Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2020: Forschung


BMWi erhöht Förderung für Virusvektor-basierten Impfstoff gegen SARS-CoV-2

Das Gründerteam des EXIST-Forschungstransfer-Projekts der Abteilung Immunologie der Universität und des Universitätsklinikums Tübingen arbeitet an einer vielversprechenden plattformbasierten Technologie zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2. Über sein Programm EXIST fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das Projekt mit 18 Millionen Euro. Besonderheit des Projekts ist der sogenannte polyvalente Vektor-Ansatz, um einen hochwirksamen Impfstoff zu entwickeln, der gegen mehrere Antigene des Corona-Virus gleichzeitig wirksam ist. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit des Impfstoffs, auch gegen zukünftige Mutationen des Virus zu schützen.

Der Ansatz vom Tübinger Projekt unterscheidet sich dabei maßgeblich von vielen derzeit verfolgten Impfstoffentwicklungen: Das Forscherteam rund um Gruppenleiter Dr. Ralf Amann zielt bei seinem Impfstoff darauf ab, neben einer starken und breiten antikörperbasierten Immunantwort, auch SARS-CoV-2-spezifische T-Zellen-Antworten auszulösen. Das Projekt wird bereits seit April vom BMWi gefördert und hat sich seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie in Deutschland gänzlich der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Virus verschrieben.

Pressemitteilung: 


Hervorragendes Abschneiden im Times Higher Education Ranking

Die Universität Tübingen hat im Times Higher Education (THE) Ranking für 2021 hervorragend abge-schnitten. In dem am Mittwoch veröffentlichten Vergleich der weltbesten Universitäten landete Tübin-gen auf Platz 78 nach Platz 91 im vergangenen Jahr. Im nationalen Vergleich konnte sich die Univer-sität Tübingen ebenfalls verbessern und kam auf Platz 5 (Platz 7 im Vorjahr). Besser schnitten in Deutschland lediglich die beiden Münchner Universitäten, die Uni Heidelberg sowie die Charité ab. 

Im Hinblick auf alle wichtigen Indikatoren konnte Tübingen im Vergleich zum Vorjahr zulegen: For-schung und Lehre wurden besser bewertet, in Fachpublikationen wurden Forscherinnen und Forscher der Universität häufiger zitiert und auch die internationalen Perspektiven verbesserten sich. Deutlich besser steht die Universität nach Ansicht der THE-Experten nicht zuletzt bei den Drittmitteleinnahmen da. Hier gab es im Bewertungssystem des Rankings den größten Sprung nach vorn.

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Drei neue Starting Grants des Europäischen Forschungsrats

Projekte aus der Medizin, Biochemie sowie der Zell- und Molekularbiologie ausgezeichnet

Eine Wissenschaftlerin und zwei Wissenschaftler haben für ihre Projekte an der Universität und dem Universitätsklinikum Tübingen Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC, European Research Council) eingeworben. Die Förderung von in der Regel bis zu 1,5 Millionen Euro ist jeweils auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Dr. Judith Feucht, die vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, USA, an das Universitätsklinikum Tübingen wechselt, will in dem Projekt „CARsen“ Krebsimmuntherapien weiterentwickeln. Dr. Christoph Ratzke vom Exzellenzcluster „Kontrolle von Mikroorganismen zur Bekämpfung von Infektionen“ erforscht in dem Projekt „BugDrug“ den Einsatz von Bakterien als Medikamente. Dr. Suayb Üstün vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen wird im Projekt „DIVERSIPHAGY“ die Rolle geregelter Abbau- und Recyclingprozesse in der Interaktion von Pflanzen und krankheitserregenden Mikroben untersuchen.

Der ERC, die Forschungsfördereinrichtung der Europäischen Union, vergibt Starting Grants an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit mehrjähriger Erfahrung nach der Promotion. Auswahlkriterien sind exzellente wissenschaftliche Erfolge und das innovative Potenzial der Forschungsidee.

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Sofja Kovalevskaja-Preis für Tübinger Forscher in der Radiologie

André Martins entwickelt am Universitätsklinikum Tübingen die biomedizinische Bildgebung des Stoffwechsels von Tumorzellen weiter

Dr. André Martins aus der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen ist einer der diesjährigen Träger des Sofja Kovalevskaja-Preises der Alexander von Humboldt-Stiftung. Mit diesem Preis, einem der höchstdotierten Wissenschaftspreise in Deutschland, werden junge internationale Forschertalente ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von bis zu 1,65 Millionen Euro können die Preisträgerinnen und -träger eine unabhängige Forschungsgruppe an einem deutschen Gastinstitut einrichten und ein fünfjähriges Forschungsprojekt realisieren. Martins, ein Experte für nicht-invasive biomedizinische Bildgebung, leitet bereits seit 2019 eine Arbeitsgruppe unter dem Titel „Hyperpolarized Metabolism & Multimodal-Imaging Sciences“ in der Abteilung für Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie. Diese Abteilung unter der Leitung von Professor Bernd Pichler ist auch Gastinstitution für das mit dem Kovalevskaja-Preis ausgezeichnete Projekt. 

Pressemitteilung:


Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in der Geobiologie

Dr. Jan-Peter Duda wird in das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen. Er erhält eine Förderung von insgesamt knapp 1,9 Millionen Euro, um über sechs Jahre am Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen eine neue Nachwuchsgruppe aufzubauen. Dafür wechselt Duda von der Georg-August-Universität Göttingen an den Neckar. Sein Team wird mit der Arbeitsgruppe Geomikrobiologie von Professor Dr. Andreas Kappler am Zentrum für Angewandte Geowissenschaften assoziiert sein und die Geobiologie moderner und fossiler Hydrothermalquellen der Tiefsee erforschen. Die Forschungsaktivitäten sollen mit dem DFG Schwerpunktprogramm 1833 „Building a Habitable Earth“ verknüpft werden. Das Emmy Noether-Programm eröffnet herausragend qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.

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DataPLANT Konsortium: Dateninfrastruktur für Pflanzenforschung

Tübinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an einem neuen Forschungsverbund beteiligt, der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird: Das Konsortium „DataPLANT“ soll eine Service- und Dateninfrastruktur entwickeln, mit der die moderne Pflanzenforschung große Datenmengen erfassen und bereitstellen kann. DataPLANT wird von der DFG für initial fünf Jahre mit insgesamt ca. 11 Millionen Euro gefördert und ist eines von insgesamt neun Konsortien der Nationalen Dateninfrastruktur Initiative (NFDI).

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Vogelbeobachter waren auch im Lockdown aktiv

Wie die Pandemie unser Freizeitverhalten verändert: Forschungsteam befragte Hobby-Ornithologen

Die Pandemie verändert auch unser Freizeitverhalten und das Sozialleben vieler Menschen. In welchem Ausmaß, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen erstmals systematisch am Beispiel der Vogelkunde untersucht. Mit einem internationalen Team befragten sie insgesamt 4.500 ehrenamtliche Vogelbeobachter weltweit, was sich für sie während des Lockdowns von Ende März bis Anfang Mai geändert hatte. Die beste Nachricht für das Forschungsteam: Die Datenlage in sogenannten „Citizen Science“-Projekten, also Forschungsprojekten, bei denen sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können, hat sich auch unter den Einschränkungen eines Lockdowns nicht unbedingt verschlechtert. Projekte, die sich aus Beobachtungen von Hobby-Ornithologen speisen, sind in dieser Hinsicht besonders wichtig. Die Studie wurde online veröffentlicht: https://www.mdpi.com/1660-4601/17/19/7310/htm

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