Professor Dr. med. Christian la Fougère leitet seit September 2013 als Ärztlicher Direktor den Bereich Nuklearmedizin an der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen und hat an der Medizinischen Fakultät die Professur für Nuklearmedizin und klinische molekulare Bildgebung inne. Der 37-Jährige forscht an der Weiterentwicklung von bildgebenden Verfahren der Nuklearmedizin. Dabei werden Patienten geringe Mengen radioaktiver Stoffe ‒ sogenannte „Tracer“ ‒ injiziert, deren Verteilung gemessen und bildlich dargestellt werden kann. Auf diese Weise lassen sich Organfunktionen und Stoffwechselveränderungen sowie Krankheitsprozesse lokalisieren.
La Fougère wendet solche Diagnoseverfahren an, um Tumore genauer und vollständiger darzustellen oder zu überprüfen, wie eine Krebstherapie anschlägt. So könne man Therapien gezielter einsetzen und auf den Patienten abstimmen, sagt der Nuklearmediziner. Langfristig ließen sich damit auch Ablagerungen im Gehirn frühzeitig sichtbar machen und Demenzerkrankungen in einem sehr frühen Stadium erkennen. Mit seiner Arbeit verbindet er Grundlagenforschung an solchen Verfahren und deren Einsatz im Klinik-Alltag.
Christian La Fougère studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Université Broussais in Paris und wurde an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der LMU promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt in Montréal habilitierte er sich an der Universität München zum Thema „Erfassung der Modulation zerebraler Transmittersysteme mittels Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie und Positronen-Emissions-Tomographie“. In der Klinik für Nuklearmedizin der Universität war er zuletzt als Oberarzt tätig.
Antje Karbe