Christian Zwiener wurde Ende 2009 auf die neugeschaffene Professur für Umweltanalytik an das Institut für Geowissenschaften berufen. Er wurde 1962 in Lauingen/Donau geboren und studierte an der Universität Ulm Chemie. Nach dem Zivildienst im Bereich der Waldschadensforschung am Helmholtz Zentrum München wurde er 1995 an der TU München promoviert mit einer Arbeit über den Abbau von Pestiziden in der Trinkwasseraufbereitung durch UV-Bestrahlung und den Einsatz von Ozon. Als Postdoc leitete er eine Arbeitsgruppe für Umweltanalytik und Wasseraufbereitung an der Universität Karlsruhe, wo er sich 2004 im Fach Wasserchemie habilitierte. In seiner umweltanalytischen Forschung beschäftigt sich Zwiener mit organischen Spurenstoffen und ihrer Bedeutung für die Umwelt und die Wassertechnologie. Mehr als 30.000 Chemikalien sind im täglichen Gebrauch in vielen Produkten enthalten. Ein nicht unerheblicher Teil davon gelangt ins Wasser, oft ohne dass die Stoffe in Kläranlagen vollständig abgebaut werden können. Das langfristige Verhalten dieser Spurenstoffe soll überwacht werden (Umweltmonitoring), wofür auch neue Screening-Verfahren entwickelt werden müssen. Schwerpunkte der Arbeitsgruppe von Zwiener sind u. a. Pharmakarückstände und Desinfektionsnebenprodukte, beispielsweise in Schwimmbädern. Die Arbeiten von Christian Zwiener wurden mit Preisen der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA ausgezeichnet. In der Lehre ist Zwiener vornehmlich im neuen Studiengang Umweltnaturwissenschaften eingebunden.
Michael Seifert
