltung der Modulbeschreibungen |
Gestalten Sie entsprechend Ihren Überlegungen die dazugehörigen Modulbeschreibungen aus. Konkretisieren Sie basierend auf dem erstellten Studienverlaufplan sowie den Qualifikationszielen der Module insbesondere folgende Aspekte jedes Moduls: Modultitel, Art des Moduls, Arbeitsaufwand (Kontaktzeit/Selbststudium), Moduldauer, Häufigkeit des Angebots, Unterrichtssprache, Lehr- /Lernformen, Modulinhalt, Voraussetzung für die Vergabe von Leistungspunkten: Prüfungsformat/ Benotung/ Gewichtung. |
Schritt 6: Finalisierung des Modulhandbuchs |
Fügen Sie die einzelnen Bestandteile in einem Modulhandbuch zusammen. Achten Sie darauf, dass das Modulhandbuch folgende Struktur aufweist:
|