Professor Dr. Rupert Handgretinger von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen und Professor Dr. Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen und Honorarprofessor der Universität Tübingen, erhalten den diesjährigen Landesforschungspreis Baden-Württemberg. Der Preis ist mit insgesamt 200.000 Euro dotiert, die je zur Hälfte für Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung vergeben werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Festakts am 6. Juli 2011 im Festsaal der Universität Tübingen statt.
Den Landesforschungspreis für Angewandte Forschung erhält Professor Dr. Rupert Handgretinger. Die von ihm optimierte Stammzelltransplantation ermöglicht es, dass auch Eltern als Stammzellspender für ihre an Leukämie erkrankten Kinder infrage kommen. Damit die Spenderzellen mit den nichtidentischen Merkmalen keine lebensbedrohlichen Abstoßungsreaktionen beim Empfänger hervorrufen, hat Rupert Handgretinger eine Methode entwickelt, die unverträgliche Zellen aus dem Transplantat entfernt. Sterblichkeit und Rückfallquote werden dadurch deutlich gesenkt.
Professor Dr. Detlef Weigel wird mit dem Landesforschungspreis für Grundlagenforschung ausgezeichnet. Sein Interesse gilt den Mechanismen der pflanzlichen Entwicklung, den Grundlagen der genetischen Vielfalt und Fragen der Evolution. Mit von ihm entwickelten Methoden lassen sich erstmals die Funktionen aller Gene im Genom der Pflanze gleichzeitig zu untersuchen. In Tübingen entsteht außerdem weltweit die erste Karte der Variationen im Erbgut einer Pflanze. Weigel erforscht so den genetischen Einfluss auf die Umweltanpassung von Pflanzen.