Sprachkompetenz ist eine grundlegende Voraussetzung für das Lernen in jedem Schulfach. Der erfolgreiche Erwerb der Bildungssprache, aber auch von Fremdsprachen, ist ein zentrales Ziel von Bildungseinrichtungen und essenziell für schulischen und beruflichen Erfolg, gesellschaftliche Teilhabe und soziale Integration. Bei LEAD untersuchen wir, wie Kinder durch Lehrende und Lehrmaterialien sprachlich optimal gefördert werden können und welche Rolle individuelle kognitive, motivationale und soziale Unterschiede dabei spielen. Auf dieser Basis erforschen wir Mechanismen der Binnendifferenzierung, ihre Umsetzung in adaptiven und interaktiven digitalen Lehr- und Lernmaterialien und ihre Effektivität im realen Schulkontext. Ein weiterer Schwerpunkt des Forschungsbereichs liegt auf dem effektiven Einsatz von Sprache in Präsentation und Kommunikation.
Unsere ICALL Research Group fokussiert auf die Schnittstelle von Computerlinguistik und Zweitspracherwerb.
Aisla: Intelligenter Sprachassistent zum Englischlernen im Alltag
Der Erwerb einer Fremdsprache wie etwa Englisch verlangt viel Sprechpraxis, idealerweise mit Muttersprachlern in realen Szenarien. Zudem sollten die Lernenden direktes Feedback erhalten. Im herkömmlichen schulischen Kontext ist dies häufig schwierig zu realisieren. Das vom BMBF geförderte Aisla-Projekt zielt darauf ab, eine mobile App zu entwickeln, die Lernende beim täglichen Üben von Englisch in realen Situationen unterstützt.
DLTPT: Digitalisierte C-Tests und Sprachlernübungen
In diesem Projekt entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Linguistik, Informatik und Computerlinguistik eine Plattform mit digitalisierten Einstufungstests und Übungssystemen für verschiedene Sprachen und Niveaustufen für Hochschulen, Schulen und weitere Bildungseinrichtungen. DLTPT-Systeme ermöglichen die automatisierte Erstellung von Übungen für den Sprachlernprozess mit individuellem Feedback für Lernende, einschließlich einer Komplexitätsanalyse und einer Itemanalyse sowie einer digitalen Einstufung im C-Test-Format. DLTPT steht dabei für „digitalised language teaching and proficiency testing”. Die Plattform wird kontinuierlich erweitert, neue Forschungsergebnisse fließen in die Systementwicklung ein. Das Konzept ist nutzerorientiert; sprach-, niveau- und einrichtungsspezifische Bedarfe werden nach Möglichkeit umgesetzt.
Das FeedBook ist ein interaktives webbasiertes Workbook für den Englischunterricht an Gymnasien, das von Computerlinguisten der Universität Tübingen zusammen mit dem Diesterweg Verlag entwickelt wird. Hauptziel dieser webbasierten Version ist es, den Schülerinnen und Schülern individuelles, interaktives Feedback bei der Bearbeitung der Aufgaben zu liefern. Dabei werden aktuelle computerlinguistische Methoden zur Analyse von Form und Bedeutung im Aufgabenkontext eingesetzt und für das FeedBook weiterentwickelt.
Ein Team bestehend aus Forschenden der Universität Tübingen und der Leuphana Universität Lüneburg untersucht im Rahmen des Projekts Interact4school ein digitales, interaktives Schulbuch, das im Englischunterricht eingesetzt werden kann. Ziel ist es, anhand von individuellem Feedback Lernenden bestmögliche Übungsprozesse zu gewähren und dadurch zu einem hohen Lernerfolg beizutragen.
Jugend Präsentiert ist ein bundesweites Projekt der Klaus Tschira Stiftung und wird in Kooperation mit der Organisation Wissenschaft im Dialog durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, die Präsentationskompetenz von Schülerinnen und Schülern insbesondere im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht zu fördern. Im Zentrum von Jugend Präsentiert liegt damit die Stärkung der rhetorischen Kompetenzen bei der Vermittlung von Wissenschaft.
In den Medien
DIE ZEIT: Nachhilfe vom Digitaltutor Detmar Meurers erklärt das intelligente Tutorsystem FeedBook und wie es Schülerinnen und Schülern helfen kann, ihr Englisch zu verbessern.